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seit 2006 beantwortete das Bundespresseamt Ihre Fragen auf dieser Plattform im Auftrag der deutschen Bundeskanzlerin. Im Zuge einer Neustrukturierung entwickelt das Bundespresseamt sein originäres Angebot weiter im Sinne eines Bürgerservices mit Dialogmöglichkeiten. Auf dieser Plattform wurden am Montag, den 30. April 2018, die letzten drei Fragen beantwortet. Neue Beiträge und Kommentare werden nicht mehr veröffentlicht.

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Ihr Moderationsteam

Beantwortet
Autor Philip S. am 27. April 2009
9970 Leser · 0 Kommentare

Wirtschaft

Auswandern

Sehr geehrte Damen und Herren,
ich weis nicht ob ich überhaupt einen produktiven Anstoß erreichen kann aber mir hat es in Deutschland ( gen. Berlin ) gereicht. Ich bin 25 Jahre alt und will ihnen mal kurz mein altes Haushaltbuch vorlegen.

Monatsbezogen

Einkommen:
als KFZ- Mechatroniker (Einsteiger) : 1000 € netto
Mercedes-Benz Vertragswerkstatt Berlin Buch
Ausgaben:
- Miete 390 €
- Auto (Bj. 92) inkl. Vers. 170 €
- Versicherungen 90 €
(Hausrat,Haftpflicht,priv.Rente)
- Lebensmittel 250 €

(Angaben ungefähr, ein Jahr alt)

Na soll ich mal lachen? Oder weinen? Warum geht denn überhaupt noch jemand arbeiten in der Lohnklasse?

Übrigens bin ich einer der glücklichen, die in der Schweiz untergekommen sind. Und wenn ich jetzt höre wie gegen die Eidgenossen gewettert wird bestätigt mich das nur in meinem Beschluss. Nicht rumjammern sondern mal aktiv werden und sich 'ne Scheibe abschneiden. Ich bin nicht der letzten die gegangen ist. Und irgendwann werden auch sie merken, dass das schöne Deutschland schon auf halbem Weg den Bach runter ist. Ich könnte hier noch über meine Taten sinnieren, die ich als Kanzler vollbringen würde um Deutschland wieder in fahrt zu bringen aber solange nicht gravierende Änderungen in den Punkten...

-Steuern ( viel zu hoch / unzumutbar allein schon 19% mwst. )
-Gesundheit ( Zweiklassenmedizin und zu viele Kassen )
-Arbeitsmarkt ( geht an die Betriebe und die Lobby's, wer billig im Ausland Produzieren lässt muss sich nicht wundern ) ein hoch auf die Globalisierung

-Sozialsystem (na wer alles bekommt ohne einen finger zu rühren hat irgendwann keine lust mehr für einen Lohn, wie meinen oben, aufzustehen) Ich fände Lebensmittelmarken nicht mal so schlecht.

...folgen, hat das keinen Sinn.
Und das ist nur der Anfang...

Einzig meiner Familie und Freunden trauere ich nach. Herzlichen dank an die Politik!

Was gedenken sie also zu tun um ihre Bundesbürger weiter zusammen zu halten? Eine Mauer um die BRD ziehen? Noch mehr Migranten reinholen?

Besten Dank
Philip Schwarz

Antwort
im Auftrag der Bundeskanzlerin am 17. Juni 2009
Angela Merkel

Sehr geehrter Herr Schwarz,

vielen Dank für Ihre Anfrage, die wir im Auftrag der Bundeskanzlerin beantworten.

Sowohl beim Eingangssteuersatz als auch beim Spitzensteuersatz bewegt sich Deutschland im Mittelfeld vergleichbarer Staaten. Der Eingangssteuersatz liegt seit 2005 bei 15 Prozent, der Spitzensteuersatz seit 2006 bei 42 Prozent. Für ganz hohe Einkommen gibt es einen so genannten Tarifbalkon von 45 Prozent. Der deutsche Einkommensteuertarif ist sozial ausgewogen: Wer mehr verdient, muss einen größeren Teil seines Einkommens abführen als jener, der über geringere Einkünfte verfügt. Ein Viertel der Steuerpflichtigen leisten drei Viertel des gesamten Einkommensteueraufkommens.

Auch hinsichtlich des Mehrwertsteuersatzes liegt Deutschland im EU-Mittelfeld. Mit 16 Prozent lag der Mehrwertsteuersatz bis Ende 2006 sogar nur einen Prozentpunkt über der Mindestmarke: EU-Staaten dürfen nicht weniger als 15 Prozent erheben. Ein ermäßigter Mehrwertsteuersatz muss 5 Prozent oder mehr betragen. Der europäische Durchschnitt liegt bei 19,5 Prozent.

Was den Arbeitsmarkt betrifft: Das Recht und die Freiheit, ins Ausland zu gehen, gilt für Sie persönlich gleichermaßen wie für Unternehmen. Gerade Deutschland als Exportnation hat sich der Globalisierung zu stellen. Dadurch werden auch Arbeitsplätze hierzulande gesichert.

In den vergangenen Jahren sind durch die gute wirtschaftliche Entwicklung und Reformmaßnahmen viele Arbeitsplätze in Deutschland entstanden. Die Arbeitslosigkeit ist stark zurückgegangen – auch bei Langzeitarbeitslosen. Jetzt in der Wirtschaftskrise hilft die Bundesregierung Unternehmen und ihren Mitarbeitern durch das verbesserte Kurzarbeitergeld - damit die Jobs erhalten bleiben. Und Deutschland war und ist ein funktionierender Sozialstaat. Wer hilfebedürftig ist, bekommt das Notwendige für seinen täglichen Bedarf. In dieser Solidarität ist sich die große Mehrheit der Bundesbürger einig.

Mehr Informationen dazu:
http://www.bundesfinanzministerium.de/DE/Buergerinnen__un...

http://www.bundesfinanzministerium.de/nn_53848/DE/Buerger...

Mit freundlichen Grüßen

Ihr
Presse- und Informationsamt der Bundesregierung