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Ihr Moderationsteam

Beantwortet
Autor Herbert Greipl am 21. Dezember 2007
19624 Leser · 0 Kommentare

Familienpolitik

Weshalb orientiert sich die Familienpolitik an einer Witschaftslobby?

Sehr geehrte Frau Bundeskanzlerin,
Die Grausamkeit, Eltern ihr Kind und einem Kind die Eltern zu entziehen ist grausam.
Ein Kind verhungern zu lassen oder zu vernachlässigen ist ebenfalls abscheulich und mit nichts zu entschuldigen.
Aber anstatt der Familie zu helfen, damit sie lernen ihre Probleme zu bewältigen, wird täglich Kindern die Familie genommen. Das sind übelste Menschenrechtsverletzungen an den Kindern, den Eltern und Großeltern.
Es ist nicht die Lösung des Problems, wenn Kinder nur mit einem Elternteil aufwachsen oder in Heime und Pflegefamilien gesteckt werden.
Kinder brauchen die eigene Familie mit Vater und Mutter, damit sie sich gut entwickeln können, denn durch die Geburt haben ein Stamminventar (durch die Geburt mitgegebene Veranlagungen), das sie entwickeln müssen, um später charakterfeste, stabile Erwachsene zu sein. Wird ihnen auch nur vorübergehend ein Elternteil entzogen, so stagniert die Entwicklung der von diesem Elternteil erhaltenen Veranlagungen. Werden beide Eltern entzogen, so stagniert die Entwicklung des Stamminventars, das sie von Mutter und Vater bekommen haben.
Die Entwicklung geht damit andere Bahnen und orientiert sich an dem, was dem Kind zur Verfügung steht. Die Liebe der Eltern steht dann dem Kind nicht zur Verfügung. Wie soll es dann selbst lernen, später seine Kinder zu lieben.
Nicht Arztbesuche und behördliche Kontrollen werden zukünftig die Verrohung der Eltern und damit diese grausamen Taten verhindern, sondern nur, wenn man hilft, dass die Kinder immer beide Eltern behalten, und den Eltern hilft, ihren Kindern die notwendige Zuneigung und Liebe zu geben.
Nicht mit Geld sind Familien zu fördern, um die Geburtenzahl zu heben, sondern die Bürger sind von staatlichen Lasten und Gängelung zu befreien und zur Selbstverantwortung zu führen. Nicht Kinderkrippe, sondern Elternliebe brauchen Kinder, damit sie diese später an ihre Kinder als Stamminventar weitergeben können. Das ist die Grundlage, um in zukünftigen Generationen Vernachlässigung und Misshandlung von Kindern zu verhindern.
Wer ein Kind vernachlässigt oder gar elend umkommen lässt, ist selber nicht glücklich. Er wird es auch nicht. Strafen können kaum abschrecken, dass diese Untaten begangen werden.
Anstatt durch staatliche Kontrollen Misstrauen zu schüren, sollte eine harmonische Nachbarschaft und Nachbarschaftshilfe gefördert werden. Das würde sich bald positiv auswirken und auch zukünftigen Generationen helfen.
Verehrte Frau Bundeskanzlerin, weshalb geht die Familienpolitik nicht auf die tatsächlichen Bedürfnisse der „Normalbürger“ ein, sondern folgt einer Lobby, die wirtschaftliche Interessen (Kinderheime, Ärzte, Behörden sind enorme Wirtschaftsfaktoren) vertritt, zum Nachteil der Familien und zum Nachteil der Zukunft des ganzen deutschen Volkes?
Haben Sie persönlich einen realisierbaren Vorschlag, Deutschland auf ideellem Gebiet kinderfreundlich zu machen? Wie sieht dieser gegebenenfalls aus?
Herbert Greipl

Antwort
im Auftrag der Bundeskanzlerin am 11. Januar 2008
Angela Merkel

Sehr geehrter Herr Greipl,

vielen Dank für Ihre Zuschrift, die wir im Auftrag der Bundeskanzlerin beantworten.

Erziehung bedeutet, Kinder stark für das Leben zu machen, ihnen zu helfen, ihren Platz in unserer Gesellschaft zu finden und eigenverantwortlich zu handeln. Dies stellt für Mütter und Väter heute eine besondere Herausforderung dar. Denn einerseits müssen sie sich wachsenden beruflichen Anforderungen stellen und andererseits den Kindern ein Maximum an sozialen Kompetenzen und Bildung vermitteln.

Eltern brauchen daher vielfach selbst Unterstützung, um Erziehungsverantwortung zu tragen und ihren Kindern auf dem Weg zur eigenen Persönlichkeit zur Seite zu stehen. Das Bundesfamilienministerium hat die Aufgabe, Eltern bei der Wahrnehmung ihrer Erziehungsaufgabe zu stärken.

Dies geschieht an erster Stelle durch direkte Angebote zur Erweiterung der Kompetenzen von Müttern und Vätern. Dabei handelt es sich um Angebote, die alle Familien erreichen und sie mit fundierten Informationen durch die verschiedenen Phasen der Erziehung begleiten. Ein dichtes Netz aus professionellen Hilfsangeboten vor Ort unterstützt Eltern bei ihrer Erziehungsarbeit. Familienbildungs- und -beratungseinrichtungen bieten Müttern und Vätern in ganz Deutschland die Möglichkeit, sich für die Erziehung ihrer Kinder fortzubilden und in schwierigen Erziehungssituationen Unterstützung und Hilfe zu holen.

Dies trägt dazu bei, ein gesellschaftliches Klima zu fördern, das Erziehung, Betreuung und Bildung von Kindern einen hohen Stellenwert einräumt.

Mit freundlichen Grüßen

Ihr

Presse- und Informationsamt der Bundesregierung