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seit 2006 beantwortete das Bundespresseamt Ihre Fragen auf dieser Plattform im Auftrag der deutschen Bundeskanzlerin. Im Zuge einer Neustrukturierung entwickelt das Bundespresseamt sein originäres Angebot weiter im Sinne eines Bürgerservices mit Dialogmöglichkeiten. Auf dieser Plattform wurden am Montag, den 30. April 2018, die letzten drei Fragen beantwortet. Neue Beiträge und Kommentare werden nicht mehr veröffentlicht.

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Beantwortet
Autor Andrea Frater am 13. Januar 2015
11238 Leser · 8 Kommentare

Die Kanzlerin direkt

Kriegsschulden

Sehr geehrte Frau Bundeskanzlerin,

die Griechen verfügen über ein "ausgeprägtes Selbstbewusstsein". Jetzt reicht es allerdings, denn wir haben ´zig Milliarden dorthin überwiesen. Während im eigenen Land kein Geld mehr da ist für Kindergärten, Straßenbau u.ä.
Jetzt sollen wir noch mehr zahlen: http://web.de/magazine/wirtschaft/deutschland-kriegsschul...

Wenn das nicht bald ein Ende hat, wähle ich eine andere Partei. SO kann es nicht weitergehen, dass wir "dummen" Deutschen die EU EWIG finanzieren.

Die 11 Milliarden können auf geleistete Zahlungen angerechnet werden. Griechenland schuldet uns ja noch einiges, wenn es auch über die EU abgerechnet wird.

Kein Schuldenschnitt für Griechenland, andere Länder mussten es auch alleine schaffen.

Man muss sich überhaupt nicht wundern, wenn viele Menschen in diesem Lande nach ganz rechts abdriften. Da können Sie noch so oft beteuern, dass wir weltoffen sind, Ausländer gerne aufnehmen usw. Das geht "rechts rein und links raus".

Ich verliere - offen gestanden - das Vertrauen in die EU und in die aktuelle Richtung der Regierung. EU auf Kosten der BRD, nein. Sichert es den Frieden, wenn wir Griechen jetzt durchfüttern? Nein.

Ich bin eine Stimme des Volkes, viele schreiben erst gar nicht, sondern wählen dann extrem.

Ich möchte vorher einen Beitrag leisten und meine Meinung darstellen, bevor es zu spät ist. Ebenso, wie ich an Anti-Pegida-Demonstrationen teilnehme. Aber ich kämpfe finanziell am Limit, wir könnten alle mehr Geld haben ohne die EU, bräuchten keine Maut usw. usw. usw.

Danke,

mit freundlichen Grüßen

Andrea Frater

Antwort
im Auftrag der Bundeskanzlerin am 09. Februar 2015
Angela Merkel

Sehr geehrte Frau Frater,

vielen Dank für Ihre Frage, die wir im Auftrag der Bundeskanzlerin beantworten.

Die Bundesregierung hat mehrfach erklärt, dass die griechischen Forderungen nach Reparationen oder der Rückzahlung einer Anleihe aus der Zeit des Zweiten Weltkrieges inzwischen durch internationale Verträge obsolet geworden sind. Es wird daher nicht zu einer Zahlung von 11 Milliarden Euro kommen.

Einen weiteren Schuldenschnitt für Griechenland wird es auch nicht geben, zumal es dazu aktuell keine Notwendigkeit gibt.

Deutschland zahlt in der Tat viel in die EU ein. Aber im Gegenzug profitieren wir auch in hohen Maße von der Union. Der freie Handel in der Gemeinschaft nutzt insbesondere der exportorientierten deutschen Wirtschaft. Die Zahlungen der EU an die armen Länder sorgen auch dafür, dass diese sich besser entwickeln und damit auch wieder in Deutschland einkaufen können. Das Geld ist also gut investiert. Es würde uns ohne den europäischen Binnenmarkt mit einer gemeinsamen Währung in 19 Ländern sicher schlechter gehen.

Außerdem tragen die aktuell niedrigen Zinsen im Euroraum dazu bei, dass der Bundeshaushalt bereits 2014 ohne neue Schulden ausgekommen ist. Diese positive Entwicklung setzt sich 2015 und in den kommenden Jahren fort und ist im Interesse insbesondere der jungen Generation.

Dass die EU den Frieden in unserem Teil der Welt seit nunmehr über sechzig Jahren sichert, ist sicher eine der größten Errungenschaften der Gemeinschaft. Das wird inzwischen als so selbstverständlich angesehen, dass es gerne vergessen wird.

