Sehr geehrter Herr Moser,
vielen Dank für Ihren Beitrag auf unserer Bürgerdialogplattform in dem Sie zu Recht auf die derzeit sehr emotional geführte Diskussion um die Strompreissteigerung verweisen.
Nicht erst seit Fukushima werden die Verbraucher Jahr für Jahr von Erhöhungen der Strompreise durch ihre Versorger belastet. Allein in den vergangenen drei Jahren sind z.B. die Energiekosten für eine vierköpfige Durchschnittsfamilie mit einer Ölheizung um etwa 2.300 Euro angestiegen.
Die Kosten für Heizöl haben sich fast verdoppelt, hinzu kommt noch der gestiegene und weiter steigende Kraftstoffpreis.
Unter dem Strich machen die Stromkosten (bei einem Bezug von gut 4.400 kWh/a) gerade einmal 987 von heute 6.150 Euro Energiekosten aus. Vor drei Jahren waren es 972 von 3.826 Euro.
Sicher darf Strom kein Luxusgut werden!
Deshalb muss eine Novelle des EEG sicherstellen, dass der Ausbau der erneuerbaren Energien beschleunigt wird, aber ohne unverhältnismäßige Umlagesteigerungen. Bei der Novellierung muss auf die erforderliche Kostentransparenz geachtet werden. Unverhältnismäßige Privilegierungen und überzogene Renditen müssen beseitigt werden.
Deshalb setzt sich die Hessische Landesregierung bei den derzeit auf Bundesebene stattfindenden Abstimmungsgesprächen dafür ein, Änderungen im EEG zu erreichen, die die nachteilige Kostenentwicklung für den Endverbraucher begrenzt.
Die Bilanzierung und Berücksichtigung der Umweltkosten ist ein wichtiges aber auch schwieriges Thema. Zu solchen volkswirtschaftlichen Kostenbetrachtungen liegen bereits unterschiedlichste Studien vor. In Teilbereichen erfolgt eine entsprechende Umweltkostenberücksichtigung bereits, z. B. beim Emissionshandel. Kraftwerksbetreiber, die durch die Stromerzeugung Kohlendioxid emittieren, müssen entsprechende Zertifikate erwerben.
Allerdings bedingen solche Strategien einen gesellschaftlichen Prozess, der im Kontext der internationalen Energiemärkte nicht isoliert für ein Land vorangetrieben werden kann.
Mit freundlichen Grüßen
Lucia Puttrich
Ministerin für Umwelt, Energie, Landwirtschaft und
Verbraucherschutz
Kommentare (0)Schließen
Um einen Kommentar schreiben zu können, müssen Sie angemeldet sein.