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Autor Peter Stimpel am 17. Mai 2011
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Sichere Lebensmittel

Nahrungsmittelindustrie vs. Verbraucher - Interview "Deutschland isst"

Guten Tag, Frau Aigner

in der gestrigen Sendung (16. Mai 2011) "Deutschland isst... mit Tim Mälzer" um 20:15 im ARD wurden mehrere Interviewteile mit Ihnen gezeigt.

Dabei kam auch zur Sprache, ob man nicht die Kontrolle der Verbraucher verbessern könne, indem man auf Nahrungsmittel, die der "Kühlkette" unterliegen, kleine Aufkleber anbringt. Diese zeigen dem Verbraucher an, ob die Kühlkette durchgängig war oder unterbrochen wurde. Zum Nutzen solcher Dinge befragt äusserten Sie sich sinngemäß mit "Wozu soll das gut sein, die Kontrolle liegt nicht beim Verbraucher, sondern bei den Behörden". Entschuldigen Sie, wenn das Zitat nicht 100% stimmt.

Ich hätte von Ihnen in dieser Situation eine andere Antwort erwartet und finde es sehr schade, dass solche Dinge wie diese Aufkleber nicht gefördert werden. Böse Zungen könnten aber auch von Lobbyismus reden - mir liegt das noch fern.

Und ohne jeglichen Zweifel sind die staatlichen Kontrollmaßnahmen nicht ausreichend - wie die immer wieder auftretenden "Lebensmittelskandale" eindrucksvoll zeigen. Mit den Aufklebern hätten Sie auf einen Hieb 80 Millionen Kontrolleure zur Hand.

Der Verbraucher steht in diesem Land doch mehr oder weniger schutzlos einer viel zu mächtigen Lebensmittelindustrie nebst angeschlossenen Vertriebskanälen gegenüber, die in Teilen nur ihre eigenen Interessen vertritt - den Profit. Ein Blick auf die von den großen Konzernen verwendete Lebensmittelchemie beweist das eindrucksvoll - oder eben auch ein Blick in die Kühlregale der großen Discounter. Abgelaufene Lebensmittel sind dort fast das kleinere Übel.

Zur eigentlichen Frage: Warum wollen Sie den Verbraucher - statt ihn unter Hinweis auf vorhandene staatliche Kontrollen mehr oder weniger zu entmündigen und den großen Konzernen hilflos auszuliefern - nicht stärken, indem er an der Theke schon feststellen kann, dass zumindest in Bezug auf die Kühlkette alles in Ordnung ist mit dem ausgewählten Produkt, indem der Verbraucher Teil der Kontrollen wird?

Mehr Transparenz braucht das Land...der Aufkleber zum Temperaturverlauf ist nur ein Schritt von vielen.

Mit freundlichen Grüßen aus Sachsen

Peter Stimpel
- gelernter Koch und Frischefanatiker -

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