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seit 2006 beantwortete das Bundespresseamt Ihre Fragen auf dieser Plattform im Auftrag der deutschen Bundeskanzlerin. Im Zuge einer Neustrukturierung entwickelt das Bundespresseamt sein originäres Angebot weiter im Sinne eines Bürgerservices mit Dialogmöglichkeiten. Auf dieser Plattform wurden am Montag, den 30. April 2018, die letzten drei Fragen beantwortet. Neue Beiträge und Kommentare werden nicht mehr veröffentlicht.

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Ihr Moderationsteam

Beantwortet
Autor Wolf B. am 11. Dezember 2013
9217 Leser · 2 Kommentare

Die Kanzlerin direkt

Eine Fee und ihr Zauberlehrling

Sehr geehrte Frau Merkel!

Heute ist in den Medien ist zu lesen und zu hören, dass die spektakuläre Rettung des Autobauers General Motors während der Finanz- und Wirtschaftskrise im Jahr 2009 den US-Steuerzahler zehn Milliarden Dollar gekostet hat.

Wir haben im Gegenzug unsere systemrelevanten Banken gerettet.
Wie viel kostete das bisher dem deutschen Steuerzahler? Möchten sie das überhaupt dem Volk offenbaren?

Ja, ja ein Teil der Hilfen wird zurückfließen. Eine Teilrückzahlung kann nicht als Erfolg verbucht werden. Oder doch mit dem Spatz in der Hand!

Die Sachsen zahlen immer noch kräftig für das Versagen ihrer Landesbank und das werden am Ende 2,75 Milliarden Euro sein. Da können die Flutopfer 2013 von Bad Schandau bis nach Hamburg sehen, welchen Stellenwert der Mensch in der politischen Landschaft von "Schwarz bis Rot "einnimmt. Da wurden Milliarden in 2 Wochen über den Tisch gewunken. Keine Bürokratie, keine Formulare, keine Überprüfungen, keine Diskussionen über die Schadenshöhe, keine Kündigung von Versicherungsverträgen, keine Tränen und Hilflosigkeit.

Die Wahlversprechen der GroKo werden unter einem Finanzierungsvorbehalt beschlossen. Kommt kein Geld in die Staatskasse, dann war das ein Märchen der guten Fee Merkel und einem schwarzhaarigen Zauberer Gabriel.

Warum sind die Wahlversprechen nicht auch systemrelevant und das Geld mit der Schnelligkeit eines kleinen Mucks herangeholt? Investitionen in die Menschen sollte oberste Priorität besitzen!

Stellen Sie mit Ihrer zukünftigen Regierung einmal den Menschen in den Mittelpunkt und nicht die Wirtschaft und das Finanzsystem. Beide müssen den Menschen dienen und nicht umgekehrt.

Mit freundlichen Grüßen

Wolf Bertelsdorf

Antwort
im Auftrag der Bundeskanzlerin am 20. Dezember 2013
Angela Merkel

Sehr geehrter Herr Berteldorf,

vielen Dank für Ihre Frage, die wir im Auftrag der Bundeskanzlerin beantworten.

Wir stimmen mit Ihnen überein, dass es Aufgabe einer Bundesregierung sein muss, den Menschen in den Mittelpunkt der Politik zu stellen. Richtig ist auch, dass Wirtschaft und Finanzsystem den Menschen zu dienen haben und nicht umgekehrt. Für die Bundeskanzlerin ist das die Richtschnur zur Regulierung der Finanzmärkte. http://www.bundeskanzlerin.de/ContentArchiv/DE/Archiv17/R...

Die unbürokratische Hilfe nach der Hochwasserkatastrophe des letzten Sommers ist das beste Beispiel für Bürgernähe. Bund und Länder haben mit Sofort- und Aufbauhilfen den Betroffenen unmittelbar geholfen. So konnte der Wiederaufbau schnell wieder beginnen.

Die Regierungspartner haben bereits in der Präambel zum Koalitionsvertrag versichert, dafür Sorge zu tragen, die „Grundlagen für unseren Wohlstand und den Zusammenhalt zu sichern und auszubauen“. Alle Menschen in Deutschland „sollen ein gutes Leben führen können“, damit unser Land auf seinem guten Weg weitervorankommt. Daran will sich die neue Regierung messen lassen. Den Inhalt des Koalitionsvertrags können Sie hier nachlesen: http://www.bundesregierung.de/Content/DE/StatischeSeiten/... .

Mit freundlichen Grüßen

Ihr Presse- und Informationsamt der Bundesregierung

Kommentare (2)Schließen

  1. Autor Erhard Jakob
    am 12. Dezember 2013
    1.

    Wolf,
    was Sie uns hier als Vision vorstellen,
    ist das Ende des Kapitalismus und
    der Anfang von Sozialismus.
    .
    Wenn sich die Bundeskanzlerin Frau
    Dr. Angela Merkel zu sehr auf diesen
    Weg ziehen lässt, dann wird es ihr
    so ergehen. Wie es Dr. Salvadore
    Allende in Chile ergangen ist.

  2. Autor Wolf B.
    am 14. Dezember 2013
    2.

    Eine Welt ohne Visionen bedeutet Stillstand.
    In der Veröffentlichung der "Bayrischen Sozialnachrichten" vom Januar 2012 erscheint ein Artikel des IHK-Präsidenten Dirk von Vopelius mit der Überschrift:
    "Die Wirtschaft muss den Menschen dienen"
    und dies gilt für die Realwirtschaft ebenso wie für die Finanzwirtschaft.
    Unternehmen sind dann erfolgreich, wenn sie fair mit ihren Mitarbeitern umgehen und wenn das gesellschaftliche Umfeld stabil ist. Nur wenn es den Menschen in einer Region gut geht, Kindergärten und soziale Einrichtungen vorhanden sind, werden Fachkräfte dort leben wollen. Wenn die Wirtschaft in Deutschland sich dafür aktiv einsetzt und die sozialen Bedingungen verbessert werden, dann wird sie auf den Weltmarkt bestehen können. Die sozialen Bedingungen werden in Zukunft für Standortsuche ausschlaggebend sein. Somit hat die Wirtschaft eine klare Verantwortung gegenüber der Gesellschaft.
    Und nun zu den Visionen von Herrn Sigmar Gabriel vom 9. Dezember 2012 auf dem außerordentlichen Bundesparteitag der SPD.
    „Nach vier Jahren Anarchie und Dauerstreit in dieser Regierung, nach vier Jahren wachsender sozialer und kultureller Spaltung in unserem Land – und vor allem nach vier Jahren Lobbyisten- und Klientelpolitik – werden wir Sozialdemokraten dafür sorgen, dass endlich wieder das Gemeinwohl in den Mittelpunkt der Politik zurück kehrt“.
    „Die Armut wächst, der Reichtum wächst – und die Mittelschicht dazwischen wird zerrieben. Das ist die katastrophale Bilanz Angela Merkels“.
    Wir wollen in Deutschland wieder für ein neues soziales Gleichgewicht sorgen, und wir wollen nicht zusehen, dass unser Land mehr und mehr in eine neofeudale Klassengesellschaft abgleitet, in der Herkunft und Beziehungen wichtiger sind als die Leistungen von Menschen.
    Ihr Kommentar, Herr Jakob, mit dem unsinnigen Vergleich zu Chile ist lächerlich und unangebracht. Chiles Präsident, Salvatore Allende, hat sich selbst erschossen.
    Ihre Angstvisionen, dass die Herstellung fairer Bedingungen für die Menschen mit dem Untergang des Kapitalismus und eines kommenden Sozialismus enden wird, sind populistische Totschlaginstrumente.

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