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seit 2006 beantwortete das Bundespresseamt Ihre Fragen auf dieser Plattform im Auftrag der deutschen Bundeskanzlerin. Im Zuge einer Neustrukturierung entwickelt das Bundespresseamt sein originäres Angebot weiter im Sinne eines Bürgerservices mit Dialogmöglichkeiten. Auf dieser Plattform wurden am Montag, den 30. April 2018, die letzten drei Fragen beantwortet. Neue Beiträge und Kommentare werden nicht mehr veröffentlicht.

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Ihr Moderationsteam

Beantwortet
Autor Randa, Meri am 20. August 2012
8708 Leser · 3 Kommentare

Außenpolitik

Entführte Libanesen in Syrien!

Sehr geehrte Frau Bundeskanzlerin,

hiermit bitten wir um ihre Stellungnahme.

Die syrischen Rebellen, die sich "Freie Syrische Armee " und "Opposition" nennen, haben in Syrien am 22.Mai.2012, Elf Libanesen entführt. Sie waren mit ihren Frauen auf dem Rückweg von einer Pilgerfahrt, als sie von syrischen Rebellen entführt wurden. Sie halten diese Geiseln seit Monaten fest, wieso verurteilt die deutsche Regierung dieses nicht?

Wir fragen uns, wenn die "Freie Syrische Armee" sich doch für Freiheit und Menschenrechte einsetzt, wie es sein kann, dass sie dann unschuldige Zivilisten als Geiseln (menschliche Schutzschilde) nutzt und ihnen die Freiheit raubt? Nach neuesten Erkenntnissen sind bereits tote Geiseln zu betrauern. wann erfolgt eine öffentliche Distanz von diesen Verbrechen? Schauen sie sich die derzeitige Lage in Libanon an und setzen sie sich für die Freilassung ein, denn nur so kann das inhumane Entführen und Nutzen von menschlichen Geiseln (Schutzschildern) gestoppt werden.

Die Elf entführten Libanesen befinden sich in akuter Lebensgefahr, durch die Entführer ermordet zu werden, so wie dies kürzlich bereits mit anderen Geiseln geschehen ist.

Wir fordern sie im Namen der Menschlichkeit auf, sich für die Freilassung der Geiseln einzusetzen, auch um ein Übergreifen des Konfliktes auf den Libanon zu verhindern.

Mit freundlichen Grüßen

Randa M. und Claudia Sü

Antwort
im Auftrag der Bundeskanzlerin am 07. September 2012
Angela Merkel

Sehr geehrter Herr Randa,

vielen Dank für Ihre Mail, die wir im Auftrag der Bundeskanzlerin beantworten.

Werden Staatsbürger eines Landes im Ausland und dazu in einer Konfliktregion als Geiseln genommen, ist es Aufgabe der Regierung dieses Landes, das Leben ihrer Staatsbürger zu schützen. Die zuständigen Behörden des Landes bemühen sich um die Freilassung ihrer Staatsbürger aus der Geiselhaft.

Sollte die von einer Geiselnahme betroffene Regierung Deutschland um Hilfe bitten, so würde die Bundesregierung prüfen, welche diplomatischen Mittel sie für die Freilassung der ausländischen Staatsbürger einsetzen kann. Dies entspricht den üblichen Verfahren in der internationalen Gemeinschaft.

Die Bundesregierung hat die Parteien des innersyrischen Konflikts von Anfang an dazu aufgerufen, die Gewaltanwendung zu beenden und den Weg eines friedlichen politischen Ausgleichs zu suchen. Sie setzt sich im Sicherheitsrat der Vereinten Nationen dafür ein, dass die internationale Gemeinschaft mit friedlichen Mitteln auf ein Ende des innersyrischen Konflikts hinwirkt.

Mit freundlichen Grüßen

Ihr Presse- und Informationsamt der Bundesregierung

Kommentare (3)Schließen

  1. Autor Malus P.
    am 20. August 2012
    1.

    Im März 2011 begannen die Unruhen in Syrien. Im Mai 2012 wurden die 11 Pilger entführt.
    Warum, so frage ich mich, unternehmen diese Gläubigen eine Pilgertour durch das unsichere Syrien?
    Wird es gefährlich, ja tödlich, dann bete ich und bitte den Herrn um Verständnis, dass ich diese Pilgertour abbreche und wiederholen werde.
    Auf welche Macht haben diese Menschen vertraut? Auf eine Göttliche, dann hat sie versagt.
    Ich persönlich verlass mich auf meinen gesunden Menschenverstand. Ich recherchiere und informiere mich.
    Ein Land um Hilfe anzurufen ist richtig, dann aber bitte an die richtige Adresse.

  2. Autor Jürgen Binder
    am 20. August 2012
    2.

    Frau Merkel, wenn sie schon die Salafisten in Deutschland selbst bekämpfen müssen, dann tun sie dies bitte auch in Syrien, danke!

  3. Autor Friedensaktivist Stoppt Nato-Kriegsverbrecher
    am 26. August 2012
    3.

    Malus Pumila - sollen sich die libanesischen Pilger allen Ernstes von den faschistisch- wahabitischen NATO- Terroristen vorschreiben lassen, wo sie hinpilgern dürfen? Die Bundesregierung sollte all ihren Einfluss bei den in den Syrien- Krieg verwickelten NATO- Partnern und ihren feudal- klerikalen Bundesgenossen in Saudi- Arabien und Katar zur Geltung bringen, um sich für die Befreiung der Geiseln einzusetzen - beim Panzerdeal mit Saudi- Arabien klappt ja auch alles bestens und stimmt die 'Chemie'!

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