Liebe Besucherinnen und Besucher,

seit 2006 beantwortete das Bundespresseamt Ihre Fragen auf dieser Plattform im Auftrag der deutschen Bundeskanzlerin. Im Zuge einer Neustrukturierung entwickelt das Bundespresseamt sein originäres Angebot weiter im Sinne eines Bürgerservices mit Dialogmöglichkeiten. Auf dieser Plattform wurden am Montag, den 30. April 2018, die letzten drei Fragen beantwortet. Neue Beiträge und Kommentare werden nicht mehr veröffentlicht.

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Ihr Moderationsteam

Beantwortet
Autor Gabriele Klein am 13. Oktober 2014
13878 Leser · 14 Kommentare

Die Kanzlerin direkt

Kostenpunkt "Notdurft"

Sehr geehrte Frau Bundeskanzlerin,

ich würde Ihnen gern eine Frage stellen.

Die gängigen Kosten für die Nutzung öffentlicher Toiletten sind 50 Cent. Seit geraumer Zeit fällt mir ein Preisanstieg um 100% auf Bahnhöfen auf wo mittlerweilen 1 Euro berappt wird.(Kassel-Wilhelmshöhe und vor etwa 1-2 Jahren machte ich auch eine ähnliche Erfahrung im Stuttgarter Hbf) Dieser Preis beinhaltete zumindest im Falle Kassel nicht nur die Nutzung der Toilette sondern ich erhieltt zusätzlich einen Gutschein für 50 Cent, den man dann bei bestimmten Bahnhofsgeschäften einlösen kann sofern man für einen teils beträchtlich höheren Betrag nun dort einkauft. Finden Sie diese Geschäftspraxis in Ordnung? Glauben Sie, dass man diesen 50 Cent Gutschein auch kaufen würde, wenn man nicht auf die Toilette müsste? Falls nein, könnte es scih dann vielleicht um eine "klitzekleine" Nötigung handeln?
Wären Nötigungen die (für viele, aber nicht alle) "klitzeklein" sind ok?
- Schlussteil

Über eine baldige Antwort würde ich mich freuen.

Mit freundlichen Grüßen

Antwort
im Auftrag der Bundeskanzlerin am 15. November 2014
Angela Merkel

Sehr geehrte Frau Klein,

vielen Dank für Ihre Frage, die wir im Auftrag der Bundeskanzlerin beantworten.

Die Deutsche Bahn ist seit der Bahnreform von 1994 ein eigenständiges Wirtschaftsunternehmen. Über Ausstattung und Betrieb ihrer sanitären Anlagen entscheidet die Bahn in eigener unternehmerischer Verantwortung. Die DB AG verpachtet Bahnhofstoiletten bereits seit mehreren Jahrzehnten an externe Toilettenbetreiber.

Die Bundesregierung kann hier also keinen Einfluss nehmen. Sie müssten Ihre Beschwerde deshalb bitte direkt an die Bahn richten.

Mit freundlichen Grüßen

Ihr Presse- und Informationsamt der Bundesregierung

Kommentare (14)Schließen

  1. Autor Ralf Schumann
    am 13. Oktober 2014
    1.

    Ich war gerade in Australien. In allen Städten kann man dort auf allen Plätzen kostenlos saubere öffentliche WC's benutzen. Hier in Deutschland aber wird alles privatisiert. An vielen Ecken und Hinterhöfen stinkt es, weil sich kaum jemand die Benutzung leisten kann oder will.

  2. Autor Gabriele Klein
    am 15. Oktober 2014
    2.

    Danke f. die Antwort. Ich glaube nicht dass das an Privatisierung liegt. Das Gegenteil scheint der Fall. Private Lokale stellen Ihre Toiletten für Nichtkunden auch gegen Gebühr zur Verfügung und dort mußte ich noch nie 1 Euro bezahlen. .....Ferner erlebte ich ja das mittlerweile an 2 Bahnhöfen. Also, dieser hohe Preis ist nicht auf Privatisierung und freiem Wettbewerb zurückzuführen.. Es scheint sich um eine "Toilettenkette" zu handeln Vielleicht gar ein Toilettenkartell? Also ich frage mich was genau und schlußendlich mit diesen zusätzlichen 50 Cent passiert, denn sie dürften sich ganz schön aufsummieren? W e r bekommt hier w a s w o f ü r ????

