Sehr geehrter Herr Weingartshofer,
vielen Dank für Ihre Anfrage. Die von Ihnen beschriebenen Masten sind uns bekannt, eine Umsetzung dieser architektonisch schönen Idee ist jedoch mit einigen Hindernissen behaftet und daher schwer umzusetzen: Zunächst sind diese Masten nur eine Vision und bisher nicht realisiert. Es liegen uns daher keinerlei Erfahrungswerte in Bezug auf Statik, Haltbarkeit und Sicherheit vor. Wir als Betreiber „Kritischer Infrastruktur“ müssen jedoch gerade auf diese Punkte höchsten Wert legen.
Die von Ihnen gezeigten Masten nehmen einen sehr großen Raum für das Fundament und die Verankerung der Seile ein und sind darüber hinaus sehr hoch – was in diesem Fall dem Zwecke der Präsenz des Kunstobjektes zutragen soll. Wir möchten hingegen unsere Masten möglichst niedrig und platzsparend anlegen.
Wir sind per Energiewirtschaftsgesetz zudem dazu verpflichtet, immer die Kosten im Auge zu haben. Eine neue Entwicklung oder auch Maste mit außergewöhnlichen Formen sind um ein vielfaches teurer – zumal die Vision der Architekten nicht einen immer wiederkehrenden Mast zeigt, sondern zig verschiedene. Dies würde am Ende der Stromkunde zahlen.
Amprion verschließt sich aber nicht neuen Ideen. Im Rahmen eines ca. sechs Kilometer langen Pilotprojektes in der Nähe der deutsch niederländischen Grenze planen wir erstmals in Deutschland, sogenannte Vollwandmaste in der Höchstspannungsebene 380.000 Volt zu errichten.
Diese bestehen jeweils aus einem runden Pylon ähnlich dem einer Windenergieanlage mit drei leicht geschwungenen Traversenebenen, an denen die Stromkreise angebracht werden. Mit diesem Projekt wollen wir Erfahrungen mit anderen Mastbauformen sammeln.
Mit freundlichen Grüßen,
Thomas Wiede