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Beantwortet
Autor Martin Kamps am 16. März 2011
6699 Leser · 14 Stimmen (-2 / +12)

Mobilität und Verkehr

Altes Munitions-Depot als Salzlager für Winterdienst

Hallo Herr Lewe,

der Winterdienst 2010/2011 war ja nicht so toll. Unter anderm ging es ja auch um Salzlieferungen und Salzbevorratung.

Hier hätte ich eine Anregung zu machen:

Als Salzlager könnte doch das alte Munitions-Depot in Münster-Hiltup nähe Steiner-See genutzt werden. Die Beton- Wände sollten hier dick genug sein um nichts nach außen zu lassen. Zudem wäre es Ortsnahe. Teure Mieten für
Lagerflächen in Nottuln würden entfallen. Wenn dann die Lieferverträge frühzeitig unterschrieben und eingehalten werden, könnte man mit der Bevorratung auch recht früh (Juni / Juli) beginnen und so Engpässe vermeiden. Auch von den Kosten her, sollte das von Interesse sein.

Was halten Sie davon?

MfG
Martin Kamps

+10

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Antwort
von Markus Lewe am 26. April 2011
Markus Lewe

Sehr geehrter Herr Kamps,

vielen Dank für Ihre Anfrage und für Ihre Anregung, das alte Munitionsdepot in Münster-Hiltrup als Salzlager zu nutzen.

Lagerhallen, die für diesen Zweck genutzt werden, müssen bestimmte Voraussetzungen erfüllen: Größe und Höhe des Objektes müssen ausreichend sein - schließlich soll ja auch eine entsprechende Menge Salz untergebracht werden können. Die Höhe ist wichtig, damit die Sattelzüge das Streusalz abkippen können. Außerdem spielt die verkehrstechnische Anbindung eine große Rolle. Wir konnten im vergangenen Winter beobachten, dass die Autobahnen auch in den schneefallstarken Zeiten relativ frei gewesen sind. Mit einer Autobahnanbindung ist es sowohl für die Lieferanten als auch für die für den Winterdienst zuständigen Abfallwirtschaftsbetrieben Münster (AWM) einfacher, das Streusalz anzuliefern und zu verteilen.

Die von Ihnen angesprochene Lagerfläche in Nottuln-Appelhülsen erfüllt diese Kriterien. Mit 16 km ist sie nicht weit von Münster entfernt. Die Entscheidung für diese Halle fiel im Januar, nachdem die AG Winterdienst entschieden hatte, dass die Lagerkapazitäten für Streusalz kurzfristig erhöht werden sollten. Zu diesem Zeitpunkt waren die städtischen Streusalzreserven mit 400 Tonnen relativ begrenzt und es musste kurzfristig eine Lagerhalle gefunden werden. Verschiedene Ämter – Feuerwehr, Amt für Immobilienmanagement und die AWM – waren mit der Suche nach einer passenden Immobilie beschäftigt. Es war zu diesem Zeitpunkt nicht absehbar, ob in Münster noch einmal mit Schnee und Glätte gerechnet werden musste – die Zeit drängte. Die verantwortlichen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter haben sich deshalb notgedrungen auch außerhalb von Münster umgesehen.

In der Halle in Nottuln wurden mittlerweile 3.200 Tonnen Streusalz eingelagert. Ich möchte an dieser Stelle betonen, dass es sich dabei derzeit noch um eine Übergangslösung handelt. Die AWM prüfen derzeit verschiedene Möglichkeiten der Streusalzbevorratung. Sie werden den politischen Gremien in Kürze einen Vorschlag unterbreiten.

Das alte Munitionsdepot ist jedoch keine Alternative für die Halle in Nottuln: Hier fehlt es an der nötigen Höhe zum Abladen des Salzes. Außerdem ist der Weg zum Depot zwar asphaltiert, für die schweren Sattelzüge der Lieferfirmen aber zu schmal. Zwei der drei Hallen sind darüber hinaus anderweitig belegt.

Mit freundlichen Grüßen