Ihre Sorge um die Zuwanderung von Ausländern und die von Pegida geschürten Ängste teilen wir nicht. Deutschland braucht noch mehr Zuwanderung, damit wir unseren Wohlstand angesichts des demografischen Wandels erhalten können.

Mit freundlichen Grüßen Ihr Presse- und Informationsamt der Bundesregierung

Kommentare (8)Schließen

  1. Autor Erhard Jakob
    am 15. Januar 2015
    1.

    Ich bin der Ansicht, dass die Andrea sehr mutig
    und sehr offen ihre Meinung (die Meinung
    der meisten Deutschen) gesagt hat.

    Ich kann nur voller Hochachtung
    meinen Hut ziehen!

    Herr Dr. Gregor Gysi (LINKE) sagte im
    Deutschen Bundestag, dass die
    Meinung vonAndrea Frater
    nicht die Meinung der
    meisten Deutschen
    ist.

    Mit an Sicherheit grenzender
    Wahrscheinlichkeit
    irrt er sich

  2. Autor Erhard Jakob
    am 26. Januar 2015
    2.

    Andrea,
    allerdings bin ich der Meinung, dass exrem recht wählen,
    genauso wenig bringt, wie extrem links wählen, Beides
    würde wohl nur zum Bürgerkrieg führen. Griechen-
    land hat jetzt links gewählt. Ich bin sehr
    gespannt, was jetzt kommt.

  3. Autor Erhard Jakob
    am 27. Januar 2015
    3.

    Vor einigen Jahren hat Chile links gewählt
    und Dr. Savadore Allende ist an die
    Macht gekommen.
    .
    Die jungen Leute wissen nicht mehr
    wie die Sache dort ausgegangen
    ist. Höchstens aus den Ge-
    schichtsbüchern.
    .
    Allerdings kommt es auch darauf an,
    wer in die Geschichtsbücher
    was reinschreibt.

  4. Autor Erhard Jakob
    am 29. Januar 2015
    4.

    Jetzt wurde in Griechenland links gewählt.
    Nun besteht, der begründete Verdacht,
    dass >Geld-Geier< (Heuchrecken
    - lt. Münte) ein Attentat verüben
    und dann wars das. Natürlich
    werden sie es nicht selbst
    verüben. Sie haben doch
    genug Geld um einen
    Mörder angemessen
    zu bezahlen.
    .
    Ich denke hier an: Dr. Luther Martin King,
    John F. Kennedy, Dr. Salvadore
    Allende uvam..

  5. Autor Erhard Jakob
    am 29. Januar 2015
    5.

    Das mit dem *Attentat* gilt natürlich auch
    für die Führungs-Kräfte der PEGIDA in
    Dresden. Schließlich hat Frau Katrin
    nicht aus Jux und Dallerei das
    Handtuch geworfen. Sie hat
    schließlich drei Kinder!

  6. Autor Erhard Jakob
    am 31. Januar 2015
    6.

    Auch der >linke Regierungs-Chef< von Griechenland
    hat Gegner, welche ihm nach dem Leben trachten.
    Ganz besonders aus der rechten (bzw. reichen)
    Ecke.
    .
    Wie verhält sich die EU. *Wenn der
    "Griechen-Chef" folgendes sagt?
    .
    *Wir wollen nicht aus der EU austreten. Wenn wir
    den Riesenschuldenberg abtragen sollen. Dann
    müßt ihr aber auf den Milliarden-Schuldenberg
    noch paar Milliarden drauf legen. Aber die
    Renten können wir auch nicht kürzen
    und auch die Einstellung von Tau-
    senden Staatsdienern können
    wir auch nicht aussetzen.
    Ansonsten kommt es zu einem Umsturz
    und dann haben wir beide nicht davon.*

  7. Autor Gabriele Klein
    am 31. Januar 2015
    7.

    .... also die Zahlen die diesbezüglich serviert werden mit einhergehender Stimmungsmache glaube ich nicht, dazu habe ich einfach zu viel schlechte Erfahrungen mit der Presse, vor allem der vor den beiden Weltkriegen... .... Was in Paris passiert ist glaube ich der Presse, und weitere erklärenden Worte brauche ich hier mehr...... Finde wir sollten nicht gar so leicht auf Stimmungsmache abfahren und fragen wer spricht, argumentiert für wen, warum und wofür und inwieweit ist das gesagte überprüfbar, Quellen etc.

  8. Autor Gabriele Klein
    am 31. Januar 2015
    8.

    Korrektur: soll natürlich heißen weitere erklärende Worte brauche ich "nicht mehr"

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