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Abstimmungszeit beendet
Autor Thomas Kramer am 18. Oktober 2016
7182 Leser · 2 Kommentare

Außenpolitik

Patenländer für Industriestaaten

Sehr geehrte Frau Bundeskanzlerin,

die weltweite Flucht von millionen Menschen und die damit verbundenen Probleme für die betroffenen selbst aber auch für die Industriestaaten dieser Welt haben mich zum nachdenken angeregt.

Wieso haben Industriestaaten keine Patenländer, zum Beispiel Entwicklungsländer in Anfrika ?

Ziel dieser Idee ist eine partnerschaftliche Vereinbahrung zwischen dem helfenden und hilfsbedürftigen Land. Die Patenländer bleiben rechtlich unabhängig, können jedoch durch die Industrienation fremdverwaltet werden. Die Industrienation konzentriert sich gezielt auf "Ihr" Patenland, baut Infrastruktur aus, investiert in die Wirtschaft, fördert ein Bildungssystem und gewährleistet die Sicherheit in diesem Staat. So lange bis dieses Land auf "eigenen Beinen" steht und eventuell irgendwann selbst ein anderes Land unterstützen kann.

Es besteht natürlich die Gerfahr von Interessenskonflikten (wer baut welches Land und nach welchen Werten auf ).

Es gibt jedoch auch viele Vorteile: Die Entscheidungsfindung findet zwischen zwei Parteien statt. Lösungen können somit schneller erarbeitet und vor allem schneller Umgesetzt werden. Die Entwicklungshilfe kommt zielgerichtet und kontinuierlich in dem Land an.

Es könnte für beide Seiten eine win- win Situation werden. Das Patenland lernt auf eigenen Beinen zu stehen, die Leute verlassen nicht Ihre Heimat und die Industriestaaten stehen nicht vor der Herausforderung diese Menschen aufnehmen und intergrieren zu müssen.

Über eine Antwort würde ich mich sehr freuen.

Mit freundlichen Grüßen,

Thomas Kramer

Kommentare (2)Schließen

  1. Autor Holger Körner
    am 19. Oktober 2016
    1.

    Sehr geehrter Herr Kramer,
    Ihre Idee ist wirklich sehr gut und innovativ. Sie haben von mir das entsprechende (+) erhalten. Doch wird diese Idee leider nicht umgesetzt, weil zwei Punkte dem entgegengestellt werden:

    1.) die Idee kann/wird von gewisssen politischen Stömungen als Neo-Imperialismus "entlarvt" (was ich als einfach lächerlich betrachten würde)

    2.) und das ist eklatanter - ihre Idee steht dem etablierten Profitinteressen derer entgegen, die mit ihrem Verhalten erst diese Probleme geschaffen haben. Und deshalb wird sich hier nichts ändern.

    Nach wie vor finde ich Ihre Idee gut.

    Mit freundlichen Grüßen
    Holger Körner

  2. Autor Thomas Kramer
    am 19. Oktober 2016
    2.

    Vielen Dank für Ihr Feedback.

    Ich stimme Ihnen natürlich zu. Es wird wohl nicht dazu kommen und sollte es einmal eine solche Lösung geben wird auch diese Probleme mit sich bringen. Es würden wohl weiter demokratische und kommunistische Staaten entstehen. Ich sehe es eben als gesunden Mittelweg. Eine von Anfang an globale Lösung sehe ich als nicht realisierbar eben wegen den bestehenden Interessenskonflikten. Die punktuelle Unterstützung durch Hilfswerke usw. ist sicher Lobenswert aber aus meiner Sicht meist (leider) nicht Nachhaltig. Was bringt mir eine Schule mitten in der Savanne ohne Strom/Wasser /Lehrer usw. wenn diese dann auch noch nach 2 Jahren wieder zerstört wird. Industriestaaten haben aus meiner Sicht die Pflicht diese Länder zu unterstützen. Schließlich geht ein Teil unseres Reichtumes auch zu Lasten dieser Länder. Diese Länder werden niemals auf Augenhöhe mit Deutschland etc sein. Der technische Fortschritt in Industriestaaten geht viel rassanter, daher wird die Scheere sich immer weiter öffnen. Wir reden von Industrie 4.0 in den Entwicklungländern gibt es meist nicht einmal Bildung und eine Infrastruktur. Industrie 4.0 das ganze noch problematischer machen da selbst Länder wie Deutschland wieder mit hohen Erwerbslosenzahlen zu kämpfen haben werden. Was das für den Zusammenhalt in der Gesellschaft bedeutet, kann man sich eventuell denken.

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