Sehr geehrter Herr Klapdohr,
vielen Dank für Ihr Interesse. Ihre Frage zur Gewichtung der Kriterien bei der Standortsuche für den nördlichen Konverter des Ultranet beantworten wir gerne.
In dem von Ihnen erwähnten Gutachten werden die möglichen Standortbereiche mit Hilfe von drei Kriteriengruppen betrachtet. Wichtig sind der Abstand zur geschlossenen Wohnbebauung sowie die Erholungsfunktion der Bereiche für die Bürger. („Raumbedeutende Umweltaspekte“).Vor allem diese Kriterien haben einen starken direkten Bezug zum Menschen und werden daher hoch gewichtet. Darüber hinaus bewertet das Gutachten das Bestehen von Siedlungs-, Gewerbe-, Industriebereichen („Sonstige Raumbedeutsame Aspekte“) sowie die Anordnungsmöglichkeiten des Konverters auf einem Standortbereich oder die Anbindung an das 380-kV-Netz („Umsetzbarkeit der Planung“).
Den Vorschlag, im Umfeld des Standorts sollten möglichst wenige Menschen leben, haben wir bereits frühzeitig umgesetzt: Amprion hatte im Suchverfahren zunächst ein so genanntes „Rückstellungskriterium“ eingeführt, das 200 Meter Abstand zur geschlossenen Wohnbebauung vorsah. Im weiteren Suchverfahren haben wir diesen Abstand auf 500 Meter erhöht. Wir haben die Kaarster Dreiecksfläche zum Vorzugsstandort erklärt, da der Standortbereich mit Abstand die größte Entfernung zur geschlossenen Wohnbebauung (1.300 Meter) aufweist. Im Umfeld der Fläche liegen nur wenige Einzelbebauungen mit einem Abstand von mindestens 300 Metern. Damit folgen wir der bereits zu Beginn des Suchprozesses formulierten Prämisse des größtmöglichen Abstands zur Wohnbebauung.
Den Vergleich der Standorte und Gewichtung der Kriterien finden Sie im veröffentlichten Gutachten, Kapitel 6 ab Seite 22:
http://netzausbau.amprion.net/sites/default/files/erm_kon...
Für weitere Nachfragen stehen Ihnen selbstverständlich auch meine Kollegen und ich aus der Projektkommunikation direkt zur Verfügung.
Mit freundlichen Grüßen Thomas Wiede