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seit 2006 beantwortete das Bundespresseamt Ihre Fragen auf dieser Plattform im Auftrag der deutschen Bundeskanzlerin. Im Zuge einer Neustrukturierung entwickelt das Bundespresseamt sein originäres Angebot weiter im Sinne eines Bürgerservices mit Dialogmöglichkeiten. Auf dieser Plattform wurden am Montag, den 30. April 2018, die letzten drei Fragen beantwortet. Neue Beiträge und Kommentare werden nicht mehr veröffentlicht.

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Ihr Moderationsteam

Beantwortet
Autor Johann Bloos am 28. Januar 2010
7736 Leser · 0 Kommentare

Arbeitsmarkt

Kopfpauschale

Sehr geehrte Frau Bundeskanzlerin,

eine sinnvolle und praktikable Änderung unseres Gesundheitssystemes ist dringen notwendig.

Aber schon jetzt scheint es, dass es noch unübersichtlicher, ungerechter und bürokratischer wird.
Manchmal habe ich den Eindruck der Staat handelt mit der Maxime "probieren statt studieren".

Die sich immer mehr verbreitenden Ungerechtigkeiten, Ungereimtheiten und unsachlichen Aussagen der Politiker lassen mich langsam resignieren.
Politsendungen sind teilweise nicht mehr zu ertragen ob der Ungerechtigkeiten die sich bei uns abspielen. Es würde den Rahmen sprengen all das aufzulisten.
Aber wenn ich mit meinen 62 Jahren die Nase voll habe, was soll ich von unserer Jugend erwarten.
Die Ellenbogenmentalität findet auch beim Staat immer mehr Anklang.

Zeigen sie endlich den Lobbyisten die Stirn.

Warum will die Regierung eine Kopfpauschale einführen und bei Geringverdienern wieder durch ein bürokratisches Verwaltungsmonster den durch den Staat zu übernehmenden Anteil an die Krankenkassen bezahlen.

Sehr geehrte Frau Bundeskanzlerin, ich traue Ihnen einiges zu.
Aber bitte rechtfertigen Sie auch das Vertrauen das Ihnen auch der sogenannte "kleine Mann/Frau" entgegen bringt .

Mit freundlichen Grüßen

Johann Bloos

Antwort
im Auftrag der Bundeskanzlerin am 25. Februar 2010
Angela Merkel

Sehr geehrter Herr Bloos,

vielen Dank für Ihre Anfrage, die wir im Auftrag der Bundeskanzlerin beantworten.

Die Bundeskanzlerin teilt Ihre Auffassung, dass sinnvolle und praktikable Änderungen im Gesundheitssystem notwendig sind. Sie spricht sich jedoch, wie die gesamte Bundesregierung, gegen radikale und unsolidarische Änderungen aus. Der Bundeskanzlerin kommt es insbesondere darauf an, schrittweise ein langfristig tragfähiges, solidarisches System zu entwickeln.

Am 10. November 2009 hat die Bundeskanzlerin in ihrer Regierungserklärung vor dem Deutschen Bundestag betont, dass die finanziellen Lasten weiter so zu verteilen sind, „dass Gesunde für Kranke, Junge für Alte, Stärkere für Schwächere einstehen“.

Diesem Leitgedanken folgend, hat die Bundesregierung am 24.Februar 2010 eine Regierungskommission eingesetzt. Ihre Aufgabe ist es, Konzepte zur nachhaltigen und sozial ausgewogenen Finanzierung des Gesundheitswesens zu erarbeiten. Von „Probieren statt Studieren“ kann also keine Rede sein.

Mit freundlichen Grüßen

Ihr
Presse- und Informationsamt der Bundesregierung