Der Betrieb der Plattform wurde eingestellt. Es können daher leider keine weiteren Beiträge veröffentlicht oder bewertet werden. Bereits veröffentlichte bzw. beantwortete Beiträge stehen jedoch auch weiterhin zur Information zur Verfügung.

Beantwortet
Autor Holger Bannick am 17. November 2007
11857 Leser · 1062 Stimmen (-26 / +1036)

Aktuelles

Bezüge der Beschäftigten des öffentlichen Dienstes

Wie stellen Sie sich zu den Bezügen der Beschäftigten des öffentlichen Dienstes, können Sie sich meiner Argumentation anschließen?

Sehr geehrter Herr Bundestagspräsident, sehr geehrter Herr Dr. Lammert,

ich möchte mich bei Ihnen und Ihren Abgeordnetenkollegen bedanken und Ihnen gleichzeitig zu Ihrer Entscheidung gratulieren, die Abgeordnetenbezüge innerhalb der kommenden 2 Jahre um mindestens 9,4% zu erhöhen.

Jeder soll die Entlohnung bekommen, die ihm für seine Leistung zusteht und die er sich verdient hat.

Seit 2003 Reallohnverlust hinnehmen zu müssen und von der allgemeinen Kostenentwicklung abgekoppelt zu sein, trifft jeden hart arbeitenden Bürger, allerdings nicht nur Politiker.

Als Angehöriger des öffentlichen Dienstes (Berufsoldat mit 26 Berufsjahren), der in den letzen 10 Jahren (wenn nicht sogar noch länger ) von der allgemeinen Gehaltsentwicklung abgeschnitten ist, einen Reallohnverlust hinzunehmen hat, der bei weitem über dem unserer Volksvertreter liegt, dem Urlaubsgeld gestrichen, Weihnachtsgeld auf 30 % gekürzt, das Pensionsalter inzwischen zum 3. Mal angehoben wurde und dafür mit Mehrstunden belohnt wird, freut es mich um so mehr, dass Sie und Ihre Kollegen mit uns übereinstimmen und sich für eine den Realitäten angemessene bessere Entlohnung einsetzen.
Das ist gelebte Fürsorge, endlich kein leeren Versprechungen mehr, sondern Taten.

Ich bin der festen Überzeugung, dass Herr Dr. Schäuble bei den kommenden Tarifverhandlungen für den öffentlichen Dienst ein Gehaltsangebot unterbreiten wird, das die Tarifvertreter der Arbeitnehmerseite vor Ehrfurcht erblassen lässt.

Im Vertrauen, Herr Dr. Lammert, das Argument die Beamten und somit auch wir Soldaten können von der Zusage der Unkündbarkeit leben, glaubt nach über 10 Jahre anhaltenden Wiederholungen sowieso niemand mehr, auch wir müssen mit Geld bezahlen.

Ich persönlich halte für die Beschäftigten des öffentlichen Dienstes (analog der Argumentation Ihrer Abgeordnetenkollegen) 15% in der kommenden 2 Jahren für durchaus angemessen.
30% wäre vielleicht etwas vermessen.

Mit freundlichen Grüßen

Holger Bannick

PS: Haben Sie die Worte des Herrn Ole von Beust in Hinblick auf die Verantwortung der Politiker genauso beindruckst wie mich?

+1010

Über diesen Beitrag kann nicht mehr abgestimmt werden, da er bereits beantwortet wurde.

Antwort
aus dem Bundestag am 14. Dezember 2007
Bundestagspräsident

Sehr geehrter Herr Bannick,

Sie haben Recht: Bei den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern des öffentlichen Dienstes hat es wegen der schlechten allgemeinen wirtschaftlichen Lage und der prekären Situation der öffentlichen Haushalte in den vergangenen Jahren – wie bei anderen Beschäftigtengruppen auch – Einschnitte gegeben, etwa beim Weihnachts- und Urlaubsgeld. Dass der öffentliche Dienst von der allgemeinen Einkommensentwicklung abgeschnitten worden wäre, lässt sich statistisch allerdings nicht nachweisen, mag der Eindruck im Einzelfall auch entstanden sein. Angesichts der positiven Entwicklung bei Konjunktur und Steuereinnahmen in den letzten beiden Jahren sind Forderungen nach Lohn- und Gehaltssteigerungen für die Beschäftigten des öffentlichen Dienstes grundsätzlich sicher nachvollziehbar. Einzelheiten werden bei den anstehenden Tarifverhandlungen zu Beginn des neuen Jahres zu erörtern sein.

Das von Bundesratspräsident Ole von Beust zutreffend konstatierte mangelnde Vertrauen der Bürgerinnen und Bürger gegenüber der Politik beschäftigt auch Bundestagspräsident Dr. Lammert sehr. Anfang des Jahres hat er sich mit diesem Thema in einem Artikel in der Zeitschrift „Cicero“ auseinandergesetzt. Sie finden diesen im Internet unter http://www.cicero.de/97.php?item=1589&ress_id=4

Mit freundlichen Grüßen

Abteilung Presse und Kommunikation