Liebe Besucherinnen und Besucher,

seit 2006 beantwortete das Bundespresseamt Ihre Fragen auf dieser Plattform im Auftrag der deutschen Bundeskanzlerin. Im Zuge einer Neustrukturierung entwickelt das Bundespresseamt sein originäres Angebot weiter im Sinne eines Bürgerservices mit Dialogmöglichkeiten. Auf dieser Plattform wurden am Montag, den 30. April 2018, die letzten drei Fragen beantwortet. Neue Beiträge und Kommentare werden nicht mehr veröffentlicht.

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Ihr Moderationsteam

Beantwortet
Autor Jutta Wendt am 10. August 2010
10052 Leser · 0 Kommentare

Soziales

Renten

Sehr geehrte Frau Bundeskanzlerin Merkel,
ich würde Ihnen gern folgende Frage stellen:

Die Abgeordneten erhöhen sich die Diäten (siehe Niedersachsen) und den Rentnern wird die Rente durch Erhöhung der Krankenkassenbeiträge gekürzt.

Was glauben Sie, wie dick der Hals der vielen Rentner schon ist. Im Freundeskreis wird viel diskutiert und alle - a l l e - haben einen dicken Hals und glauben, daß es nicht mehr lange dauert und eine Revolte entsteht, dessen Ausmaß man sich nicht vorstellen sollte.

Der "kleine" Mann fühlt sich hintergangen !

Wie nah sind Sie an den Bürgern dieses Landes und wissen Sie über die Nöte in Rentnerkreisen?

Mit trotzdem freundlichen Grüßen
Jutta Wendt

Antwort
im Auftrag der Bundeskanzlerin am 17. September 2010
Angela Merkel

Sehr geehrte Frau Wendt,

vielen Dank für Ihre Anfrage, die wir im Auftrag der Bundeskanzlerin beantworten.

Das Gesundheitswesen Deutschlands zählt zu den besten der Welt. Jeder hat ein Anrecht darauf, nach modernen medizinischen Methoden behandelt zu werden. Dieses Gesundheitswesen muss uns aber auch etwas wert sein. Niemand kann erwarten, dass es langfristig billiger wird. Das Gegenteil ist der Fall: Eine älter werdende Gesellschaft und der rasante medizintechnische Fortschritt verursachen zwangsläufig höhere Kosten.

Um unsere gute medizinische Versorgung auch zukünftig zu sichern, hat die Bundesregierung gehandelt und verschiedene Maßnahmen beschlossen. Eine davon sprechen Sie an: Die Anhebung der Krankenkassenbeiträge auf das Niveau, das vor der weltweiten Finanz- und Wirtschaftskrise galt. Der Beitragssatz erklimmt nicht neue Höhen, sondern ist wieder dort, wo er schon war. Für Rentner mit einer Durchschnittsrente von 1.000 Euro bedeutet das eine monatliche Beitragserhöhung um rund 3 Euro.

Aber auch die anderen Beteiligten des Gesundheitssystems müssen ihren Beitrag leisten: Ärzten und Zahnärzten, Krankenhäusern und Krankenkassen sowie dem Arzneimittelmarkt werden Einsparungen in Milliardenhöhe abverlangt.

Gesundheit muss bezahlbar bleiben – für jeden Geldbeutel und für jedes Alter. Deshalb wird auch künftig niemand finanziell überfordert: Kinder und Ehepartner bleiben beitragsfrei mitversichert. Für mögliche Zusatzbeiträge gibt es künftig einen Sozialausgleich, der Menschen mit geringem Einkommen unbürokratisch entlastet.

Was Ihre Frage zu den Diätenerhöhungen der Abgeordneten angeht, verweisen wir auf die Antwort an Frau von Andrian in der 29. Kalenderwoche (http://www.direktzu.de/kanzlerin/messages/26312).

Mit freundlichen Grüßen

Ihr Presse- und Informationsamt der Bundesregierung