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Autor Rudolf Böhning am 18. August 2009
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Familie

Hiflosigkeit bei Schwerbehinderung

Sehr geehrte Frau von der Leyen,
ich wende mich vertrauensvoll an Sie, in der Hoffnung, dass Sie mir aus meiner ziemlich ausweglosen Lage weiterhelfen können. Kurz zu meiner Person: Ich heiße Rudolf Böhning, geb.15.09.1960,wohnhaft in Celle. Ich habe seit ca. 25 Jahren Diabetes, der soweit gut eingestellt ist.Leider bekam ich vor zwei Jahren eine Nervenentzündung in der rechten Ferse als Folgeerkrankung des Diabetes und bin seitdem auf 2 Unterarmgehstützen angewiesen, da ich meine Ferse nicht mehr belasten kann.Mein Arbeitgeber, bei dem ich über 25 Jahre als Qualitätsprüfer tätig war, konnte mich mit dieser "Gehbehinderung"nicht weiter beschäftigen und kündigte mir im Nov. 2008.Ich beantragte daraufhin bei der DRV die Erwerbsminderungsrente, da mir klar war, dass ich meine alte Tätigkeit mit meiner jetzigen Behinderung nicht mehr ausüben konnte.Die DRV lehnte selbst nach einem Widerspruchsverfahren diese Rente ab mit der Begründung, ich sei noch zu gesund und könne eine Tätigkeit von tägl.6 Stunden in hauptsächlich sitzender Haltung ausüben.Ich solle mir einen Job suchen, der diese Anforderungen erfüllt. Ausführlich habe ich mich bei der Agentur für Arbeit beraten lassen.Es kamen nur Jobs im Bürowesen wie z.B. Bürokaufmann, Industriekaufmann oder Sozialversicherungsangestellter in Betracht.Ich wurde aktiv und bewarb mich ohne einen entsprechenden Abschluß zu haben auf Stellen aus örtlichen Zeitungen, machte Initiativbewerbungen und suchte mir aus dem Internet Stellen, die für mich geeignet waren.Leider mußte ich feststellen, dass der überwiegende Teil der Arbeitgeber nur Personen mit einem Abschluß in dieser Branche nehmen, der andere Teil der Arbeitgeber hat sich erst gar nicht gemeldet.Mir wurde schnell klar, dass ich eine Umschulung zum Bürokaufmann machen mußte, damit ich nach erfolgreichem Abschluß überhaupt eine Chance auf dem Arbeitsmarkt habe.Da ich noch ca.17 Jahre in die Rente einzahlen muß, fand ich eine Umschulung für mich sehr angebracht.Ich beantragte daher eine Umschulung beim Arbeitsamt.Die lehnten diese ab, da der Kostenträger für mich die DRV sei.Also beantragte ich diese bei der DRV.Diese lehnte eine Umschulung ab mit der Begründung dass ich aus medizinischen und eignungspsychologischen Gründen für eine Umschulung nicht geeignet sei.Mein Hausarzt hat mir bescheinigt, dass ich aus medizinischer Sicht sehr wohl geeignet bin, weil ich ja hauptsächlich sitzende Tätigkeiten ausüben würde.Ich habe gegen diesen Bescheid Widerspruch eingereicht. Er ist seit dem 02.06.2009 in Bearbeitung.Mittlerweile habe ich auf Eigeninitiative Umschulungsplätze gesucht,habe zwei Eigungstests gemacht(Deutsche Angestellten-Akademie und bfw Hannover)und diese auch bestanden.Das heißt im Klartext, die DRV müßte nun nur noch die Kosten für eine Maßnahme übernehmen, damit es losgehen könnte. Das Annastift in Hannover würde mich im Übrigen auch gerne umschulen, wobei das Annastift sich hauptsächlich für Schwerbehinderte wie mich einsetzt und mir schon mitgeteilt hat, sie würde sich nach erfolgreichem Abschluß auch dafür einsetzen, dass ich später einen festen Arbeitsplatz bekomme. Bis Ende August könnte ich bei eine dieser Umschulungen noch einsteigen, es hängt also alles z.Zt. an der DRV. Im Moment bekomme ich überhaupt kein Geld. Das Arbeitslosengeld I ist zu Ende, Hartz IV steht mir nicht zu, da ich in einer Bedarfsgemeinschaft mit meiner Lebensgfährtin lebe und diese für mich aufkommen soll. Mittlerweile weiß ich nicht mehr aus noch ein und möchte meiner Partnerin auch nicht länger zur Last fallen. Es ist für mich völlig unverständlich, dass die DRV mich für eine Erwerbsminderungsrente zu gesund hält, für eine Umschulung aber zu krank. Das ist doch widersprüchlich. Ich fühle mich völlig hilflos, weil es scheinbar niemanden gibt, der mir helfen kann und wende mich daher vertrauensvoll an Sie.

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