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seit 2006 beantwortete das Bundespresseamt Ihre Fragen auf dieser Plattform im Auftrag der deutschen Bundeskanzlerin. Im Zuge einer Neustrukturierung entwickelt das Bundespresseamt sein originäres Angebot weiter im Sinne eines Bürgerservices mit Dialogmöglichkeiten. Auf dieser Plattform wurden am Montag, den 30. April 2018, die letzten drei Fragen beantwortet. Neue Beiträge und Kommentare werden nicht mehr veröffentlicht.

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Ihr Moderationsteam

Beantwortet
Autor Heidrun Forster am 06. Juni 2014
8473 Leser · 3 Kommentare

Wirtschaft

Erneute Zinssenkung der EZB vom 5.06.2014

Sehr geehrte Bundeskanzlerin,
stoppen Sie sofort die Enteignung der Deutschen. Wie sollen wir denn unser Alter finanzieren? Sie wundern sich doch bestimmt nicht mehr, dass die AfD immer mehr Zulauf bekommt. Ich kann es den Wählern nicht verdenken.
Werden wir eigentlich dafür bestraft, dass wir gut wirtschaften? Wir sind nicht der Ernährer von ganz Europa. Sie gefährden unseren Wohlstand!!!!!! und das, was wir uns erarbeitet haben. Ich bin jetzt 60 Jahre, wann soll ich denn diese Verluste, die mir durch Herrn Draghi aufgezwungen werden, ausgleichen?????

Antwort
im Auftrag der Bundeskanzlerin am 20. Juni 2014
Angela Merkel

Sehr geehrte Frau Forster,

vielen Dank für Ihre Frage, die wir im Auftrag der Bundeskanzlerin beantworten.

Die Europäische Zentralbank (EZB) hat das Mandat, vorrangig die Preisstabilität zu gewährleisten. Die Bundesregierung hat volles Vertrauen, dass die Maßnahmen der EZB im Einklang mit ihrem Mandat stehen. „Die EZB trifft ihre Entscheidungen unabhängig. Das haben wir immer so gesehen, und das werde ich nicht kommentieren“ sagte Bundeskanzlerin Angela Merkel dazu am 5. Juni in Brüssel.

Ein Grund für das von der Europäischen Zentralbank beschlossene niedrige Zinsniveau in Deutschland und Europa ist der Zustand der globalen Finanzmärkte. Das niedrige Zinsniveau ist keine Dauerlösung, sondern eine Übergangssituation.

Im Zuge der Finanzmarkt- und europäischen Staatsschuldenkrise haben die Notenbanken der großen Industrieländer durch ihr Eingreifen das weltweite Finanzsystem vor dem Kollaps bewahrt. Sie haben damit eine wirtschaftliche Abwärtsspirale bekämpft.

Die niedrigen Zinsen haben Vorteile: Sie erhöhen beispielsweise die Attraktivität von Investitionen. Vor dem Hintergrund niedriger Inflation und stabiler Inflationserwartungen können sie dazu beitragen, die Wachstumskräfte in der Eurozone insgesamt zu stärken.

Wer sein Geld auf dem Tagesgeldkonto anlegt, verzichtet bei den deutlich höheren Dividendenrenditen erstklassiger DAX-Werte auf Erträge. Aber natürlich entscheiden Sie selbst darüber, wie Sie Ihr Geld anlegen. Weitere Informationen zur Stabilität des Euro: http://www.bundesregierung.de/Webs/Breg/DE/Themen/Euro/_n...

Mit freundlichen Grüßen

Ihr Presse- und Informationsamt der Bundesregierung

Kommentare (3)Schließen

  1. Autor Bruno Langer
    am 13. Juni 2014
    1.

    Was ist uns wichtig? Wieviel benötigen wir zum Leben? Was ist Konsum und was ist lebensnotwendig? Muss man 10% Gewinn und mehr haben oder tut es auch weniger? Ist z.b. der neue BMW i8 für über 100.000€ notwendig? Was würde Jesus dazu sagen? Wir brauchen ein nachhaltiges Wirtschaftssystem und ein dem Gemeinwohl verpflichtetes Gewissen mit übergeordneter Verantwortung des Starken. Bitte verstehen Sie mich nicht falsch. Aber Menschen die am verhungen sind oder im Kriegselend leben, z.B. Frauen die in Indien tagtäglich massive Gewalt erleben und Kinder die verschleppt werden. Das sind Fragen auf die wir gemeinsam Antworten geben müssen. Im Moment hohe Zinsen bei der massiven Verschuldung gäbe den Kollaps von 1923.

  2. Autor Erhard Jakob
    am 16. Juni 2014
    2.

    Mit den fast gleichen Worten hat Papst >Franziskus<
    das Problem scharf angeprangert. Nur, dass
    die Erfindung bzw. Weiterentwicklung
    am Problem schuld sei bzw. die
    Ungerechtigkeit erst möglich
    macht, trifft wohl weit
    am Ziel vorbei.

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