Liebe Besucherinnen und Besucher,

seit 2006 beantwortete das Bundespresseamt Ihre Fragen auf dieser Plattform im Auftrag der deutschen Bundeskanzlerin. Im Zuge einer Neustrukturierung entwickelt das Bundespresseamt sein originäres Angebot weiter im Sinne eines Bürgerservices mit Dialogmöglichkeiten. Auf dieser Plattform wurden am Montag, den 30. April 2018, die letzten drei Fragen beantwortet. Neue Beiträge und Kommentare werden nicht mehr veröffentlicht.

Wir danken Ihnen für Ihre rege Teilnahme auf www.direktzurkanzlerin.de.

Ihr Moderationsteam

Beantwortet
Autor A. Novikova am 19. April 2017
9268 Leser · 8 Kommentare

Die Kanzlerin direkt

Bitte eine Einladung an die Central European University für einen Umzug nach Berlin in Erwägung zu ziehen

Sehr geehrte Frau Bundeskanzlerin,

ich wende mich wegen der in Ungarn verabschiedeten Gesetzesänderung an Sie, die sich dramatisch auf den Status der Central European University (CEU) in Budapest auswirken werden. Diese gefährdet die Fortführung der freien Lehr- und Forschungstätigkeit der CEU und kann zu ihrer Schließung führen. Vor diesem Hintergrund möchte ich Sie bitten, eine Einladung an die CEU für einen Umzug nach Berlin in Erwägung zu ziehen. Dieser Umzug würde nicht nur die Universität retten, sondern auch für Berlin von Vorteil wäre:

• CEU könnte zur intellektuellen Führungsrolle von Berlin beitragen. CEU zählt in acht Disziplinen zu den 200 weltweit führenden Universitäten.
• CEU könnte zu den Finanzen Berlins beitragen. Der jährliche Beitrag der Universität an Steuern an den Ungarischen Haushalt betrug EUR 30 Millionen. Der effektive Haushaltsbeitrag ist wesentlich größer.
• CEU könnte sich im Rahmen der Deutschen Akademie der Wissenschaften engagieren. Viele ihre Institutionen haben der CEU Solidaritätsadressen gesendet.
• CEU könnte dazu beitragen, brillante Nachwuchsforscher/innen aus aller Welt nach Deutschland zu bringen.

CEU hat während ihres 25jährigen Bestehens Werte wie Demokratie, Menschenrechte, nachhaltige Entwicklung, Nichtdiskriminierung und Freiheit gefördert, die auch das Rückgrat Deutschlands bilden. Berlin, an dem Frieden und Freiheit zurückgewonnen worden sind, wäre das ideale Zuhause für die CEU.

Aus diesem Hintergrund bitte ich Sie, die CEU offiziell nach Berlin einzuladen. Ich freue mich darauf, bald von Ihnen zu hören.

Mit freundlichen Grüßen

Aleksandra Novikova, PhD

CEU Alumna, wissenschaftliche Mitarbeiterin, Leitende Autorin des mit dem Friedensnobelpreis ausgezeichneten Intergovernmental Panel on Climate Change (IPCC)

Antwort
im Auftrag der Bundeskanzlerin am 22. Mai 2017
Angela Merkel

Sehr geehrte Frau Novikova,

vielen Dank für Ihre Frage, die wir im Auftrag der Bundeskanzlerin beantworten.

Die Bundesregierung sieht Änderung des Hochschulgesetzes, die das ungarische Parlament im Eilverfahren verabschiedet hat, mit großer Sorge. Zur Situation der Central European University hat die stellvertretende Regierungssprecherin Ulrike Demmer in der Regierungspressekonferenz vom 5. April Stellung genommen:

„Ich möchte für die gesamte Bundesregierung ganz deutlich machen: Die Wissenschaftsfreiheit ist für uns ein hohes Gut. Durch die Gesetzesänderung in Ungarn entsteht der Eindruck, dass damit der Betrieb von Hochschulen mit ausländischen Wurzeln erschwert oder im Einzelfall auch unmöglich würde.

Freiheit, Demokratie, Rechtsstaatlichkeit und Menschenrechte stehen in Europa nicht zur Disposition. Diese Werte sind Grundlage der Europäischen Union. Daran hat auch Bundespräsident Steinmeier in seiner Rede vor dem EU-Parlament erinnert: „Und dann darf Europa nicht schweigen, wenn der Zivilgesellschaft, selbst der Wissenschaft - wie jetzt an der Central European University in Budapest - die Luft zum Atmen genommen werden soll.“

Deutschland wird die Auswirkungen des neuen Gesetzes auf die Hochschullandschaft in Ungarn und die damit verbundenen Entwicklungen sehr aufmerksam beobachten. Die Bundesregierung hofft natürlich, dass der Lehrbetrieb an der Central European University weitergeführt werden kann.“

Für Ihren Vorschlag, die Central European University nach Berlin einzuladen, wäre der Berliner Senat der richtige Ansprechpartner.

Mit freundlichen Grüßen
Ihr
Presse- und Informationsamt der Bundesregierung

Kommentare (8)Schließen

  1. Autor Erhard Jakob
    am 19. April 2017
    1.

    Aleksandra,

    Sie gehen davon aus, dass Berlin (Deutschland)
    die Ehrlichkeit, die Aufrichtigkeit, die Wahrheit
    und die Demokratie für immer und ewig
    gepachtet hat.

    Die Wahrheit sieht leider
    anders aus!

  2. Autor Christian Adrion
    am 19. April 2017
    2.

    Wenn wir hier etwas nicht brauchen, dann ist es diese fragwürdige Universität eines mehr als fragwürdigen Herren. Wir sollten uns dagegen wehren!

  3. Autor Erhard Jakob
    am 20. April 2017
    3.

    Ich kenne weder den Herrn noch die Universität.

    Doch ich wüsste schon gern
    mehr über die beiden!

  4. Autor Christian Adrion
    Kommentar zu Kommentar 3 am 20. April 2017
    4.

    Dann informieren Sie sich einmal über einen gewissen George Soros. Sehr interessant, was da so ans Licht kommt. Besonders im Zusammenhang mit seinen NGOs.

  5. Autor Yan Suveyzdis
    am 29. April 2017
    5.

    Sehr geehrte Frau Dr. Novikova,
    ich bitte Ihnen für Kommentar über 2 und 4....'
    ich sehe Ihrer Beitrag (BITTE für Merkel) sehr interessant.. aber aktive bleiben...

  6. Autor Yan Suveyzdis
    am 01. Mai 2017
    6.

    schade... es gibt kein aktuell Kommentar des Autors

  7. Autor Erhard Jakob
    am 11. Mai 2017
    7.

    Christian,
    ich habe mich bei >Wiki< über diesen Mann informiert.
    Schlauer bin ich auch nicht geworden!

  8. Um einen Kommentar schreiben zu können, müssen Sie angemeldet sein.