Liebe Besucherinnen und Besucher,

seit 2006 beantwortete das Bundespresseamt Ihre Fragen auf dieser Plattform im Auftrag der deutschen Bundeskanzlerin. Im Zuge einer Neustrukturierung entwickelt das Bundespresseamt sein originäres Angebot weiter im Sinne eines Bürgerservices mit Dialogmöglichkeiten. Auf dieser Plattform wurden am Montag, den 30. April 2018, die letzten drei Fragen beantwortet. Neue Beiträge und Kommentare werden nicht mehr veröffentlicht.

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Ihr Moderationsteam

Beantwortet
Autor Robert Cudkowicz am 04. November 2016
8335 Leser · 4 Kommentare

Die Kanzlerin direkt

Hotel Mattenhof Zell Badenwürtenberg: Judenrein

Sehr geehrte Frau Bundeskanzlerin,
Ich bitte Sie von einem Artikel des Jerusalem Post Kenntnis zu nehmen. Zu erreichen ist es unter folgender Adresse:

http://www.jpost.com/Israel-News/German-guesthouse-turns-...

Israelis sind unerwünscht in diesem Gasthof ein Jahr im voraus!

Kann man solch einen Hass im heutigen Deutschland zulassen?

Mit vorzüglicher Hochachtung.

Antwort
im Auftrag der Bundeskanzlerin am 13. Dezember 2016
Angela Merkel

Sehr geehrter Herr Cudkowicz,

vielen Dank für Ihre Frage, die wir im Auftrag der Bundeskanzlerin beantworten.

Sie beziehen sich auf einen Artikel in der Jerusalem Post vom 17. Mai 2016 unter der Überschrift „German guesthouse turns away Israelis: 'Our apartments are not for them' Jerusalem Post“. Der Artikel in der „Jerusalem Post“ kann einen Leser - und insbesondere einen deutschen - nur bestürzen.

Für die Bundesregierung ist die Auseinandersetzung mit jeglicher Form von Menschenfeindlichkeit und Fremdenhass ein zentrales Anliegen und eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe. In Deutschland darf kein Platz für Antisemitismus sein.

Die Bundesregierung hat dazu eine "Strategie zur Extremismus-Prävention und Demokratieförderung" erarbeitet. Sie setzt auf ein gemeinsames Handeln des Bundes, der Länder und der Kommunen mit der Zivilgesellschaft, um unsere Demokratie durch präventive Maßnahmen gegen Radikalisierung und Gewalt zu stärken. Ziel ist der Schutz und die Achtung der Menschenwürde in einer durch Vielfalt geprägten Gesellschaft. Es geht darum, mit umfassender Beratung gezielt diejenigen zu unterstützen, die sich vor Ort für Demokratie einsetzen, die Hilfe für sich oder ihre Angehörigen brauchen oder die aus einem extremistischen Umfeld aussteigen wollen.

So unterstützt das Familienministerium das zivilgesellschaftliche Engagement von Initiativen und Vereinen, die sich für Demokratie einsetzen und gegen Menschenfeindlichkeit auftreten. Im Mittelpunkt steht hier das Bundesprogramm "Demokratie leben! Aktiv gegen Rechtsextremismus, Gewalt und Menschenfeindlichkeit", das am 1. Januar 2015 gestartet ist.
Mehr Informationen:
https://www.bmfsfj.de/bmfsfj/themen/engagement-und-gesell....

Mit freundlichen Grüßen
Ihr
Presse- und Informationsamt der Bundesregierung

Kommentare (4)Schließen

  1. Autor Robert Cudkowicz
    am 08. November 2016
    1.

    Ihr Kommentar ist ausführlich, bedarf aber Ergänzungen:
    -bei Äußerungen der Rassisten und Antisemiten gilt sehr oft der Hinweiss, dass
    man missverstanden wurde, dass es lediglich Humor war, dass die Übersetzung scheiterte oder dass die Person geisteskrank ist und Ähnliches….
    Die Entschuldigung kann nichts wieder gutmachen.
    -das Einladen der misshandelte Familie kostenlos ist wieder eine Andeutung “Geld/Jude”.
    Ihre Bemerkung “sicher freuen sich die Israelis” ist vielleicht nicht fremd von diesem Gedanken.
    -Wenn solche Handlungen wie die vom Mattenhof stattfinden kann man nicht erwarten, dass Überlebende des Holocaust sich beruhigen wie Sie es empfehlen.
    -Ihr letzter Satz ist sehr positiv und ich hoffe ,dass die Israelis den Aufenthalt in Ihrem Land schliesslich vorsehen werden.
    Mit freundliche Grüssen .

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