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Beantwortet
Autor J. Weingartshofer am 14. Oktober 2015
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Sonstige Themengebiete

Kunstprojekt

Sehr geehrte Damen und Herren,

ich bin gerade auf ein sehr interessantes Kunstprojekt gestoßen. In Island haben Architekten anscheinend aus einer normalen Stromtrasse einen Ort geschaffen, der die Menschen begeistert. Die normale Form der Masten wurde durch „Riesen“ ersetzt, die den Strom „bei Wind und Wetter“ zu den Verbrauchern bringen.

Ich finde, dass das eine fantastische Idee ist. Vielleicht können solche Aktionen die gesellschaftliche Akzeptanz für Trassen erhöhen.

Wäre ein solches Projekt in Deutschland umsetzbar? Gibt es vielleicht sogar schon Pläne in diese Richtung?

Hier ist der Link zu dem Artikel:

http://pulptastic.com/fee-fi-fo-fum/

Viele Grüße
J. Weingartshofer

+4

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Antwort
von Thomas Wiede am 23. März 2016
Thomas Wiede

Sehr geehrter Herr Weingartshofer,

vielen Dank für Ihre Anfrage. Die von Ihnen beschriebenen Masten sind uns bekannt, eine Umsetzung dieser architektonisch schönen Idee ist jedoch mit einigen Hindernissen behaftet und daher schwer umzusetzen: Zunächst sind diese Masten nur eine Vision und bisher nicht realisiert. Es liegen uns daher keinerlei Erfahrungswerte in Bezug auf Statik, Haltbarkeit und Sicherheit vor. Wir als Betreiber „Kritischer Infrastruktur“ müssen jedoch gerade auf diese Punkte höchsten Wert legen.

Die von Ihnen gezeigten Masten nehmen einen sehr großen Raum für das Fundament und die Verankerung der Seile ein und sind darüber hinaus sehr hoch – was in diesem Fall dem Zwecke der Präsenz des Kunstobjektes zutragen soll. Wir möchten hingegen unsere Masten möglichst niedrig und platzsparend anlegen.

Wir sind per Energiewirtschaftsgesetz zudem dazu verpflichtet, immer die Kosten im Auge zu haben. Eine neue Entwicklung oder auch Maste mit außergewöhnlichen Formen sind um ein vielfaches teurer – zumal die Vision der Architekten nicht einen immer wiederkehrenden Mast zeigt, sondern zig verschiedene. Dies würde am Ende der Stromkunde zahlen.

Amprion verschließt sich aber nicht neuen Ideen. Im Rahmen eines ca. sechs Kilometer langen Pilotprojektes in der Nähe der deutsch niederländischen Grenze planen wir erstmals in Deutschland, sogenannte Vollwandmaste in der Höchstspannungsebene 380.000 Volt zu errichten.

Diese bestehen jeweils aus einem runden Pylon ähnlich dem einer Windenergieanlage mit drei leicht geschwungenen Traversenebenen, an denen die Stromkreise angebracht werden. Mit diesem Projekt wollen wir Erfahrungen mit anderen Mastbauformen sammeln.

Mit freundlichen Grüßen,

Thomas Wiede