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seit 2006 beantwortete das Bundespresseamt Ihre Fragen auf dieser Plattform im Auftrag der deutschen Bundeskanzlerin. Im Zuge einer Neustrukturierung entwickelt das Bundespresseamt sein originäres Angebot weiter im Sinne eines Bürgerservices mit Dialogmöglichkeiten. Auf dieser Plattform wurden am Montag, den 30. April 2018, die letzten drei Fragen beantwortet. Neue Beiträge und Kommentare werden nicht mehr veröffentlicht.

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Ihr Moderationsteam

Beantwortet
Autor Hanne Jarrar am 28. Juli 2014
8797 Leser · 1 Kommentar

Außenpolitik

Palestinenser im Gazastreifen

Sie sagen die Sicherheit Israels gehört in Deutschland zur Staatsräson. Israel ist also mit Deutschland befreundet. Sollten Sie deshalb Freunden nicht auch mal sagen, dass sie Unrecht tun , indem sie so viele Zivilisten in Gaza töten? Dass die Palestinenser eine Perspektive haben müssen für ihr Leben und ihre Zukunft? Sie leben doch in einem Gefängnis eingesperrt, dass sie nicht verlassen können. Die Übergänge nach Ägypten sind gesperrt nach Israel sowieso. Israel muss verstehen, dass es mit Gewalt niemals Frieden geben wird und sie sollten Ihren Einfluss dahingehend geltend machen. Wenn Menschen keine Hoffnung mehr haben, dass ihr Leben jemals besser wird sind sie zu allem fähig.
Frau Bundeskanzlerin ich schätze und bewundere Sie sehr und halte Sie für eine ganz große Politikerin. Deswegen frage ich Sie: können Sie nicht Ihre Freundschaft mit Israel nutzen und zu einer Friedenslösung beitragen, bei der auch die Palestinenser ein menschenwürdiges Leben Führen können?
Ich traue Ihnen zu, dass Sie auch an Freunden Kritik üben, wenn Sie sie für berechtigt halten.

Mit großer Hochachtung

Dr. med Hanne Jarrar

Antwort
im Auftrag der Bundeskanzlerin am 08. September 2014
Angela Merkel

Sehr geehrte Frau Jarrar,

vielen Dank für Ihre Frage, die wir im Auftrag der Bundeskanzlerin beantworten.

Die Haltung der Bundesregierung zum Konflikt im Nahen Osten haben wir bereits in der Antwort an Herrn Wieland dargestellt.

Die Bundeskanzlerin und Bundesaußenminister Steinmeier haben mehrfach, auch in bilateralen Gesprächen, die Konfliktparteien an ihre Verpflichtung erinnert, die Voraussetzungen dafür zu schaffen, dass sich eine solche Tragödie nicht wiederholt. Eine dauerhafte Lösung ist notwendig, die einen zukünftigen Beschuss Israels aus Gaza verhindert und zugleich die Lebensbedingungen im Gaza-Streifen nachhaltig verbessert.

Zur humanitären Unterstützung notleidender Menschen in Gaza hat die Bundes-regierung seit Beginn der Krise 9,5 Millionen Euro zur Verfügung gestellt. Damit werden Sofortmaßnahmen verschiedener Organisationen zur Flüchtlingshilfe, Lebensmittel- und Gesundheitsversorgung unterstützt. Außerdem will die Bundesregierung 20 Millionen Euro zusätzlich für die Wasserversorgung, Beschäftigungsprogramme und psychosoziale Unterstützung bereitstellen.

Weitere Informationen: http://www.auswaertiges-amt.de/sid_AAFADCEBC45A6BC45624B5...

Mit freundlichen Grüßen

Ihr Presse- und Informationsamt der Bundesregierung

Kommentare (1)Schließen

  1. Autor Erhard Jakob
    am 27. August 2014
    1.

    Jan,
    berichtigte Kritik ist immer
    gut und richtig.
    .
    Die BKin sollte nicht nur den israelischen Freunden sagen,
    dass sie nicht Unrecht tun und andere Menschen
    ermorden sollen.
    .
    Sie sollte auch den palästinensischen Freunden sagen,
    dass sie nicht Unrecht tun und andere Menschen
    ermorden sollen.
    .
    Schließlich waren es die Palestinenser, welche drei
    israelischen Kinder ermordet haben und dieser
    Vorfall der Auslöser für den gegenwärtigen
    Krieg ist.

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