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Abstimmungszeit beendet
Autor Robin Schrott am 19. Mai 2017
5495 Leser · 2 Kommentare

Soziales

Das kann nicht sein! So kann es nicht weitergehen!

Sehr geehrte Bundeskanzlerin,

Gestern Vormittag war ich in meinem Rathaus, hatte dort eine Vorladung, da ich seid einer geraumer Zeit nun "Obdachlos" bin.
Dort wurde mir gesagt das ich in dem Sinne nicht mehr Obdachlos bin, weil ich eine Möglichkeit hatte zu duschen, zu essen und einen Arbeitsplatz habe. Darauf wurde ich eben dazu aufgefordert diese Unterkunft zu verlassen, da ich es nur "blockieren" würde. Auf die Frage wo ich nun hinsoll, kam die Antwort:" Sie haben eigene Einkünfte, genügend Geld um eine eigene Wohnung anzumieten.". Dazu gesagt, wie soll ich mir eine eigene Wohnung anmieten, wenn hier in Aschaffenburg der Großteil der Wohnungen, für mich und meinen 1084€ Nettolohn zu teuer sind. Darauf bekam ich eine Aussage von dem Rathaus, wo mich sehr geschockt hat. Diese lautete wie folgt:" Es ist uns egal wie sie überleben, Hauptsache sie haben eine eigene Wohnung und können diese auch bezahlen."
Das hat mich sehr geschockt, das es dem Rathaus beziehungsweise der Gemeinde vollkommen egal ist, wie Ihre Bevölkerung überlebt.
Ist das die Definition von einem Sozialstaat?
Für die Asylanten ist es das, Ja!
Aber nicht für das eigene Volk wenn man so etwas direkt an den Kopf geworfen bekommt.
Sagen sie mir warum so reagiert worden ist?
Warum wurde so etwas hartes zu einem Lebewesen gesagt, das es den dafür zuständigen Personen vollkommen egal ist wie man Überlebt Hauptsache man hat eine Wohnung.
Wie soll ich essen?
Wie soll ich meine Medizin bestellen?

Mit freundlichen Grüßen
Robin Schrott

Kommentare (2)Schließen

  1. Autor Christine Teichert
    am 22. Mai 2017
    1.

    Ich möchte ihren Beitrag als Phänomen deutscher Ämter bestätigen. Falls ihr Beitrag zur Abstimmung gelangt wird die Antwort als Einzelfall betitelt werden.
    Leider hört niemand das dieses Verhalten kein Standard, aber auch kein Einzelfall ist.
    Auch Harz4--ler erhalten solche Antworten auf dem Arbeitsamt.
    Denn Ämter sind der öffentliche Dienst und dessen Arbeitgeber ist die Kommune--/ Bundesland und diese handeln im Auftrag oder zumindest billigend vom Bund.

    Der Sachbearbeiter hat sogar die Wahrheit gesagt !!!

    Wenn auch unsachlich, denn man hätte sie aufklären müssen.

    Bedürftigkeit wird nach dem Einkommen gemessen. Ihr Einkommen liegt über diesen Satz. Das sind Regelunterhalt plus Miete.
    Ihnen steht als Einzelperson ein 1-Zimmer Apartment bis 50m² (z.B.in WG) je nach Region bis 345,-€ Kaltmiete zu. Dazu kommen "angemessene" Nebenkosten.
    Die Ansichten über Angemessenheit sind stark unterschiedlich, die Ämter berücksichtigen z.B. keine aktuellen Miet-/und Energiekosten.
    Sie halten sich immer noch an einen überalterten Mietspiegel. Der wurde sinnigerweise aus Vermieterangaben erfasst !!

    Der Mensch mit geringen Einkünften wird nur durch einen Glückstreffer den angemessenen Wohnraum finden.
    Das Amt darf sich keine Sentimentalitäten erlauben, insofern ist ihm ihre Wohnungsnot tatsächlich egal.
    Vielleicht hilft das Wohnungsamt mit Angeboten, aber zumindest kann es mit Wohngeld helfen. Und das Sozialamt kann evtl. bei den Kosten der Möbelierung helfen. Es gibt die Tafel für die Ernährung und das Sozialkaufhaus für andere Dinge.

    Man muss sich durchfragen. Vater Staat hat seine Pflichten erfüllt. Jetzt sind Verbände-/ Vereine-/ Ehrenämterangebote gefragt.

  2. Autor Edith Gottschow
    am 12. Juni 2017
    2.

    Frau Teichert,
    das liest sich wirklich gruselig - und obwohl ich auch unterhalb der Armutsgrenze lebe, ist es etwas anderes, wenn man so darüber liest, es gewissermaßen. neu wahrnimmt.

    Das leidige Thema Armut !

    Obwohl ich jeder Asylantin und jedem Asylanten hier einen guten, wenn verdienten, "kriegsfreien und unverfolgten" Start wünsche, so liegt mir selbstverständlich die Armut und die daraus resultierende Not meiner deutschen Mitbürger sehr am Herzen.

    Da kommt dann wieder die Mindestrente ins Gespräch.
    Ein Grund zur Beanstandung ist immer wieder die Tatsache, dass es zu wenig preiswerte Wohnungen gibt !

    Ob für Deutsche oder Asylanten - wir brauchen mehr bezahlbare Wohnungen.

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