Sehr geehrter Herr Haak,
vielen Dank für Ihre Anregung.
Ihre Anregung mit bestehender Infrastruktur zu bündeln, entspricht unseren Leitlinien zur Planung des Netzausbaus.
Im Projekt ALEGrO führt unsere geplante Erdkabel-Gleichstromverbindung über weite Strecken parallel zu Autobahnen und Gasleitungen.
Um geeignete Trassenverläufe zu ermitteln, orientieren wir uns – auch im Rahmen der Raumordnung – an folgenden Grundsätzen:
- Wo es machbar ist, nutzen wir für einen Neubau schon bestehende Trassenräume – auch, um private Grundstücke zu schonen.
- Wenn möglich, bündeln wir eine neue Verbindung mit linearer Infrastruktur, vorrangig mit anderen Stromleitungen, aber auch mit Eisenbahntrassen oder Straßen. Zudem streben wir eine möglichst geradlinige Linienführung an.
- Wir versuchen, eine möglichst direkte und kurze Leitungsführung zu realisieren – zum einen, um die Eingriffe in die Umwelt und die Betroffenheiten für Anwohner zu minimieren, aber auch, um die Kosten in einem wirtschaftlichen Rahmen zu halten.
- Wir achten darauf, ausreichenden Abstand zu Siedlungen und Einzelwohngebäuden zu halten.
- Wir greifen möglichst nicht auf Flächen zurück, die einen hohen Wert für den Naturhaushalt, das Landschaftsbild oder die Erholung haben.
- Die Nutzungseinschränkungen für die Landwirtschaft wollen wir so gering wie möglich halten.
- Wir nehmen Rücksicht auf kommunale und fachliche Entwicklungsplanungen, wie Bebauungs- oder Landschaftspläne.
Soweit die gesetzlich zwingenden Voraussetzungen erfüllt sind, kann jedoch keinem dieser Aspekte ein genereller Vorrang eingeräumt werden. Die Vielzahl der – sich häufig auch widersprechenden – Belange müssen im Einzelfall sorgfältig gegeneinander abgewogen werden.
Wir hoffen, dass wir Ihnen mit unserer Antwort weiterhelfen konnten.
Mit freundlichen Grüßen
Joëlle Bouillon
Projektsprecherin