Liebe Besucherinnen und Besucher,

seit 2006 beantwortete das Bundespresseamt Ihre Fragen auf dieser Plattform im Auftrag der deutschen Bundeskanzlerin. Im Zuge einer Neustrukturierung entwickelt das Bundespresseamt sein originäres Angebot weiter im Sinne eines Bürgerservices mit Dialogmöglichkeiten. Auf dieser Plattform wurden am Montag, den 30. April 2018, die letzten drei Fragen beantwortet. Neue Beiträge und Kommentare werden nicht mehr veröffentlicht.

Wir danken Ihnen für Ihre rege Teilnahme auf www.direktzurkanzlerin.de.

Ihr Moderationsteam

Beantwortet
Autor Y. Diedrichsen am 16. September 2009
36274 Leser · 0 Kommentare

Familienpolitik

Ist ein Auto mehr wert als ein Kind?

Frau Merkel,
können Sie mir bitte erklären wie die Zusammenhänge sind!
Deutschland braucht mehr Kinder=mit Glück gibt es 100Euro Bonus!
Deutschland braucht weniger Umweltverschmutzung=Abwrackprämie 2500Euro!
Mehr Kindergeld?=wird bei HartzIV wieder abgezogen+heimliche Verringerung des Unterhaltsvorschuss!!!
Alleinerziehende Mütter auf HartzIV angewiesen weil Väter nicht zahlen= Bewerbungen auf Freiem Markt ohne Erfolge vorprogramiert!!!+1Jahr Wartezeit auf Kindergartenplätze!!!

Aber hauptsache Sie haben diese Probleme nicht! Weil Sie selbst nicht mal wissen was hier in der Bevölkerung vor sich geht, weil sie nur noch Zahlen und Nummern sehen und keine Menschen, die leiden!!!

Antwort
im Auftrag der Bundeskanzlerin am 26. Oktober 2009
Angela Merkel

Sehr geehrte Frau Diedrichsen,

vielen Dank für Ihre Anfrage, die wir im Auftrag der Bundeskanzlerin beantworten.
So sehr wir verstehen, wenn sich Menschen über finanzielle Engpässe aufregen: Ihre Anschuldigungen sind nicht gerechtfertigt. Zumal Sie Fördermaßnahmen vergleichen, die sich so nicht vergleichen lassen. Mit der Umweltprämie hat die Bundesregierung die Sicherung von Arbeitsplätzen in der deutschen Automobilindustrie gefördert – Arbeitsplätze, von denen auch Familien und damit Kinder abhängig sind. Der Kinderbonus in Höhe von 100 Euro pro Kind diente dazu, die Kaufkraft von Familien in der Wirtschaftskrise zu stärken. Der Bonus wurde übrigens nicht mit den Regelleistungen zur Grundsicherung verrechnet.

Zusätzlich hat die Bundesregierung die Unterstützung von Kindern bedürftiger Familien verbessert. Kinder im Alter von sechs bis 13 Jahren erhalten seit dem 1. Juli monatlich 35 Euro mehr – statt 211 also 246 Euro. Neu ist auch das „Schulbedarfspaket“ in Höhe von 100 Euro pro Schuljahr. Es wird seit dem Schuljahr 2009/2010 gewährt. Nicht zuletzt sorgen ein verbesserter Kinderzuschlag sowie eine deutliche Wohngelderhöhung dafür, dass Eltern mit geringem Einkommen und ihre Kinder oberhalb der Bedürftigkeitsschwelle bleiben.

Alle diese Maßnahmen zeigen, dass die Bundesregierung sehr wohl weiß, „was in der Bevölkerung vor sich geht“, wie Sie es formuliert haben.

Mit freundlichen Grüßen

Ihr
Presse- und Informationsamt der Bundesregierung