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seit 2006 beantwortete das Bundespresseamt Ihre Fragen auf dieser Plattform im Auftrag der deutschen Bundeskanzlerin. Im Zuge einer Neustrukturierung entwickelt das Bundespresseamt sein originäres Angebot weiter im Sinne eines Bürgerservices mit Dialogmöglichkeiten. Auf dieser Plattform wurden am Montag, den 30. April 2018, die letzten drei Fragen beantwortet. Neue Beiträge und Kommentare werden nicht mehr veröffentlicht.

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Abstimmungszeit beendet
Autor Sina Sina am 15. Juli 2009
28729 Leser · 0 Kommentare

Soziales

Bürokratenwahnsinn

Sehr geehrte Frau Merkel,

bis vor kurzem ging ich einer Hauptbeschäftigung sowie einer Nebenbeschäftigung nach. Der 2-Jahres Vertrag meiner Nebenbeschäftigung ist ausgelaufen. Da mein Gehalt aus meiner Hauptbeschäftigung für meine 2 Kinder und mich nicht reicht, habe ich Anträge für Wohngeld, Kinderzuschlag, Kindergeld (da meine Tochter im August 18 J. alt wird) und aufstockend ALG II gestellt. Mich traf der "Schlag" als ich die Flut der Anträge in meiner Hand hielt. Es waren insgesamt 66 Zettel, beidseitig bedruckt mit Fragen. In allen Anträgen waren die gleichen Fragen, nur teilweise anders formuliert. Meine Antworten sind überall die selben! Überall musste ich die gleichen Kopien vom Mietvertrag, Verdienstbescheinigungen, Kontoauszüge und und und hinzufügen. Was für ein Papier,- Verwaltungs- sowie Zeitaufwand wird da verplempert. Ist es da nicht möglich einen einheitlichen Antrag für alle öffentlichen Leistungen zu entwerfen? Dann wollte ich die Anträge persönlich abgeben. ALG II - Nummer ziehen im Erdgeschoss - 1 Stunde Wartezeit. Kindergeld- und Kinderzuschlag - Nummer ziehen - in der 4. Etage - 1,5 Stunden Wartezeit. Wohngeld in einem ganz anderem Stadtteil - 2 Std. Zeitaufwand mit Wartezeit und Fahrtweg. Nun darf ich zu meiner "Freude" noch BAFÖG für meine Kinder beantragen. Wieder ein Batzen Papier mit den gleichen Fragen und geforderten Unterlagen. Für BAFÖG soll ich auch einen Lohnsteuerjahresausgleich vorlegen. Super, diesen habe ich garnicht gemacht, weil ich mir vom Steuerberater sagen ließ, das ich weder etwas nachzahlen müsse noch zurück erstattet bekomme. Muss das wirklich so sein? Geht es nicht für alle Beteiligten einfacher? Bei so einem Verwaltungsaufwand ist es doch kein Wunder, das die Bearbeitungszeit bei den meisten Anträgen mindestens 3 Monate beträgt. Oder ist es Taktik um Geld zu sparen, weil viele Menschen mit so einer Flut von Papier überfordert sind und deswegen gar nicht erst Anträge stellen?
Über eine Antwort würde ich mich sehr freuen.
Liebe Grüße
Sina