  3. Autor Erhard Jakob
    am 15. Oktober 2014
    3.

    Gabriele,
    die *Toilettenputze* bekommt von den 50 Cent,
    einem Euro oder mehr, höchstens 1 Prozent.
    99 Prozent bekommt der, der die *Putze*
    eingestellt hat.

  4. Autor Ralf Schumann
    am 17. Oktober 2014
    4.

    Die privaten Betreiber haben die Chance für sich erkannt und genutzt. Diese Gelegenheit hätte sich nicht ergeben, wenn die Kommunen nicht überall sparen würden. Warum ist für so ein Grundbedürfnis kein Geld da?

  5. Autor Erhard Jakob
    am 17. Oktober 2014
    5.

    Ralf,
    für dieses Grundbedürnis ist viel Geld da
    und das schöpfen jetzt die privaten
    Betreiber ab.

  6. Autor Gabriele Klein
    am 18. Oktober 2014
    6.

    .... hab den Toilettengutschein wiedergefunden und darauf steht DB und recht klein, fast nicht lesbar Hering (ohne Firmenbezeichnung) vielleicht sind die Toilettenketten eine "Tochter" der DB, Warum fast nicht lesbar, normalerweise macht der private Betreiber doch mit seinem Namen Werbung, aber warum nicht hier? Ist das so was wie ein privater Zuarbeiter oder Dienstleister der DB? Mein Gutschein ist jetzt schon älter. Es steht drauf ..."einlösbar bei einem Mindestbestellwert von 2,50€ bei allen teilnehmenden shops in Bahnhöfen sowie allen teilnehmenden rail and fresh WCs " und dann .".... Örtliche Teilnehmer siehe Aushang in der WC Anlage". D.h. ich müsste jetzt erst wieder zur Toilette um zu erfahren wo ich einlösen kann. Hätte das natürlich auch damals gleich machen können, nur, da hatte ich andere Prioritäten , ob deren Dringlichkeit ich die Toilettenaushänge und die Rückseite des Bons übersah...Ob wohl die WC Anlage wo ich den Bon zog an der Einlösaktion teilnimmt? Ich vermute nein, denn das Drehkreuz öffnete sich beim Klang der Münze, den Gutschein benötigte ich um reinzukommen nicht... Eine Putzfrau sah ich auch nicht, statt dessen die Aufforderung die Toiletten sauber zu hinterlassen, was auch nicht immer geklappt hat. War zwar "rail" aber nicht unbedingt "fresh".....

  7. Autor Jessika Brinkmann
    Kommentar zu Kommentar 6 am 21. Oktober 2014
    7.

    Wenn die Bahn eine Toilettentochter hat, dann müsste die bei Streiks auch geschlossen haben oder? Was ist dann bei einer Tariferhöhung und Verkürzung der Toiletten-"Arbeitszeit"? Was ist mit Oft-Müssern? Übernimmt die Krankenkasse die Gebühr für ein ärztliches Attest über Blasenschwäche, damit man einen Toilettenrabatt erhält? Die Toilettencard von der Bahn.

  8. Autor Erhard Jakob
    am 23. Oktober 2014
    8.

    Die männlichen *Oft-Müsser* sollten aus Sicherheits-
    gründen immer eine leere Flasche mit einer grßen
    Öffnung mit sich führen.
    .
    Was weibliche *Oft-Müsserinnen*
    tun sollten, weiß ich auch nicht.

  9. Autor Erhard Jakob
    am 25. Oktober 2014
    9.

    Wenn ich ehrlich bin, ist es mir auch schon passiert,
    dass ich mit *Hochdruck* in einen Regionalzug ein-
    gestiegen bin und dann in aller Ruhe
    Wasser lassen wollte.
    .
    An der einzigen Toilette war dann ein
    Zetttel mit der Aufschrift: *Defekt*.
    .
    Ich hatte auch keine leere Flasche mit.
    Mit ach und krach ist aber alles
    gut gegangen. Doch richtig
    zum Lachen war mit bei
    der ganzen Zugfahrt
    nicht.

