Bitte beachten Sie, dass dieser Bereich nur noch im Lesemodus aktiv ist und keine weiteren Anfragen mehr bearbeitet werden. Sie haben Fragen zum Netzausbau? Kontaktieren Sie uns über twitter.com/Amprion oder schreiben Sie eine Mail an unsere Pressesprecher bzw. unsere Projektkommunikatoren.

Beantwortet
Autor Herbert Reisslein am 06. Juli 2015
13012 Leser · 5 Stimmen (-0 / +5)

Projekt: Korridor D

Kosten Korridor D

Sehr geehrte Damen und Herren,
meine Frage ist folgende:
Was kostet der Bau des Korridors D
a. ohne Erdverkabelung
b mit Erdverkabelung

Danke für eine direkte Antwort
Herbert Reisslein

+5

Über diesen Beitrag kann nicht mehr abgestimmt werden, da er bereits beantwortet wurde.

Antwort
von Thomas Wiede am 28. August 2015
Thomas Wiede

Sehr geehrter Herr Reisslein,

haben Sie vielen Dank für Ihre Frage.

Die Investitionskosten für die Süd-Ost Passage (Korridor D) betragen gemäß aktuellem Planungsstand insgesamt rund eine Milliarde Euro. Diese Planung beinhaltet jedoch keine Erdverkabelung.

Ein maßgeblicher Baustein der Koalitionsentscheidung vom 1. Juli 2015, „Eckpunkte für eine erfolgreiche Umsetzung der Energiewende“, ist der Vorrang der Erdverkabelung bei neuen Gleichstromtrassen (HGÜ) in der Bundesfachplanung. Wie dieser Vorrang gesetzlich geregelt wird, ist derzeit aber noch offen. Dieser gesetzlichen Regelung folgend werden wir auch die Planung der Gleichstrompassage Südost von Sachsen-Anhalt nach Bayern wieder von vorne beginnen, sobald wir eine Bestätigung des Projektes vom Bundesgesetzgeber erhalten haben.

Eine seriöse Antwort auf die Frage, was der Korridor D mit einer Erdverkabelung kosten würde, können wir Ihnen derzeit leider nicht geben. Erst im Rahmen der frühzeitigen Öffentlichkeitsbeteiligung werden wir in der Lage sein, grob abschätzen zu können, wo eine Verkabelung erfolgt. Die Kosten werden dann von einer Reihe von Faktoren beeinflusst – vor allem von denen für die Tiefbauarbeiten: Wie sind die Böden beschaffen? Welche anderen Infrastrukturen wie zum Beispiel Straßen oder Schienenwege müssen wir queren? Wie ist die Topografie? Welche Bauweise ist erforderlich?

Auf Grund der Erfahrungen, die wir im Wechselstrombereich mit dem Erdkabelpilotprojekt auf der Strecke Wesel-Meppen (EnLAG-Vorhaben Nr. 5) in Raesfeld gemacht haben, lässt sich sagen, dass die Erdverkabelung deutlich teurer ist als eine Freileitung. Hierbei lagen jedoch vergleichsweise einfache Bodenverhältnisse vor. Ein pauschaler Kostenfaktor lässt sich aber nicht ableiten, da dieser von Projekt zu Projekt und Kilometer zu Kilometer unterschiedlich sein wird. Bisherige HGÜ-Verkabelungen auf der Ebene von 320 kV lassen einen Mehrkostenfaktor von 3 bis 6, punktuell sogar 8 erwarten.

Wir hoffen, dass wir Ihnen Ihre Frage zufriedenstellend beantworten konnten.

Mit freundlichen Grüßen,

Thomas Wiede