Der Betrieb der Plattform wurde eingestellt. Es können daher leider keine weiteren Beiträge veröffentlicht oder bewertet werden. Bereits veröffentlichte bzw. beantwortete Beiträge stehen jedoch auch weiterhin zur Information zur Verfügung.

Beantwortet
Autor Patrick Heck am 16. Mai 2008
10065 Leser · 367 Stimmen (-3 / +364)

Aktuelles

Aufschwung

Sehr geehrter Herr Bundestagspräsident,

Ich würd Ihnen gern eine Frage stellen.

Wie kommen unsere Bundestagsabgeordneten dazu, sich hinzustellen und zu behaupten, der Aufschwung kommt bei der Bevölkerung an?

Ich bin Verheiratet, meine Frau hat eine Teilzeitstelle und Verdient 500€ im Monat

Mein Einkommen liegt bei 2000€ Akkordlohn was eigentlich nicht gerade wenig ist.

Aber bei den momentanen Benzinpreisen hier in Deutschland zahlen wir über 500€ jeden Monat für 2 Autos, nur um zur Arbeit und wieder Heim zu kommen.

Bleiben 2000€ für alle anderen Ausgaben

Für unsere Wohnung zahlen wir 320€ Kaltmiete und 350€ Nebenkosten plus 60€ Strom monatlich

Bleiben 1270€

Versicherungen haben wir natürlich auch 200€

Bleiben 1070€

Natürlich haben wir auch andere Ausgaben 400€

Bleiben 670€

Wir sind beide Raucher 170€

Bleiben 500€

Und wir haben noch nichts gegessen und getrunken, nackt sind wir auch noch!
Beim Arzt waren wir auch noch nicht!

Wo bitte ist der Aufschwung?????????????????

Wir sind keine Harz 4- Empfänger, wir gehen für unser Geld Arbeiten!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!

Und die Herren Bundestagsabgeordneten sind der Meinung sie müsten sich mal wieder ein kräftiges Gehaltsplus zuschieben.

Wie geht denn soetwas?????????????????????????????

Mit freundlichen Grüßen

der Bundesdeutscher Steuerknecht

Patrick Heck aus Bayern

+360

Über diesen Beitrag kann nicht mehr abgestimmt werden, da er bereits beantwortet wurde.

Antwort
aus dem Bundestag am 08. August 2008
Bundestagspräsident

Sehr geehrter Herr Heck,

Ihre Anfrage liegt schon etwas zurück (16. Mai) und wurde zwischenzeitlich von der aktuellen Entwicklung eingeholt: Die von Ihnen kritisierten Pläne einer Diätenerhöhung wurden bereits vor mehr als zwei Monaten aufgegeben. Grundsätzliche Informationen zur Abgeordnetenentschädigung können Sie aber unseren ausführlichen Antworten vom 10. Januar und 17. Mai dieses Jahres entnehmen:

http://www.direktzu.de/bundestagspraesident/messages/14608

http://www.direktzu.de/bundestagspraesident/messages/16683

Auch wenn Sie es persönlich anders sehen mögen – in Deutschland hat wirtschaftlicher Aufschwung stattgefunden, was die ökonomischen Kennziffern auch deutlich belegen: Mit über 40 Millionen Erwerbstätigen wurde – so das Bundeswirtschaftsministerium – im Herbst 2007 ein historischer Höchststand erreicht. Die Zahl der Arbeitslosen ging von jahresdurchschnittlich 4,9 Millionen im Jahre 2005 auf unter 3,8 Millionen Personen im vergangenen Jahr zurück (und damit um fast ein Viertel). Aktuell (Juli 2008) liegt die Arbeitslosenquote bei 7,7 Prozent. Vor drei Jahren (Juli 2005) betrug sie noch 11,7 Prozent.

Allein im vergangenen Jahr nahm die Zahl sozialversicherungspflichtiger Beschäftigter im Jahresdurchschnitt um ca. 570.000 Personen zu. Anders als in der Vergangenheit kommt die wirtschaftliche Dynamik übrigens zunehmend auch denen zugute, die mit besonderen Schwierigkeiten am Arbeitsmarkt konfrontiert sind: Langzeitarbeitslose, ältere Menschen und Arbeitnehmer mit geringer Qualifikationen. Profitiert haben aber natürlich nicht nur die, die einen neuen Arbeitsplatz gefunden haben, sondern auch jene, deren Arbeitsplätze durch die Konjunktur gesichert wurden.

Auch für 2008 geht die Bundesregierung von einem wirtschaftlichen Wachstum aus, das bei voraussichtlich 1,7 Prozent liegen dürfte. Die Zahl der Erwerbstätigen wird wahrscheinlich weiter steigen (im Jahresdurchschnitt um 280.000 Personen) und die Arbeitslosigkeit dürfte ebenfalls weiter sinken (im Jahresdurchschnitt um 330.000 Personen).

Mit freundlichen Grüßen

Abteilung Presse und Kommunikation