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Autor Birgit Sedel am 18. August 2009
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Kinder und Jugend

Jugendliche

Sehr geehrte Frau von der Leyen,

ich stelle Ihnen die Frage, warum in unserem Land Jugendliche in einer Grauzone leben müssen?

Damit meine ich, dass speziell Kinder im Teeniealter keine Lobby haben in Deutschland.

Hier möchte ich kurz die Situation meines Sohnes darstellen: Er ist fast 16 Jahre und geht auf eine Gesamtschule von der ich letztends das Zeugnis abholen musste, da mein Sohn operiert wurde. Allein beim Eintritt in die Schule wird einem unwillkürlich übel. Die sanitären Anlagen sind nicht be/vertretbar. Wohlgemerkt hier handelt es sich um eine Ganztagsschule. Mein Sohn hält sich von 8.00 bis 16.00 Uhr in dem Gebäude auf.
Das Essen ist so übel, dass keiner der Schüler aus seiner Klasse an der Schulspeisung teilnimmt.
Über die Klassenstärke und die Motivation der Lehrer möchte ich keine Worte verlieren. Bitte nicht falsch verstehen: Der Lehrerjob ist einer der unattraktivsten (wegen der unten genannten Perspektiven, die die Schüler erreichen).
Wenn mein Sohn nach Hause kommt, habe ich häufig vorgekocht oder es ist etwas da, was schnell zuzubereiten ist.

Da ich jedoch alleinerziehend und in einer leitenden Position angestellt bin, bin ich oft erst gegen 22.00 Uhr zu Hause. Somit gestaltet sich auch das Vorbereiten einer warmen Mahlzeit manchmal schwierig. Um das Betreuen der schulischen Leistungen kann ich mich, so gut wie, gar nicht kümmern. Aufgrund meiner eingeschränkten Zeit. Ich kann aber nicht meinen Job an den Nagel hängen und auf Kosten des Staates leben. Ich verdiene mäßig gut, der Vater meines Sohnes zahlt den Unterhalt. Hier setzt auch nicht meine Frage an.

Nur sehe ich augenblicklich, ohne die Sorgen und Probleme junger Eltern klein zu machen, nicht, dass für unsere Jugendlichen was getan wird. Wie oben erwähnt: Keine Lobby.

Und da ich in meinem Job mit mehreren Arbeitgebern aus verschiedenen Branchen zu tun habe, höre ich immer wieder, dass die Jugendlichen nicht oder weniger die Motivation zum Lernen haben und oft nur mit Handy und Computer spielen. Viele Arbeitgeber neigen dazu, nicht mehr auszubilden oder eben auch die von Ihnen Ausgebildeten nicht mehr zu übernehmen.

Wie bitte, wollen wir dieses Problem in den nächsten Jahren lösen?

Für Bildung muss man in unserem Staat bezahlen (Studiengebühr) und wir müssen teuer bezahlte Fachleute aus dem Ausland holen - Steuergelder? Was machen wir mit der nächsten Generation in unserem Staat? Und hier treffe ich die Aussage: Wir nutzen unsere Kapazitäten einfach nicht! Wir haben junge Menschen in unserem Land, die wir dazu motivieren müsen, Spass an Bildung zu haben und die, die es von sich aus haben (vielleicht, weil sie nicht an einer Schule waren, wie oben beschrieben), müssen unabhängig ihrer jeweils gegebenen Umstände die Möglichkeit haben, Bildung kostenlos und umfassend zu erlangen.
Und hier gehe ich mit Ihrer Meinung ganz klar konform: länderregiert funktioniert das in tausend Jahren nicht.
Nur sehe ich hier zeitnah Handlungsbedarf. Und da die Generationen immer schneller zusammen wachsen, haben wir diesbezüglich nicht viel Zeit!

Bitte, schauen Sie bei Ihrer Arbeit nicht nur auf Geburtenraten und wie man diese anheben kann, sondern schauen Sie darauf, dass Kinder und Jugendliche, die in den nächsten Jahren ins Arbeitsleben einsteigen, eine Zukunft haben, die erstrebenswert ist. Einfach deswegen, weil sich die Jugendlichen nur dann einbringen werden und dieses Land als ihr Land akzeptieren und nicht nur vor der eienen Haustür kehren.

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