  10. Autor Gabriele Klein
    am 25. Oktober 2014
    10.

    Ob Männlein ob Weiblein, ein paar Windeln im Reisegepäck wären nicht schlecht.. Alternativ besteht die Möglichkeit Bundestagsabgeordneter und "Comfort Kunde" der Bahn zu werden dann kann man mit Begleitperson im "Comfort Wartebereich" (1) kostenlos trinken und pinkeln soviel man will..

    (1) Empfehlung für jene die ins Geschäft kommen wollen: Ein "Faß ohne Boden" mit Heiß und Kaltgetränken zu füllen dürfte der Traum eines jeden Getränkelieferanten sein. Also hier könnte es sich bei freiem Wettbewerb durchaus lohnen ein Angebot abzugeben,.....

  11. Autor Gabriele Klein
    Kommentar zu Kommentar 9 am 25. Oktober 2014
    11.

    wenn die einzige Toilette defekt ist gibt es nur eins:

    machen Sie in die Hose. Indem es Ihre Hose ist, haben Sie das Recht dazu.

    Es kam mir ein Fall zu Ohren der tödlich endigte weil dem Betroffenen ob des Einhaltens am Ende die Blase platzte.

  12. Autor Erhard Jakob
    am 26. Oktober 2014
    12.

    Gabriele,
    dass MdB´s und *Comforten Kunden der Bahn* mit Begleitpersonen
    im "Comfort Wartebereich" kostenlos trinken und pinkeln
    können soviel man wollen, ist mir neu.
    .
    Bitte berichten Sie
    mehr davon.
    .
    Ob Ihre Geschäftsidee, wirklich so
    gut ist, glaube ich eher nicht.
    .
    Die Preise für Speisen und Getränke sind
    im Zug so hoch, dass sie sich nur
    Reiche leisten können.
    .
    Doch diese fahren mit dem Auto
    oder fliegen mit dem Flugzeug.

  13. Autor Gabriele Klein
    Kommentar zu Kommentar 12 am 02. November 2014
    13.

    Am besten Sie überzeugen sich selbst u.gehen so vor:

    Entweder:
    Sie werden Bundestagsabgeordneter. Laut Zeitungsbericht erhalten Sie dann anscheinend jene Fahrkarte, die zur Lounge 1.u.(2. Klasse mit Begleitperson) berechtigt. (Ob es sich hier um eine Großzügigkeit des Steuerzahlers oder der Bahn handelt wäre eine interessante Frage mit noch interessanteren Konsequenzen)

    oder:

    Sie sammeln fleißig Bahnbonus Punkte: Mit 750 Punkten sind Sie anscheinend 3 mal dabei und kommen in den Genuß einer sauberen Toilette (plus Freikaffee)

    oder:

    man spicke einfach durch die Loungetür (so wie die Kinder an Weihnachten).

    H. Schumann, der sich an fehlender Infrastruktur hierzulande stört gebe ich Recht. Dankbar nahm ich wiederholt in sicheren rund- um- die- Uhr Wartebereichen im Ausland Platz. Hier hingegen nahm ich im vergleichbaren Notfall (außerplanmäßige Busankunft am Bahnhof gegen 3 Uhr früh) eine Kanadierin mit nach Hause, um ihr jene Sicherheit zu gewähren, die in ihrem Heimatlande selbstverständlich gewesen wäre.
    Aber es gibt auch Positives: Ob arm ob reich, jeder hat hierzulande etwas das Einmalig scheint auf der Welt, nämlich das Grundrecht auf "Seifenopern" Diese dürften rund um die Uhr zugänglich sein und die Sanitärbereiche dort sind sind blitzsauber.......

    http://www.welt.de/newsticker/dpa_nt/infoline_nt/schlagli...
    http://www.bahn.de/p/view/bahncard/praemienkategorien/the...
    http://www.bahn.de/p/view/mdb/bahnintern/services/broschu...

  14. Autor Karl Eduard Schmidt
    Kommentar zu Kommentar 3 am 08. November 2014
    14.

    und einige Politiker vertreten als Rechtsanwalt gewisse Ketten mit Putzdienste, da gibt's einige Berichte besonders bei Autobahn Tankstellen

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