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Beantwortet
Autor Robert Klapdohr am 02. November 2015
11500 Leser · 12 Stimmen (-0 / +12)

Projekt: Ultranet

Kriterienkatalog Konverterstandort

Sehr geehrte Damen & Herren,

ich hätte eine Frage zum Kriterienkatalog bei der Konverterstandortsuche.

Im Rahmen eines Kriterien-Workshops am 4.12.2013 in Neuss mit Vertretern u.a von Amprion, Transnet, BNA und Komunen wurden die bei der Konverterstandortsuche anzuwendenden Kriterien diskutiert und auch eine Gewichtung abgefragt. Insbesondere das gewichtete Ergebnis zeigt, dass der Abstand zu Wohngebäuden, Freitzeitgebieten, etc. mit Abstand als das wichtigste Kriterium gesehen wurde. Andere Kriterien, insbesondere Anbindung an bestehende 380 kV Leitungen, Mastenumbau, etc., werden als weniger wichtig angesehen.

Im uns vorliegenden Gutachten zur Standortanalyse ist nicht ersichtlich, ob diese Gewichtung in irgendeiner Form berücksichtigt wurde. Es hat den Anschein, als ob alle Kriterien gleich gewichtet werden. Könnten Sie erläutern, inwiefern die angesprochenen Ergebnisse im Rahmen des finalen Kriterienkatalogs umgesetzt wurden.

Auch wurde das Abwägungskriterium: "Im Umfeld leben möglichst wenige Menschen" von den Kommunen vorgeschlagen und einer Aufnahme zugestimmt. Im final angewandten Kriterienkatalog ist diese Kriterium allerdings nicht berücksichtigt. Können Sie bitte erläutern warum?

Oder wurden die Ergebnisse überhaupt nicht berücksichtigt?

Vielen Dank und Grüße,

Robert Klapdohr

+12

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Antwort
von Thomas Wiede am 14. Dezember 2015
Thomas Wiede

Sehr geehrter Herr Klapdohr,

vielen Dank für Ihr Interesse. Ihre Frage zur Gewichtung der Kriterien bei der Standortsuche für den nördlichen Konverter des Ultranet beantworten wir gerne.

In dem von Ihnen erwähnten Gutachten werden die möglichen Standortbereiche mit Hilfe von drei Kriteriengruppen betrachtet. Wichtig sind der Abstand zur geschlossenen Wohnbebauung sowie die Erholungsfunktion der Bereiche für die Bürger. („Raumbedeutende Umweltaspekte“).Vor allem diese Kriterien haben einen starken direkten Bezug zum Menschen und werden daher hoch gewichtet. Darüber hinaus bewertet das Gutachten das Bestehen von Siedlungs-, Gewerbe-, Industriebereichen („Sonstige Raumbedeutsame Aspekte“) sowie die Anordnungsmöglichkeiten des Konverters auf einem Standortbereich oder die Anbindung an das 380-kV-Netz („Umsetzbarkeit der Planung“).

Den Vorschlag, im Umfeld des Standorts sollten möglichst wenige Menschen leben, haben wir bereits frühzeitig umgesetzt: Amprion hatte im Suchverfahren zunächst ein so genanntes „Rückstellungskriterium“ eingeführt, das 200 Meter Abstand zur geschlossenen Wohnbebauung vorsah. Im weiteren Suchverfahren haben wir diesen Abstand auf 500 Meter erhöht. Wir haben die Kaarster Dreiecksfläche zum Vorzugsstandort erklärt, da der Standortbereich mit Abstand die größte Entfernung zur geschlossenen Wohnbebauung (1.300 Meter) aufweist. Im Umfeld der Fläche liegen nur wenige Einzelbebauungen mit einem Abstand von mindestens 300 Metern. Damit folgen wir der bereits zu Beginn des Suchprozesses formulierten Prämisse des größtmöglichen Abstands zur Wohnbebauung.

Den Vergleich der Standorte und Gewichtung der Kriterien finden Sie im veröffentlichten Gutachten, Kapitel 6 ab Seite 22:

http://netzausbau.amprion.net/sites/default/files/erm_kon...

Für weitere Nachfragen stehen Ihnen selbstverständlich auch meine Kollegen und ich aus der Projektkommunikation direkt zur Verfügung.

Mit freundlichen Grüßen Thomas Wiede