Sehr geehrte Damen und Herren,

wie Sie sicher aus den Medien erfahren haben, werde ich am 28. August vom Amt des Ministerpräsidenten zurücktreten. Deshalb wird es mir künftig nicht mehr möglich sein, Ihre Fragen an dieser Stelle zu beantworten. Der Bürgerdialog über das Onlineportal direktzu.de hat in den zurückliegenden Jahren eine Vielzahl von Anliegen und Problemen von Ihnen, den Bürgerinnen und Bürgern, thematisiert. Ich habe mich über die anhaltende Resonanz sehr gefreut. Sie dokumentierte Ihr Interesse am Lebensumfeld, aber auch an politischen, wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Fragen. Das Portal war für mich wichtiger Anzeiger, welche Sorgen, Probleme oder Anliegen die Menschen im Land bewegen. Es bot die Möglichkeit, politische Bewertungen aus der brandenburgischen Bevölkerung ungefiltert und direkt zu erfahren. Und ebenso offen und geradeheraus habe ich mich stets um Antwort bemüht. Für mich war darüber hinaus entscheidend, dass das Voting-Verfahren den öffentlichen Diskurs bei uns im Land befördert. Fragesteller und auch ich wussten dadurch: Das interessiert Viele!

Ich bedanke mich bei Ihnen für Ihr Vertrauen und die vielen interessanten Fragen und Einschätzungen.

Herzlichst

Ihr

Matthias Platzeck

Beantwortet
Autor Diane Rausch am 03. August 2011
7291 Leser · 58 Stimmen (-1 / +57) · 0 Kommentare

Sonstiges

Personalabbau bei der Polizei in Wittenberge?

Sehr geehrter Herr Ministerpräsident,
ist die Sicherheit der Bevölkerung in Zukunft in der Prignitz gewährleistet?
Wir hatten jetzt den Fall, dass eine im nachhinein betrunkene Person sich auf unser Privatgrundstück hat schlafen gelegt, wir wussten nicht ob es ein Einbrecher oder sonstdergleichen ist und informierten die Polizei. Nach den dritten Anruf bei der Polizei informierte man uns, sie sei unterwegs. 23.50 Uhr erster anruf, Polizei kam um 0.40 Uhr. Es hätte ja auch schlimmeres passiert sein können.
Bleibt die Polizei im Schutzbereich Wittenberge erhalten?

+56

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Antwort
von Matthias Platzeck am 07. Oktober 2011
Matthias Platzeck

Sehr geehrte Frau Rausch,

für Ängste und Nöte beim Thema Sicherheit habe ich großes Verständnis. Deshalb und auch wegen der offensichtlich nicht befriedigenden Erlebnisse das Wichtigste gleich zuerst: Die Polizei wird auch in der Zukunft vor Ort in Wittenberge für Sie und alle anderen Bürgerinnen und Bürger da sein.

Mit der Reform der Polizeistruktur wird durch Innenminister Dietmar Woidke gegenwärtig eine tragfähige Polizeiorganisation gestaltet, um weiterhin die öffentliche Sicherheit in allen Bereichen des Landes, so auch in Wittenberge, zu gewährleisten. Die flächendeckende Präsenz der Polizei wird sich auch künftig auf ein dezentrales Dienststellennetz stützen. Wichtig ist mir, dass damit weiterhin die unmittelbare Ansprechbarkeit der Polizei vor Ort gewährleistet wird. Hierzu wird eine abgestufte Struktur mit Polizeiinspektionen und Polizeirevieren aufgebaut. Dabei werden lokale und regionale Besonderheiten berücksichtigt.

Ich will Ihnen das noch ein wenig näher erläutern: In jedem der heutigen Polizeischutzbereiche wird künftig eine Polizeiinspektion als rund um die Uhr besetzte Dienststelle eingerichtet sein, die als unterste Ebene eine einheitliche Führung der Einsatzkräfte in der jeweiligen Region gewährleistet. Die bisherigen Polizeiwachen werden als Polizeireviere fortgeführt.

Für Sie im Landkreis bedeutet dies, dass in der Stadt Perleberg zukünftig die Polizeiinspektion Prignitz sowie in Wittenberge und Pritzwalk Polizeireviere eingerichtet werden. Wie Sie wissen, hatten die Kommunen und viele Menschen in den Regionen bei der Diskussion um die neue Polizeistruktur darauf gedrungen, die örtlichen Polizeidienststellen zu erhalten. Dem kommt das Land nun mit den Polizeirevieren nach.

Dort wird durch regelmäßige Öffnungszeiten und technische Lösungen gleichfalls rund um die Uhr die Erreichbarkeit der Polizei für die Bevölkerung vor Ort sichergestellt. Daneben bleiben natürlich Sprechzimmer der Revierpolizei erhalten. Die Entscheidungen über Einzelheiten, so zu Öffnungszeiten der Polizeireviere, werden von den Polizeiführern vor Ort getroffen, denn die kennen sich in den Besonderheiten am besten aus.

Ich hoffe sehr, sehr geehrte Frau Rausch, Ihnen mit diesen Informationen verdeutlichen zu können, dass die Sicherheit der Bevölkerung für die Landesregierung ein hohes Gut darstellt und sie alles dafür tut, sie auch mit neuen, effektiveren Strukturen zu gewährleisten.

Anmerkung des Webmasters: Weitere aktuelle Informationen und Entscheidungen zur Polizeireform im Land Brandenburg finden Sie bei Bedarf im Internet unter www.mi.brandenburg.de.

Mit freundlichen Grüßen

Matthias Platzeck