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seit 2006 beantwortete das Bundespresseamt Ihre Fragen auf dieser Plattform im Auftrag der deutschen Bundeskanzlerin. Im Zuge einer Neustrukturierung entwickelt das Bundespresseamt sein originäres Angebot weiter im Sinne eines Bürgerservices mit Dialogmöglichkeiten. Auf dieser Plattform wurden am Montag, den 30. April 2018, die letzten drei Fragen beantwortet. Neue Beiträge und Kommentare werden nicht mehr veröffentlicht.

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Ihr Moderationsteam

Beantwortet
Autor H. von Platen am 18. November 2014
25080 Leser · 3 Kommentare

Die Kanzlerin direkt

Gesetzentwurf zur Quote im Kabinett

Sehr geehrte Frau Bundeskanzlerin,

die Bundesregierung hat sich im Koalitionsvertrag verpflichtet, den Anteil weiblicher Führungskräfte zu erhöhen und dazu zu Beginn der 18. Legislaturperiode des Deutschen Bundestages gesetzliche Quoten für Aufsichtsräte und Vorstände einzuführen.

Wann und vor allem wie werden Sie diese Vereinbarung konkret umsetzen?
Wann werden Sie den Gesetzentwurf auf die Tagesordnung des Kabinetts setzen?

Viele Frauen in Deutschland erwarten auf diese Fragen eine klare und zügige Antwort.
Siehe dazu auch den gestern erschienenen offenen Brief an die Bundesregierung: http://www.berlinererklaerung.de/fileadmin/dateien/dokume...

Vielen Dank!

Mit freundlichen Grüßen auch im Namen der Initiatorinnen der www.BerlinerErklaerung.de

Henrike von Platen
Präsidentin
Business and Professional Women (BPW) Germany e.V.

Antwort
im Auftrag der Bundeskanzlerin am 28. November 2014
Angela Merkel

Sehr geehrte Frau von Platen,

vielen Dank für Ihre Frage, die wir im Auftrag der Bundeskanzlerin beantworten.

Die Gleichstellung von Frauen und Männern ist der Bundeskanzlerin ein wichtiges Anliegen. Sie ist fest davon überzeugt, dass wir in Deutschland mehr Frauen in Führungspositionen brauchen. Deshalb hat sie immer wieder, zuletzt in ihrer Regierungserklärung im Bundestag am 26. November, bekräftigt, dass die gesetzliche Frauenquote kommt. Denn – so die Bundeskanzlerin – „wir können es uns nicht leisten, auf die Kompetenzen von Frauen zu verzichten“.

Das Bundeskabinett wird am 11. Dezember über den Gesetzentwurf für die gleichberechtigte Teilhabe von Frauen und Männern an Führungspositionen in der Privatwirtschaft und im öffentlichen Dienst beraten. Damit setzt die Bundesregierung die im Koalitionsvertrag getroffenen Vereinbarungen um.

Mit freundlichen Grüßen

Ihr Presse- und Informationsamt der Bundesregierung

Kommentare (3)Schließen

  1. Autor Helmut Krüger
    am 18. November 2014
    1.

    Viel Erfolg für Sie!

    Die Angelegenheit ist in der Tat überfällig.
    Es fehlt ja in der Tat nicht am Personal und an der nötigen Qualifikation bei den Bewerbenden der einschlägigen Stellen, es ist vielmehr ein Übermaß da an Festungsmentalität der Herrenriege in den Führungsetagen.

    Nicht nur, weil denen der "härter werdende Wettbewerb" als männliches Imponiergehabe flöten gehen könnte, sondern auch, weil die Ausgleichsmechanismen in einschlägige Etablissements bei Unternehmensausflügen verloren gehen könnten.

    Müssen sich Frauen nicht nur anpassen und in von Männlichkeitsphantasien durchzogenen Arbeitsplatzzuschnitten IHREN MANN stehen, sondern könnten bestenfalls per Quote anders Eintritt in diese Welt erlangen, dann gäbe es wiederum mit Chancen auch Veränderungen dieser im Prinzip unmenschlichen Arbeitsplatzzuschnitte, die Menschen ja nur mithilfe eines Cocktails von Psychopharmaka, Alkohol und Drogen durchzustehen vermögen.

    Ich will die weiblche Energie damit nicht zu sehr hochleben lassen und die männliche Energie durchweg als vom Kampf geprägt darstellen. Das wäre einseitig und unbillig. Jedoch gibt es schon derlei Unterschiede und bei allem ist es so, dass soweit es gemischter daherkommt als dass es einseitig und monoton wäre, viel gewonnen ist.

  2. Autor Jutta Schreiter
    am 19. November 2014
    2.

    das ist alles richtig, ABER warum geht es nur um Führungskräfte? Ich halte es für mindestens genau so wichtig, dass Frauen für gleiche, oder gleichwertige Arbeit, auch das gleiche Geld bekommen, wie Männer, zusätzlich zu den nicht vorhandenen Aufstiegschancen der Frauen. Das ist bei uns in Deutschland ein riesiges Problem. Frauen verdienen hier immer noch wesentlich weniger als Männer. Das heißt, dass Frauen in Deutschland weniger wert sind als Männer. Das ist ein eklatanter Mißstand, der viel mehr Frauen betrifft, als nur diejenigen, die nicht in die Führungsetagen aufsteigen dürfen, weil diese Ebene von den dort sitzenden Männern abgeschirmt wird. Wenn dieser Brief ALLE Frauen einbeziehen würde, dann könnte ich ihn sofort unterschreiben. So aber wird nur für einen kleinen Teil der Frauen Partei ergriffen und der große Rest geht wieder leer aus. Ich halte das nicht für richtig und unterschreibe deshalb nicht.

  3. Autor Helmut Krüger
    am 20. November 2014
    3.

    Selbstverständlich könnte auch ich mich gegen derartige Aktivitäten wenden, geehrte Frau Schreiter, gemäß des Mottos, dass die Emanzipation der Geschlechter selbstverständlich die Unterrepräsentation beiderlei Geschlechter in spezifischen Berufen zum Thema haben müsse und dann wären wir bspw. bei der zu geringen Zahl vno Männern in der Kindererziehung. In der Tat gewinnt die Gleichberechtigung und die Durchmischung der Geschlechter in beiderlei Richtung hin und dem, was unsere Gesellschaft - fatalerweise, wie ich finde - als "oben" und als "unten" bezeichnet. Mit anderen Worten: Um die oberen Positionen lohnt sich´s zu stsreiten, wer sie besetzt, die so bezeichneten unteren bleiben unbeachtet. Dabei könnten bspw. Jungen mit einer männlichen Energie in Kindergärten auf ganz andere Art etwas anfangen, als wenn da häufig genug fast nur Frauen vertreten sind. Das liegt nicht nur am Willen der Beteiligten, sondern an ganz spezifischen Berufsbildern.

    Dennoch dürfen und sollten wir das Genannte nicht gegeneinander ausspielen. Es gibt keinen Zusammenhang dergestalt, dass wenn das eine käme, das andere verhindert oder erschwert würde, vielmehr höhlt nur steter Tropfen den Stein.

    Den Bereich der Wirtschaft empfinde ich als zu weitreichend, als dass er ausgesprochenen und recht einseitigen Männerphantasien überlassen bleiben muss. Und sei es hochgeboxten Männern in Frauenkleidern.

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