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seit 2006 beantwortete das Bundespresseamt Ihre Fragen auf dieser Plattform im Auftrag der deutschen Bundeskanzlerin. Im Zuge einer Neustrukturierung entwickelt das Bundespresseamt sein originäres Angebot weiter im Sinne eines Bürgerservices mit Dialogmöglichkeiten. Auf dieser Plattform wurden am Montag, den 30. April 2018, die letzten drei Fragen beantwortet. Neue Beiträge und Kommentare werden nicht mehr veröffentlicht.

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Ihr Moderationsteam

Beantwortet
Autor Christian Adrion am 28. August 2012
10185 Leser · 0 Kommentare

Wirtschaft

Hilfe für Werften

Sehr geehrte Kanzlerin,

ich würde gerne eine Frage stellen:
Warum bekommen die Werften in M/V keine Hilfe?
10000 Menschen gehen in den nächsten Tagen in die Arbeitslosigkeit.
Warum nur immer wieder Griechenland und warum nie Deutschland?
Begraben Sie Ihren Traum von der Großmacht Europa, diese Großmacht wird es nie geben. Weil das Volk allein gelassen wurde.
Mich interessiert Europa nicht mehr, wenn man Deutschland dafür vor die Hunde gehen läßt. Europa wird Gott sei Dank schneller verfallen wie die Sowjetunion oder Jugoslavien.
Weil man den gleich Fehler erneut gemacht hatt, wie damals die Sowetunion. Man hat das Volk nicht mitgenommen.
Auch Sie haben nichts aus der Vergangenheit gelernt. Leider!
Die Leute erwachen bereits aus diesem Alptraum.
Das läßt für die Zukunft hoffen!

Hochachtungsvoll
Christian Adrion

Antwort
im Auftrag der Bundeskanzlerin am 05. Oktober 2012
Angela Merkel

Sehr geehrter Herr Adrion,

vielen Dank für Ihre Frage, die wir im Auftrag der Bundeskanzlerin beantworten.

Die Bundesregierung teilt Ihre Sorge um Arbeitsplätze in Deutschland, insbesondere in der deutschen Werftindustrie. Die Arbeitslosigkeit in Deutschland weiter anzubauen, bleibt ein zentrales Ziel. Die Entwicklung der letzten Jahre war erfreulich: Die Zahl der arbeitslosen Menschen in Deutschland ist von August 2005 bis August 2012 um 1,9 Millionen zurückgegangen.

Trotz des Wirtschaftswachstums kommt es immer wieder zu Unternehmens- insolvenzen – mit den entsprechenden Auswirkungen für die Beschäftigten. Das ist in einer Marktwirtschaft, wo Angebot und Nachfrage den Unter- nehmenserfolg bestimmen, unvermeidlich. In der gegenwärtigen Arbeits- marktsituation lassen sich allerdings häufig Anschlusstätigkeiten für die Betroffenen finden.

Für die Werftenindustrie sind die internationalen Rahmenbedingungen sehr schwierig. Die Bundesregierung bemüht sich – in engem Verbund mit den Küstenländern – um den Erhalt der Werftstandorte. Die Werften sind ein wichtiger Baustein in der maritimen Wirtschaft. In engen Grenzen können Unternehmen in Schwierigkeiten im Einzelfall Bürgschaften erhalten. Dabei ist jeder Antrag genau zu prüfen. Das ist im Fall der P+S-Werften sehr intensiv erfolgt.

Das Land Mecklenburg-Vorpommern hatte gemeinsam mit dem Bund als Bürgen für die P+S-Werften einen Überbrückungskredit in Höhe von rund 152 Millionen Euro bereitgestellt. Als der neue Geschäftsführer danach feststellte, dass der Liquiditätsbedarf noch höher lag, war eine weitere staatliche Hilfe aus rechtlichen Gründen nicht mehr möglich.

Mehr zur Maritimen Wirtschaft: http://www.bmwi.de/DE/Themen/Wirtschaft/branchenfokus,did...

Sie fragen auch, warum Deutschland Griechenland hilft. Dabei geht es nicht allein darum, einem einzelnen Land zu helfen. Es geht vielmehr um die Stabilität des Euro und der Eurozone. Griechenland kann sich nicht mehr hinreichend an den Kapitalmärkten finanzieren. Das gefährdet die Finanzstabilität der Währungsunion als Ganzes und daraus könnte ein erheblicher Schaden für Deutschland entstehen.

Die Euro-Staaten gewähren Griechenland unter strengen Auflagen Finanzhilfe zur Selbsthilfe. Griechenland muss dieses Geld mit Zinsen zurückzahlen.

Mehr zur Griechenland-Hilfe: http://www.bundesregierung.de/Webs/Breg/DE/Themen/Euro/Gr...

Mit freundlichen Grüßen

Ihr Presse- und Informationsamt der Bundesregierung