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Ihr Moderationsteam

Beantwortet
Autor D. Bayazid am 26. April 2011
11074 Leser · 1 Kommentar

Außenpolitik

Proteste in Syrien gegen Bashar Assaad

Sehr geehrte Bundeskanzlerin Frau Merkel,

das syrisches Volk hat entschieden, nach ca. 50 Jahren das Land vom Diktator Bashar Al assad zu befreien und demonstriert friedlich, um dieses Ziel zu erreichen.

Leider hat der Diktatur sehr brutal die friedlichen Demonstranten angegriffen und er hat ca. bis jetzt 500 friedliche Demonstranten erschossen durch den Sicherheitsdienst und hat die unabhängigen Medien abgeschoben, damit die Welt die Massaker nicht sehen kann.

Der Diktatur verhaftet jeden Tag zu unrecht Hunderte. Die Sicherheitsbehörde in Syrien hat sogar viele Kinder verhaftet, weil sie auf den Wänden einer Schule gegen den Diktatur geschrieben haben. Der syrische Sicherheitsdienst hat die Kinder gefoltert und ihnen die Nagel herausgezogen. Und das ist nur ein Beispiel von vielen weiteren Verbrechen.

Bitte helfen Sie Syrien! Ich möchte wissen, was die Meinung unsere Bundeskanzlerin ist über die friedliche Revolution in Syrien. Was können Sie gegen den Diktatur tun?

Mit freundlichen Grüsse

Dr. Bayazid

Antwort
im Auftrag der Bundeskanzlerin am 20. Mai 2011
Angela Merkel

Sehr geehrter Herr Dr. Bayazid,

vielen Dank für Ihre Zuschrift, die wir im Auftrag der Bundeskanzlerin beantworten.

Die Bundesregierung sieht mit großer Sorge, dass in verschiedenen Ländern des Nahen Ostens – wie in Syrien – friedliche Proteste gewaltsam unterdrückt werden. Sie ist bestürzt über die hohe Zahl der Todesopfer. Die Bundesregierung hat die Regierungen aufgefordert, die Gewalt gegen Demonstranten sofort zu beenden. Das Bekenntnis zu grundlegenden Menschen- und Bürgerrechten umfasst auch das Recht der Bürger auf friedliche Meinungsäußerung. Gleichzeitig hat die Bundesregierung an alle politischen Kräfte appelliert, verantwortungsvoll zu handeln und im gemeinsamen Dialog eine politische Lösung zu finden.

Diesem Appell hat Deutschland Taten folgen lassen und dabei die Missbilligung noch deutlicher zum Ausdruck gebracht. Zusammen mit Frankreich und anderen EU-Partnern hat sich Deutschland für Sanktionen der Europäischen Union gegen Syrien eingesetzt. Sie sind am 10. Mai 2011 in Kraft getreten und umfassen ein Waffenembargo sowie Reise- und Vermögensbeschränkungen gegen dreizehn Personen, die für Gewalttaten gegen friedliche Demonstranten verantwortlich gemacht werden.

Weiterhin setzt sich die Bundesregierung im Sicherheitsrat der Vereinten Nationen für eine klare Stellungnahme des Sicherheitsrates zu den Ereignissen in Syrien ein. Es geht darum, ein Signal zu setzen, dass die Weltgemeinschaft bei den Ereignissen in Syrien nicht wegsieht.

Mit freundlichen Grüßen

Ihr

Presse- und Informationsamt der Bundesregierung

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  1. Autor Dr.Mohamed Bashir Bayazid
    am 27. April 2011
    1.

    Der Heuchler Assad

    Syriens Machthaber verspricht Reformen - und lässt sofort wieder auf Demonstranten schießen. Assad kann nicht anders. Reformierbar ist sein System nicht.

    Massaker in Syrien – seit Ausbruch der Proteste vor fünf Wochen erlebte das Land die bisher schwersten Exzesse von Regierungsgewalt. Die Konfrontation zwischen dem Thronerben Baschar al-Assad und seinen rebellischen Untertanen eskaliert. Und um seine Macht zu retten, setzt der politisch blinde Augenarzt jetzt allein auf Gewehrläufe.

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