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Abstimmungszeit beendet
Autor Erwin Dr. Wolf am 09. Juli 2015
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Die Kanzlerin direkt

EU-Glaubwürdigkeitsverlust

Sehr geehrte Frau Bundeskanzlerin,
Griechenland ist offensichtlich in die Eurozone gekommen, weil die griechische öffentliche Verwaltung in der Vergangenheit bewusst Zahlen manipuliert hat. Aus deutscher Sicht ist dies sicherlich nicht nachvollziehbar und außerdem unerträglich. Darüber hinaus wird dies den deutschen Steuerzahler viele Milliarden Euro kosten, die insbesondere den sozial Schwächeren in Deutschland zukünftig fehlen werden.

Die neue griechische Regierung unterscheidet sich in ihrer Verhaltensweise kaum von der alten. Obwohl die Griechen selbst Schuld an ihrer Misere sind, setzt sie voraus, dass die Eurozone ohne wirkliche Gegenleistung verpflichtet ist, finanzielle Hilfe zu leisten. Um diese Hilfe zu erhalten, verhandelt sie mit der Eurozone seit mehreren Monaten auf eine Art und Weise, die mich an die Mentalität der Händler eines nordafrikanischen Basars erinnert. Von griechischen Politikern wird die Eurozone, insbesondere Deutschland, darüber hinaus auf das Übelste beschimpft. Finden Sie nicht auch, dass diese Art und Weise nicht zur europäischen Kultur gehört und die neue griechische Regierung damit ihre Glaubwürdigkeit völlig verloren hat.

Andererseits ist die Eurozone Verhandlungspartner der neuen griechischen Regierung und hat es bis zum heutigen Tag nicht geschafft dieser klare und eindeutige Grenzen aufzuzeigen. Dies scheint wohl ein Zeichen unserer Zeit zu sein!

Meinen Sie nicht, dass es wirklich an der Zeit ist, der neuen griechischen Regierung nach all diesem Spektakel klar und unmissverständlich zu sagen, dass es mit Deutschland kein 3. Hilfspaket für Griechenland geben wird. Denn Ihnen ist genauso klar wie mir, dass Deutschland auch von dieser Hilfe keinen Euro wiedersehen wird.

Mit freundlichen Grüßen
Dr. Erwin Wolf