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Autor Sarina Kropp am 21. Juli 2009
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Familie

Die Realität der super Familienpolitik!

Sehr geehrte Frau von der Leyen,

ich möchte Ihnen gerne mal einen realistischen Einblick in die Problematik einer Familie in Deutschland geben.
Um Ihnen zu zeigen, dass sie ihre Familienpolitik einfach mal überdenken sollten.

Ich bin von Beruf Diplom-Pädagogin mit einer Psychologischen Zusatzausbildung. Das heißt eigendlich, dass ich hochqualifiziert bin. Eben genau die Zielgruppe die sie mit ihrem Elterngeld erreichen wollten.
Unser Sohn ist zur Welt gekommen als ich mit dem Studium fertig war. Wir wollten keine alten Eltern werden. Da kam dann die erste Ungerechtigkeit bezüglich Ihres Elterngeldes. Ich wurde genauso behandelt wie jemand der noch nie gearbeitet hat. Wir haben nur 300 Euro Elterngeld bekommen. Ich habe während meines Studiums gearbeitet nur eben nicht das letzte Jahr, das jedoch wegen der Prüfungen. Ich denke ein Studium sollte man bei der Berechung schon berücksichtigen. Und Ihren super Plan, dass die Väter zu Hause beleiben war bei uns leider nicht möglich. Mein Man ist KFZ- Mechaniker, der kann nicht mal einfach so drei Monate zu Hause bleiben. Außerdem sehe ich es als Schwachsinn an das zwei Personen sich um einen Säugling kümmern. Es hat sich inn der Praxis herausgestellt, das sich sowieso eher die Frauen um die Kinder Kümmern. Es ist demnach einfach nur Geldverschwendung.

Das zweite Problem ereignete sich als ich wieder arbeiten gehen wollte. Ich habe ein Jahr mit einer viertel Stelle gearbeitet. Ende 2008 lief der Vertrag aus und ich wollte eine halbe Stelle haben. Dies war leider bis jetzt nicht Möglich. Ich habe einen hochqualifizierten Abschluss jedoch wollten mich bis jetzt keine öffentliche Einrichtung
wi ez.B.das Jugendamt einstellen. Die stellen lieber nicht so qualifizierte Leute z.b. von der FH ein.
Ich wurde sozusagen nicht eingestellt weil ich ein Kind habe und überqualifiziert bin und nur Teilzeit arbeiten will.

In unserem Land wird mal also dafür bestraft wenn man arbeiten möchte und sich trotzdem um sein Kind kümmern möchte.

Familie und Beruf sollten für Frauen vereinbar sein. Wie Sie sehen klappt das nicht wirklich. Qualifizierte Leute werden nicht eingestellt. Und es gibt schon garnicht genug halbe Stellen.

Unser Kind geht uns vor. Und wird deshalb auch bis er drei ist von Oma und Opa betreut.
In unserem Land ist man jedoch nur angsehen wenn man seine Kinder den ganzen Tag in Krippe gibt und Arbeiten geht.

Ich bin wie gesagt vom Fach und weiß wovon ich rede.
Ich bekomme kein Kind um es dann 90 % der Zeit vom Staat erziehen zu lassen.

Fachlich gesehen sind Krippenerziehung unter einem Jahr und Ganztagsschulen auch nicht besonders förderlich.

Ich könnte Ihnen jetzt noch mehr schreiben aber ich muss mich jetzt um meinen Sohn kümmern.

Ich hoffe trotzdem das ich Ihnen ein paar Anregungen geben konnte. Und sie einen EInblick in die Realität bekommen haben.

Mit freundlichen Grüßen

Sarina Kropp

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