Sehr geehrte Frau Krause-Beck,
für Ihren Beitrag auf meinem Portal danke ich Ihnen und gleichzeitig bedaure ich Ihre Unannehmlichkeiten. Ja es ist so: Nach Informationen der Kassenärztlichen Vereinigung Brandenburg (KVBB) hat der letzte in Finsterwalde niedergelassene Augenarzt seine Praxis am 30.06.2013 geschlossen. Damit weist der gesamte Landkreis Elbe-Elster derzeit mit vier tätigen Augenärzten (in Bad Liebenwerda, Doberlug-Kirchhain, Herzberg und Falkenberg) einen sehr geringen Versorgungsgrad auf.
Theoretisch dürfte das nicht so sein. Denn die Sicherstellung der vertragsärztlichen Versorgung ist im Grundsatz zwischen Kassenärztlichen Vereinigungen und den Verbänden der Krankenkassen so zu regeln, dass eine ausreichende, zweckmäßige und wirtschaftliche Versorgung der Versicherten gewährleistet ist. Doch die Praxis sieht anders aus. Sie erleben es.
Nur in einem Punkt führt meine Recherche zu einem anderen Ergebnis. In Cottbus besteht nach Aussage der KVBB keine Unterversorgung im Bereich der Augenheilkunde. Wenn Sie bei der Terminvergabe andere Erfahrungen gemacht haben, wenden Sie sich bitte direkt an Ihren Krankenkassenträger oder an die KVBB. Diese helfen Ihnen nach eigener Aussage bei der Vermittlung an einen ortsansässigen Augenarzt.
Nun zu Ihrer Frage, was die eigentlich Verantwortlichen zur Problemlösung tun. Um den Ärzte-Engpass zu beseitigen, hat die KVBB eine große Medienkampagne gestartet. So erhalten Neugründer einer Praxis eine Förderung in Höhe von 40.000 €. Dennoch gibt bisher noch keinen Erfolg zu melden.
Daneben setzt sich die Landesregierung mit zahlreichen Maßnahmen für die medizinische Versorgung auf dem Land ein, so für Hausärzte und damit für die hausärztliche Versorgung, für Nachwuchssicherung von Fachkräften z.B. durch die Kampagne www.arzt-in-brandenburg.de oder eben für medizinische Versorgungszentren. Darüber hinaus machen wir uns dafür stark, Ärztinnen und Ärzte durch den Ausbau von Telemedizin zu entlasten.
Auch die Partner im Land haben mit neuen Ideen zu einer Verbesserung der Versorgungssituation beigetragen. So versorgt z.B. die „KV RegioMed–Bereitschaftsdienstpraxis“ am Josefs-Krankenhaus in Potsdam seit Januar 2012 die Menschen zu den Zeiten, in denen die Arztpraxen in der Regel keine Sprechstunde haben und entlastet auf diese Weise die Notaufnahme des Krankenhauses. Weitere Formen dieser Zusammenarbeit gibt es inzwischen im Carl-Thiem-Klinikum in Cottbus und im Werner-Forßmann-Krankenhaus in Eberswalde.
Es gibt in Brandenburg überdies viele Beispiele für ganz konkrete innovative Formen der Zusammenarbeit auf regionaler Ebene, so z.B. zwischen öffentlichem Gesundheitsdienst und Krankenhäusern im Bereich der Kindergesundheit.
Sehr geehrte Frau Krause-Beck,
die medizinische Versorgung in der Region, aber auch im ganzen Land, steht in den kommenden Jahren vor großen Herausforderungen. Der demografische Effekt macht nicht halt vor unserer Region. Das betrifft nicht nur die ambulante, sondern auch die stationäre Versorgung. Es wird stärker denn je darauf ankommen, dass es vermehrt zu Kooperationen der ambulanten und stationären Versorgung auch länderübergreifend kommen muss. Dabei wird die Landesregierung diese Kooperationsbemühungen unterstützen. Mit dem gemeinsamen Landesgremium, welches sich im März konstituiert, haben wir als Landesregierung eine gute Möglichkeit, um gemeinsam mit allen Akteuren des Gesundheitswesens nach Lösungen für eine flächendeckende und gute medizinische Versorgung der Bevölkerung zu suchen und uns der Zukunft des Landes zu stellen. Ich bin optimistisch, dass es uns gemeinsam gelingen wird.
Mit freundlichen Grüßen
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