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Abstimmungszeit beendet
Autor Werner Buhne am 29. Februar 2016
6810 Leser · 6 Kommentare

Die Kanzlerin direkt

'Wirtschaft' pro - Volk contra.

Sehr geehrte Frau Bundeskanzlerin,
es sollte Sie ja bedenklich stimmen. Während die Mehrheit des Volkes zumindest kritisch Ihrer Immigrations-Politik gegenübersteht, erklären die Wirtschaftsverbände zu 100% ihre Zustimmung. Sind etwa die Wirtschafts-Lobbyisten ethisch gut, das Volk aber schlecht? Oder sind erstere so klug, das Volk aber zu dumm, um zu erkennen, was das Gute und das Richtige ist?

'Die Wirtschaft' gehört eher doch zu jener Kraft, die angeblich das Gute will, doch stets mehr Ungleichheit schafft. Das Volk aber ist es, das die Belastungen durch fremde Voelker ertragen muss. Nicht Fabrikhallen oder Geschäftsräume werden ihrer ordnungsgemäßen Nutzung entzogen, sondern Turnhallen für unsere Kinder. Soweit Wirtschafts-Akteure jedoch betroffen sind, dann geschieht dies regelmäßig mit schönem Profit!

'Die Wirtschaft' begrüßt schnell ganz bereitwillig Immigration. Denn es handelt sich um billige "Produktionsfaktoren" und um Steigerung des Konsums. Auch wenn nur ein sehr geringer Anteil der Hereinströmenden Beschäftigung finden wird, so erhöht doch die Rest-Masse immer noch das gesamte Geschäft - finanziert natürlich allerdings vom Staate, also vom Volk. Man ist sich auch nicht zu blöde, die heute bereits eingetretene Erhöhung des Produktionswertes zu glorifizieren - als ob diese, durch Staatsausgaben finanziert, nicht in gleicher Weise hätte erzielt werden können auch durch Ausgaben für bedürftige Teile des Deutschen Volkes. (Und dabei handelt es sich bei den derzeitigen auch nur um Staatsausgaben mit geringen oder nicht nachhaltigen 'Multiplikatoreffekten' für die Gesamtoekonomie.)

Haben Sie keine Bedenken, wenn die 'Überzeugung' der Wirtschafts-Lobbyisten zu der unseres Volkes so klar differiert?

Kommentare (6)Schließen

  1. Autor Klaus Jobmann
    am 29. Februar 2016
    1.

    Für mich gibt es weder "Die Wirtschaft" noch "Das Volk" als jeweils geschlossene Gruppe. Es gibt in der Wirtschaft und in der Bevölkerung Menschen die sich aktiv um die Integration der zu uns Geflohenen kümmern, ebenso wie es in beiden Bereichen Menschen gibt, die deren Aufnahme strikt ablehnen.

    In allen Fällen mit unterschiedlichen Erfahrungen und Erfolgen. Es gibt sicherlich auch in der Wirtschaft die von Herrn Buhne angesprochenen, die denken sie könnten mit den Flüchtlingen Lohndumping betreiben. Aus persönlicher Beobachtung kann ich berichten, damit kommen sie in der Regel nicht weit. Wer Flüchtlinge beschäftigt muss sie erst einmal dort abholen, wo sie sind. Es gibt unter ihnen Menschen, die noch nie Lesen, Schreiben, Rechnen und Fremdsprachen gelernt haben. Bevor man mit diesen Menschen wirtschaftlichen Gewinn erzielen kann muss man erst einmal investieren!

    Ich kann Ihnen, Herr Buhne, auch nicht folgen in der Beurteilung, dass nur Turnhallen, aber keine Geschäftsräume oder Fabrikhallen zum Einsatz kommen, wenn Not am Mann ist. In der Gemeinde, in der ich lebe nehmen die Verantwortlichen alles, was irgendwie geeignet ist um die erste Not zu lindern, auch Lehrstand aus dem wirtschaftlichen Bereich. Sicher an einer Stelle haben sie Recht, es kommt vor, dass Unternehmer für diese Leistung einen zu hohen Deckungsbeitrag einstecken. Aber das kann nicht Aufgabe der Kanzlerin sein, solche Missstände abzuschaffen. Dazu haben wir Rechnungshöfe, Gerichte, Dienstaufsichten, ein im großen und ganzen funktionierendes System.

    Ich verbleibe mit Dank an unsere Gesellschaft, die es uns ermöglichst ohne persönlich Schaden zu nehmen Dispute, wie diese zu führen.

    Klaus Jobmann

  2. Autor ines schreiber
    am 01. März 2016
    2.

    Werner , stimme ihnen zu !
    Die Wirtschaft , pickt sich die Rosinen raus ! Der Rest ( nicht in Arbeit ) wird vom Staat finanziert ! Und wahrscheinlich müssen die Arbeiter noch aufgestockt werden !

  3. Autor Rosi Mörch
    Kommentar zu Kommentar 1 am 02. März 2016
    3.

    Dazu haben wir "Gerichte" - die Straftäter nach mehr als 150 Straftaten laufen lassen - Einbrüche und Diebstähle nicht mehr ahnden - wo sehen Sie da ein "funktionierendes System??? Rechtsfreie Räume in Großstädten - z.B. Berlin, Düsseldorf usw????
    Über den "persönlichen Schaden" wäre ich mir nicht so sicher.

  4. Autor Werner Buhne
    Kommentar zu Kommentar 1 am 02. März 2016
    4.

    Sehr geehrter Herr Jobmann: Turnhallen werden ihrer notwendigen Nutzung durch die Bevölkerung entzogen. Kennen Sie Produktionsstätten oder Geschäfte, die nur deshalb (!) stillgelegt wurden, weil ihre Räumlichkeiten für Flüchtlingsunterkuenfte benötigt werden? - Nein. - Sehen Sie? (Und merken Sie da vielleicht schon etwas?)

    "Einen zu hohen Deckungsbeitrag" kann man ja gar nicht "einstecken", das ist eine rein kalkulatorische Größe, kein Profit, nur ein rechnerischer Zwischenschritt bei der Gewinnermittlung. Und über überhöhte Gewinne reden da ja wohl gerade Sie - nicht ich! Ökonomisch gesehen gibt es hier aber keine überhoehten Profite, denn diese regeln sich nach Angebot und Nachfrage. Und wo die Nachfrage (!) das Angebot weit übersteigt, explodieren die Preise - ein ökonomisches Gesetz. Wollen Sie nun wirklich behaupten, dass die Kanzlerin mit dieser Situation überhaupt nichts zu tun hat?

    Ihre ganz persönlichen Kenntnisse des Unternehmertums, die Sie hier einbringen, werden nach meiner gemutmaßten Einschätzung wohl weitaus weniger als ein Millionstel derjenigen Wirkungskraefte (!) betreffen, die die Linien der globalisierten 'Wirtschaft' bestimmen. (Trotzdem danke für die Kritik.) Und man muss auch schon abstrahieren können und Begriffe wie 'das Volk' und 'die Wirtschaft' benutzen, um diese hochkomplexen Systeme und deren Entwicklungstendenzen beschreiben zu können. (Und die Anführungszeichen, die ich hierbei benutzt hatte, bedeuten, dass Ich mich einer tatsächlich geübten Sprechweise - durchaus distanziert - anpasste.

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