Sehr geehrte Damen und Herren,

wie Sie sicher aus den Medien erfahren haben, werde ich am 28. August vom Amt des Ministerpräsidenten zurücktreten. Deshalb wird es mir künftig nicht mehr möglich sein, Ihre Fragen an dieser Stelle zu beantworten. Der Bürgerdialog über das Onlineportal direktzu.de hat in den zurückliegenden Jahren eine Vielzahl von Anliegen und Problemen von Ihnen, den Bürgerinnen und Bürgern, thematisiert. Ich habe mich über die anhaltende Resonanz sehr gefreut. Sie dokumentierte Ihr Interesse am Lebensumfeld, aber auch an politischen, wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Fragen. Das Portal war für mich wichtiger Anzeiger, welche Sorgen, Probleme oder Anliegen die Menschen im Land bewegen. Es bot die Möglichkeit, politische Bewertungen aus der brandenburgischen Bevölkerung ungefiltert und direkt zu erfahren. Und ebenso offen und geradeheraus habe ich mich stets um Antwort bemüht. Für mich war darüber hinaus entscheidend, dass das Voting-Verfahren den öffentlichen Diskurs bei uns im Land befördert. Fragesteller und auch ich wussten dadurch: Das interessiert Viele!

Ich bedanke mich bei Ihnen für Ihr Vertrauen und die vielen interessanten Fragen und Einschätzungen.

Herzlichst

Ihr

Matthias Platzeck

Archiviert
Autor C. Thiedmann am 08. April 2010
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Umwelt

Tank- und Rastanlage A 10 Briesetal/Bergfelde

Sehr geehrter Herr Ministerpräsident Platzeck,

als Neubürger der Gemeinde Hohen Neuendorf OT Bergfelde
haben wir durchaus Verständnis dafür, dass es natürlich
auch entlang einer Autobahnstrecke Tank- und Rastanlagen
geben muss.

Die Frage ist jedoch, ob es sich vielleicht nicht zu leicht gemacht wird, einfach die bestehenden (Klein-) Rastplätze
Bergfelde auszubauen und dafür ein bestehendes Waldgebiet
im nicht unerheblichen Maße "kahl" zu schlagen.

Die Gemeinden Brandenburgs erheben immer den Anspruch
auf die Umwelt und Natur Rücksicht zu nehmen, und mancher
Bürger weiß um die Schwierigkeiten, die entstehen können, wenn auch nur EIN Baum auf seinem Grundstück gefällt werden soll und hierfür eine Genehmigung erforderlich ist.
Hier wird dann oftmals auf den "grünen Daumen", also
auf die Rücksicht auf Natur und Umwelt und den daraus resultierenden Satzungen zum Baumschutz der Gemeinden
verwiesen.

Gilt denn diese löbliche, weil auch menschenfreundliche
Einstellung nicht für Vorhaben des Landes Brandenburg?
Sicher helfen die am 23.03.10 in Potsdam eröffnete Ausstellung "Ein Schatz: Brandenburgs Tafelsilber der Deutschen Einheit" und auch das Vorhandensein der immer wieder gern publik gemachten und zu Recht bestehenden Biosphärenreservate und Naturlandschaften Brandenburgs Natur und Lebensqualität zu schützen und zu verbessern.
Aber gilt das Augenmerk nur für diese Großprojekte oder auch für den einzelnen Bürger Brandenburgs?
Jene, die sich nach einem arbeitsreichem Tag oder einem erfüllten Berufsleben nach Ruhe und Erholung sehnen.
Was ist mit unseren Kindern, die in gesunder Luft aufwachsen sollen?
Schließlich sollen etwa 17 Hektar Wald gerodet werden!
Wald im Übrigen, der Allen zu Gute kommt.
Denn diese Bäume produzieren Sauerstoff nicht nur für die angrenzenden Gemeinden.

Die bisher in diesem Forum "Ihrerseits" vorgenommenen
Äußerungen, dass es im weiteren Verlauf der BAB
zu feucht sei erscheinen uns doch hier wohl eher von finanziellen Gedanken einer erforderlichen Trockenlegung geleitet, als von bautechnischen Unmöglichkeiten.
Fahren Sie einfach mal die BAB A 10 weiter Richtung AD Pankow/Weißensee.
Sie werden sehen, dass kaum 3 km weiter eine baumlose und auch weitestgehend unbebaute Region beginnt.

Nicht nur 17 Hektar Wald blieben stehen, sondern es hätte auch den Vorteil, dass dieser den Bürgern der angrenzenden
Gemeinden Birkenwerder, Borgsdorf und Hohen Neuendorf/Bergfelde ein Stück Lebensqualität und auch Gesundheit erhalten bliebe, denn nicht zuletzt dienen die Bäume nicht nur der Verbesserung der Luftqualität, sondern auch dem Schallschutz, denn Lärm macht ja bekannter weise krank.

Also, lieber Herr Ministerpräsident Platzeck,
Tank- und Rastanlagen an BAB müssen zweifelsohne sein,
aber es stellt sich die Frage, warum soll es nicht einige Kilometer weiter sein, wo weder Bäume gefällt noch Bürger zusätzlichem Lärm ausgesetzt werden müssen?

Mit freundlichen Grüßen
verbunden mit der Hoffnung auf eine
umweltnahe und menschenfreundliche (Straßenbau-) Politik

Ihre
Katharina Kozakiewicz
und
Christian Thiedmann

P.S.: Und wie man sogar Wasserfluten in den Griff bekommt
haben Sie doch vor einigen Jahren als "Oder-Deichgraf"
eindrucksvoll bewiesen.
Da wird es sicher dieses Mal nicht an ein paar zu
entwässernden Grundflächen scheitern, stimmt's? :-)

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