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Autor Hermann Wirts am 14. Januar 2009
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Kinder und Jugend

Ehemalige Heimkinder der 50er -70er Jahre

Sehr geehrte Frau von der Leyen,
Diese Heimkinder hatten oft kein Elternhaus. Ich war 21 Jahre in verschiedenen Heimen untergebraucht.. Die Christlichen Wertevorstellung bezogen sich damals auf Zucht und Ordnung aus dem dritten Reich, welche wir Heimkinder erfahren mussten bis weit in die 70er Jahre.

Nun haben Sie als Bundesministerin für Familie, Senioren, Frauen und Jugend eine Welle der Empörung in der Bevölkerung, und bei den ehemaligen Opfern der Heimerziehung ausgelösst.

Warum versuchen Sie, die Beschlüsse des Bundestags-Petitionsausschusses vom 26. November 2008, und des Bundestages vom 4. Dezember 2008 in unangemessener Weise zu ignorieren
Wieso lehnen Sie , die Aufarbeitung und Wiedergutmachung an zu 80% unschuldiger Kinder, die schweren seelischen und körperlichen Misshandlungen ausgesetzt waren, und für Ihr Leben gezeichnet wurden, in einem eigenen Konzept, ab?
Warum wird sogar eine Anlauf-und Beratungsstelle von Ihnen abgelehnt?
Warum weichen Sie gegen die Beschlüsse des Bundestages bei der Zusammensetzung des Runden Tisches die Zusammensetzung ab?

Warum darf vom Bundestag empfohlenen Kinder- und Jugendhilfe-Dachorganisation AFET und des Deutschen Instituts für Jugend- und Familienrecht DIJUV. beim runden Tisch nicht mehr dabeisein?
Diese beiden Organisationen haben ein seit langem bekanntes und akzeptiertes Konzept für die Arbeit des Runden Tisches vorgelegt.

Warum wurde der deutsche Verein für Öffentliche und Private Fürsorge,welcher sehr Umstritten ist, weil gerade dieser Verein in pädagogische Theorie und Praxis der Heimerziehung des Nationalismuss und der Nachkriegszeit der Bundesrepublick Deutschland verantwortlich und , wobei erst in den 1990er Jahren bekannt wurde, dass sein Jahrzehntelang hoch in Ehren gehaltener ehemaliger Vorsitzender, Herr Muthesius, im Dritten Reich als Referent für die zentrale Verwaltung der Jugendkonzentrationslager in Moringen, der Uckermark sowie in Litzmannstadt zuständig war, von Ihnen Vorgeschlagen?
Ist das Bewußt so beabsichtigt von Ihnen, Frau von der Leyen?

Warum soll Ausgerechnet dieser Verein, die Nachkriegsgeschichte der Heimerziehung, die noch von der Nazi-Zeit geprägt, und gefärbt war, für die Betroffenen aufarbeiten?
Warum nicht die Dachorganisation AFET und das Deutsche Institut für Jugend-und Familienrecht?

der Petitionsausschuss bat die AFET und DIJuF, ein Konzeption für ein Projekt zu erstellen, im Rahmen dessen diese Aufarbeitung geleistet werden kann indem es

a) eine fachlich seriöse und gründliche Aufarbeitung der Geschichte ermöglicht

b) einen ernsthaften und moderierten Austausch zwischen den Betroffenen, Beteiligten und weiteren Fachleuten/Wissenschaftlern ermöglicht

c) dem Petitionsausschuss Lösungsmöglichkeiten zur Genugtuung der Betroffenen und damit zur Befriedung des Problems vorschlägt.
Die Empfehlung auch von Herrn Diakonie Präsident Herr Kottnick, wird von Ihnen ausgelassen?

Wissen Sie,oder haben Sie mal mit ehemaligen Heimkindern über Ihre Erlebnisse persönlich gesprochen?
der Landschaftsverband Rheinland hat gerade eine Untersuchung seiner Heimgeschichte angekündigt, weil es dort offenbar die gleichen Vorfälle gab.

Haben Sie Kentniss über die Studie in Niedersachsen, wo auch Kinder in kirchlichen uns staatlichen Heimen misshandelt wurden?
Was bedeutet Ihnen die wirklich seriös Aufarbeitung, die von uns Heimkindern gefordert wird?
Mit freundlichen Grüßen

Hermann Wirts

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