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Autor Tilo Schlosser am 08. April 2011
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Verbraucherschutz und Verbraucherrechte

Subventionierte E10-Experimente mit 2 Profiteuren - Staat u. Ölmultis

Sehr geehrte Frau Ministerin Aigner,


ich grüße Sie persönlich herzlich und bitte Sie um Mithilfe.

Im aktuellen Artikel der Motorwelt ging der ADAC erneut auf das Kraftstoffdebakel um E 10 ein.

Ergänzend möchte ich Sie neben allen technischen Auswirkungungen sehr eindringlich darum bitten, sich für alle Betroffenen einzusetzen, die seit Einführung erheblich drauf zahlen müssen.

Mir geht es darum, dass seit Einführung von E10 jeder PKW-Besitzer über einen nicht unerheblichen Mehrpreis E10 erfolgreich boykottieren kann – sofern er es sich überhaupt leisten kann.

Ich als Diesel-PKW-Fahrer hörte an einem der ersten Tage der E10-Einführung von Ihnen Frau Aigner, „sie [würden] sich dafür einsetzen, dass kein Verbraucher oder Autofahrer durch die Mineralölfirmen über einen Mehrpreis für die Kosten der E10-Einführung zusätzlich belastet wird“.

In der Realität subventionieren derzeit sämtlich Nicht-E-10-Tankenden, also auch Diesel-Fahrer, die ohnehin erheblich mehr KFZ-Steuer zahlen - den neuen Kraftstoff.

Glücklicherweise passierte (für den nach den Ölmultis zweitgrößten Profiteur --> den dt. Steuereintreiber!) in dieser Zeit in Libyen allerhand Unheil, dessen tatsächliche finanzielle Auswirkungen auf den Ölpreis marginal sind – wie immer jedoch zu Kraftstoffpreiserhöhungsargumentationen und Spekulationen missbraucht werden.

Man führe sich einmal vor Augen – was seither an der Zapfsäule passiert ist: ich tankte (bis) Ende Februar ausschließlich dann, wenn Diesel zwischen 1,25€ oder max. 1,29€ oder noch weniger kostete.

Ist heute mein Tank leer, bin ich glücklich, wenn ich den Kraftstoff für 1,399€ tanken kann. Im Durchschnitt ist Diesel jedoch im Rhein-Main-Gebiet kaum noch unter 1,46€ zu erhalten. Am gestrigen Mittwoch kostete Diesel 1,499€!

Bei einer Tankfüllung von 55 Litern sind das bei einem Mehrpreis 0,25€/l fast 14€ mehr.

Darf ich Sie, Frau Aigner, jetzt ernst nehmen, ihnen die Quittungen zusenden und um Erstattung der Mehrbeträge bitten?

Ich habe vor, diesmal eine Politikerin ernst und beim Wort zu nehmen.

Welche Auswirkungen das auf alle anderen Bereiche des Transportgewerbe, Güter- u. Personenbeförderung haben wird, werden wir alle schon sehr bald im persönlichen Budget bemerken.

Setzen Sie sich doch bitte für eine rückwirkende Erhöhung der Pendlerpauschale ein – besser noch für eine Senkung des Steueranteils. Erst wenn Vater Staat nicht mehr prozentual mit profitiert, wird er beginnen zu handeln. Dessen „Gewinn“anteil gehört limitiert - genau wie der der Konzerne.

Wer ist noch für einen sofortigen Korrekturkurs auf seiten des Staates - der stimme hier mit ab.

In Erwartung einer baldigen positiven Nachricht verbleibe ich mit

herzlichen Grüße

T. Schlosser

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