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seit 2006 beantwortete das Bundespresseamt Ihre Fragen auf dieser Plattform im Auftrag der deutschen Bundeskanzlerin. Im Zuge einer Neustrukturierung entwickelt das Bundespresseamt sein originäres Angebot weiter im Sinne eines Bürgerservices mit Dialogmöglichkeiten. Auf dieser Plattform wurden am Montag, den 30. April 2018, die letzten drei Fragen beantwortet. Neue Beiträge und Kommentare werden nicht mehr veröffentlicht.

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Ihr Moderationsteam

Beantwortet
Autor Marit Schumann am 15. Oktober 2015
8712 Leser · 2 Kommentare

Familienpolitik

Für eine Familie mit Zukunft

Sehr geehrte Frau Merkel,

zunächst möchte ich Ihnen von Herzen für Ihre Arbeit danken. Ich bete für Sie, dass Sie all dem Druck standhalten und Gott Sie täglich neu stärkt (Jesaja 40,31).

Ich möchte mich Ihnen vorstellen als eine Frau mit Ehemann und zwei Kindern - 20 und 2 Jahre alt. Es ist ein Vorrecht sie haben zu können. Bei unserer Großen war noch vieles anders. Wir haben uns jetzt vorgenommen unseren Sohn mindestens 3 Jahre zu Hause zu erziehen. Ich bin dankbar für die finanzielle Unterstützung des Staates. Uns geht es sehr gut, trotz der finanziellen Einschränkungen. Doch der Druck von außen ist groß. Die Mütter sollen so schnell wie möglich in die Arbeitswelt zurück kehren und die Betreuung des Kindes einer fremden Person überlassen. Eine bekannte Kindergärtnerin erzählte mir, dass sie für mindestens 12 Kinder im Alter von 2-6 Jahren verantwortlich sei!?

(M)Ein kühner Traum: Kann das Geld für Tagesmütter und Kleinkindbetreuungsplätze eher in die Mütter investiert werden?
Der Vorteil - glückliche, stabilere Kinder, die eine feste Bindung aufbauen können, bevor sie von Fremden betreut werden. Eine Rechnung in Euro kann ich nicht aufstellen, aber mein Herz sagt, dass es so richtig ist.

Ich schreibe hier nicht von schwierigen Familienverhältnissen. Die Eltern, die Hilfe bei der Erziehung brauchen sollen diese unbedingt erhalten. Es geht mir um die Eltern, die sich auch nach biblischem Verständnis der Verantwortung stellen wollen, ihren Kindern selbst die notwendige Starthilfe fürs Leben zu geben.

Hochachtungsvoll
Marit Schumann mit Familie

Gottes Segen sei mit Ihnen.

Antwort
im Auftrag der Bundeskanzlerin am 20. November 2015
Angela Merkel

Sehr geehrte Frau Schumann,

vielen Dank für Ihre Frage, die wir im Auftrag der Bundeskanzlerin beantworten.

Es freut uns, dass Sie mit Ihrem Mann und Ihren beiden Kindern Ihr Familienmodell leben können. Kinder bereichern zweifelsohne das Leben ihrer Eltern. Es gibt aber nicht nur ein „richtiges“ Modell. Jeder muss sich selbst die Frage beantworten, ob und wie viele Kinder er bekommen möchte. Eine Erziehung nach „biblischem Verständnis“, wie Sie schreiben, ist nicht jedermanns Sache. Und auch wie es nach der Geburt des Kindes weitergeht, kann jeder individuell entscheiden.

Nicht alle Eltern wollen – oder können – länger aus ihrem Beruf aussteigen. Für sie ist eine gut qualifizierte Tagesmutter oder eine Kita mit liebevollen, gut ausgebildeten Erzieherinnen und Erziehern sehr wichtig.

Eltern brauchen Wahlfreiheit, damit sie ihren Lebensentwurf leben können. Und deshalb unterstützt der Staat die Entscheidung für Kinder in vielfältiger Weise, zum Beispiel mit dem Kindergeld und Elterngeld. Darüber hinaus gibt es steuerliche Förderungen, die beitragsfreie Mitversicherung in der gesetzlichen Krankenversicherung oder auch die Anrechnung von Erziehungszeiten bei der Rente. Und das sind nur einige Beispiele. Insgesamt haben die ehe- und familienbezogenen Leistungen in Deutschland ein Gesamtvolumen von gut 200 Milliarden Euro.

Übersicht zu familienpolitischen Leistungen: http://www.bmfsfj.de/BMFSFJ/Familie/leistungen-und-foerde...

Informationen zur „Vereinbarkeit von Familie und Beruf“: http://www.bmfsfj.de/BMFSFJ/Familie/familie-und-arbeitswe...

Mit freundlichen Grüßen

Ihr Presse- und Informationsamt der Bundesregierung

Kommentare (2)Schließen

  1. Autor Erhard Jakob
    am 11. November 2015
    1.

    So richtig habe ich noch nicht richtig hjeraus lesen können, welche Frage sie hier stellen wollen. Um es um das Erziehungsgeld geht, dann hat
    doch der Bundestag erst vor Kurzem darüber entschieden.

    Viele habe sich über die Entscheidung gefreut und viele sicher nicht.
    Das ist doch bei vielen Entscheidungen so. Genauso war
    es bei der Entscheidung zur Sterbehilfe.

  2. Autor Erhard Jakob
    am 13. November 2015
    2.

    Johann Wolfgang von Goethe:

    *Allen Menschen recht getan, ist
    eine Kunst die keiner kann.*

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