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Beantwortet
Autor Claudia Rodisi am 17. August 2015
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Sonstige Themengebiete

Sommersonne belastet die Netze

Sehr geehrte Damen und Herren von Amprion,

ich habe auf n-tv.de folgenden Artikel gelesen:

http://www.n-tv.de/wirtschaft/Stromverbraucher-muessen-za...

Darin wird von wetterbedingten Mehrausgaben von bis zu 250 Mio € für das Jahr 2015 ausgegangen (für den Netzbetreiber 50Hertz), die im Endeffekt (natürlich) auf die Kunden umgelegt werden. Jetzt ist 50Hertz nicht Amprion, dennoch vermute ich mal (und der Autor des Artikels tut dies auch), dass Amprion ähnliche Probleme und somit auch Kosten haben wird.

Können Sie das bestätigen/verneinen und eventuell schon abwägen, inwiefern die Strompreise deshalb ansteigen könnten? Und da dieses Problem garantiert auch in Zukunft auftreten wird, welche Lösungen dafür vorgesehen sind?

Viele Grüße
Claudia Rodisi

+5

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Antwort
von Thomas Wiede am 05. November 2015
Thomas Wiede

Sehr geehrte Frau Rodisi,

haben Sie vielen Dank für Ihre Frage.

Die von Ihnen angesprochenen Mehrkosten entstehen durch den sogenannten Redispatch. Darunter verstehen wir Eingriffe in die Kraftwerksfahrpläne, um das Netz zu stabilisieren. Diese Eingriffe sind eine Folge von Engpässen im Netz. Das sind Punkte, an denen das Netz noch nicht bedarfsgerecht ausgebaut und damit zu bestimmten Zeiten überlastet ist. Wir Übertragungsnetzbetreiber (ÜNB) sind dazu gesetzlich verpflichtet, jegliche Art von Strom unabhängig von der Erzeugungsquelle diskriminierungsfrei zu transportieren. Strom aus erneuerbaren Quellen, wie z.B. Solar- oder Windstrom, hat dabei gesetzlich Vorrang. Wenn nun wetterbedingt z.B. vermehrt Solarstrom ins Netz eingespeist wird, müssen wir einer Überlastung des Netzes zuvorkommen, indem wir punktuell konventionelle Kraftwerke vom Netz nehmen bzw. deren Leistung reduzieren (z.B. vor dem Engpass) und an anderer Stelle Kraftwerke hochfahren bzw. deren Leistung erhöhen (z.B. nach dem Engpass). Das führt dazu, dass die Betreiber der betroffenen Kraftwerke Kompensationszahlungen erhalten.

Amprion hat sein Netz frühzeitig bedarfsgerecht ausgebaut und tut dies auch weiterhin. So sind wir in der Lage, Strom ohne wesentliche weitere Eingriffe zu den Verbraucherregionen zu transportieren. Daher fallen bei Amprion nur geringe Kosten für Redispatchmaßnahmen an. In der Folge gibt es auch kaum merkliche Auswirkungen auf die Netzentgelte in unserer Netzregion.

Wir hoffen, Ihre Frage beantwortet zu haben.

Mit freundlichen Grüßen,

Thomas Wiede