Bitte beachten Sie, dass dieser Bereich nur noch im Lesemodus aktiv ist und keine weiteren Anfragen mehr bearbeitet werden. Sie haben Fragen zum Netzausbau? Kontaktieren Sie uns über twitter.com/Amprion oder schreiben Sie eine Mail an unsere Pressesprecher bzw. unsere Projektkommunikatoren.

Beantwortet
Autor Beispielfrage ​ am 22. Juni 2015
13870 Leser · 7 Stimmen (-0 / +7)

Sonstige Themengebiete

Eigenkapitalverzinsung

Sehr geehrte Damen und Herren,

Ihre Eigenkapitalverzinsung liegt weit über dem aktuellen Zinsniveau – wie lässt sich dies begründen?

Mit freundlichen Grüßen

(Anmerkung der Redaktion: Es handelt sich hierbei um eine oft gestellte Frage in Form eines Beispielbeitrags, welche wir für Sie vorab bereits eingestellt haben. Sie können sich an diesem Beitrag in Form einer Abstimmung gern beteiligen. Im weiteren Dialog freuen wir uns auf Ihre persönlichen Fragen, Meinungen und Anregungen.)

+7

Über diesen Beitrag kann nicht mehr abgestimmt werden, da er bereits beantwortet wurde.

Antwort
von Thomas Wiede am 27. Juli 2015
Thomas Wiede

Sehr geehrte Damen und Herren,

vielen Dank für Ihre Frage, welche wir gerne beantworten.

Die Finanzierung der Investitionen von Amprion speist sich aus den zwei Quellen Eigenkapital und Fremdkapital: Wenn wir eine neue Leitung mit behördlicher Genehmigung bauen, entstehen dafür Investitionskosten. Um diese Investitionssumme aufzubringen, nutzen wir einerseits bis zu einer Quote von 40% unser eigenes Geld (bzw. das Geld unserer Anteilseigner) – das sogenannte Eigenkapital (EK). Für die verbleibenden 60% der Investitionssumme nehmen wir einen Kredit, also Fremdkapital (FK), auf. Auf das eingesetzte Eigenkapital bekommen wir eine Verzinsung, deren Höhe die Bundesnetzagentur festlegt. Diese EK-Verzinsung beträgt aktuell vor Körperschaftsteuer/Soli 9,05% und nach Steuern 7,39 %. Die Gewerbesteuer wird als separate Kostenposition in den Netzentgelten berücksichtigt. Vereinfacht dargestellt, bedeutet das z.B. bei einer Investitionssumme von 1.000.000€: 40% von 1.000.000 € = 400.000 € x 7,39% = 29.560 €. Dieser Betrag entspricht dann unserem Gewinn nach Steuern auf das eingesetzte Eigenkapital. Hieraus müssen wir bzw. unsere Anteilseigner die Finanzierung des Eigenkapitals vornehmen und die unternehmerischen Risiken tragen. Die Zinsen für das Fremdkapital unterliegen der Prüfung der BNetzA auf deren Marktgerechtigkeit. Ist diese gegeben, dürfen die FK-Zinsen über die Netzentgelte gewälzt werden.

Bei der Verzinsung stehen wir international im Wettbewerb mit Investitionsprojekten vergleichbarer Risikoklasse und Risikostruktur. Ob ein Investor bei Amprion oder in ein anderes Projekt investiert, entscheidet wesentlich die Verzinsung. Diese ist von der Bundesnetzagentur auf einem Niveau festgelegt, das es erlaubt, im Wettbewerb um sehr langfristige Investoren (die Nutzungsdauer unserer Anlagen beträgt rund 40 Jahre) für den Netzausbau zu bestehen. Die BNetzA hat in ihrer letzten Prüfung festgestellt, dass der aktuelle Zinssatz von 7,39% nach Steuern unter dem internationalen Durchschnitt von 7,51% liegt.

Mit freundlichen Grüßen,

Thomas Wiede

(Leiter Unternehmenskommunikation/Energiepolitik)