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Abstimmungszeit beendet
Autor Wolf Hohwald am 26. Juli 2017
8861 Leser · 10 Kommentare

Die Kanzlerin direkt

Die verschenkte Krim

Sehr geehrte Frau Bundeskanzlerin!

Am 13. Juni 1999 tritt für die Bundeswehr im Kosovo der Ernstfall ein: Erstmals seit Ende des Zweiten Weltkriegs schießt ein deutscher Soldat in einem Kampfeinsatz auf Menschen. In der Nacht zuvor sind 1000 deutsche NATO-Soldaten in Prizren eingezogen.

Der von Europa und der USA künstlich geschaffene Staat Kosovo kostete und kostet in Zukunft Milliarden. Die Kosovo-Albaner begründen ihre Ansprüche auf den Kosovo damit, dass sie seit Jahrhunderten die Bevölkerungsmehrheit in diesem Gebiet stellen, und beziehen sich auf das Selbstbestimmungsrecht der Völker.

Die Souveränität des Zweimillionenstaates ist von den USA, vielen europäischen und anderen Staaten anerkannt worden. Ein nicht unbedeutender Teil der Weltgemeinschaft hält die einseitige Unabhängigkeitserklärung Kosovos, die keine Legitimation durch die UNO besitzt, hingegen für völkerrechtswidrig.

Die Krim wurde 1954 von Nikita Chruschtschow an die Ukraine verschenkt. Die Bevölkerung, zu 70 Prozent Russen, wurden nicht gefragt. Kein Aufschrei demokratischer Staaten, kein gewohnter Medienrummel, nur Stille. Was taten Konrad Adenauer und Dwight D. Eisenhower? Wo waren die Proteste und die Strafmaßnahmen der USA und Europas?

Diese Aktion der damaligen Sowjetunion war völkerrechtswidrig. Der kommunistische Despot Chruschtschow presste die Menschen in eine andere Nation. Die Krimbevölkerung hatte keine Chance selbst zu entscheiden. Wo blieb hier das Selbstbestimmungsrecht eines Volkes? Das war ein Akt der Willkür, ein Bruch des Völkerrechts.

Meine Frage hatten die Russen auf der Krim nicht das gleiche Recht wie die Kosovo-Albaner?

Mit freundlichen Grüßen

Wolf Hohwald

Kommentare (10)Schließen

  1. Autor Gero Gross
    am 26. Juli 2017
    1.

    Was für einen Staat stützen wir mit dem Kosovo?

    Eine Studie des IEP kam bereits Anfang 2007 zu dem Schluss, dass das Kosovo "fest in der Hand der organisierten Kriminalität" ist und eine "weitgehende Kontrolle über den Regierungsapparat" hat.

    Im Juni 2017 schreibt das Handelsblatt: Kosovo ist einer der kriminellsten und korruptesten Staaten Europas geblieben - einschließlich Waffen-, Drogen- und Menschenhandels im ganz großen Stil. Die Justiz gilt als unfähig, korrupt und oft als verlängerter Arm der Politik. Die wirtschaftliche und soziale Misere - samt Rekordarbeitslosigkeit vor allem unter den Jungen - treibt die Menschen in die kriminellen Netzwerke.

    Was macht dort die internationale Schutztruppe? Sind die Soldaten dort, um Clanführer und bestechliche Beamte zu schützen? Wohin flossen die Milliarden Dollars?

    Das Sahnehäubchen politischer Taubheit: Kosovo gilt als potenzieller EU-Kandidat.

  2. Autor Christian Adrion
    am 27. Juli 2017
    2.

    So ist es! Bloß im Unterschied zur Krim gab es im Kosovo noch nicht mal eine Volksabstimmung. Es wurde einfach so entschieden. Leute die sowas machen, haben nicht das geringste Recht das Referendum auf der Krim in Frage zu stellen. Es ist auch völkerrechtlich vollkommen in Orndnung gewesen.
    Übrigens in den nächsten 2 - 3 Jahrten wird Katalonien aus Spanien, per Referendum wohl ausscheiden, wird die EU dann Katalonien sanktionieren? Ich bezweifle das.

  3. Autor Christian Adrion
    Kommentar zu Kommentar 1 am 27. Juli 2017
    3.

    Mit dem Kosovo kommt mir das Gruseln an. Wenn wir uns diese Verhältnisse importieren, dann sind wir wirklich geistesgestört und haben es nicht anders verdient.

  4. Autor Johannes Wollbold
    am 28. Juli 2017
    4.

    Im Kosovo-Krieg handelte es sich nicht um eine Militäraktion, ein "Heim ins Reich" durch eine äußere Macht.

    Russland hat allerdings geschickt eine ukrainische Schwächesituation ausgenützt und ohne viel Blutvergießen die Krim "zurück-annektiert". Man sollte jetzt eine dauerhafte, anerkannte Lösung finden, in Verbindung mit einer fairen, kontrollierten und gut vorbereiteten Volksabstimmung.

  5. Autor Christian Adrion
    Kommentar zu Kommentar 4 am 28. Juli 2017
    5.

    Die Volksabstimmung fand bereits unter internationaler Betedigung auf der Krim statt. Allerdings muss sie im Kosovo erst noch erfolgen unter internationaler Aufsicht. Es wäre ungerecht, wenn man auf der Krim 2 mal Volksabstimmungen durchführte und im Kosovo gar nicht.

  6. Autor Christian Adrion
    Kommentar zu Kommentar 4 am 29. Juli 2017
    6.

    Bei der Krim handelte es sich auch nicht um eine Militäraktion. Militär zog erst nach der Volksabstimmung ein. WOHLGEMERKT!!!!! Im Kosovo gab es nicht einmal eine Volksabstimmung. Bis heute nicht!

  7. Autor Felizitas Stückemann
    am 31. Juli 2017
    7.

    ........Und die Sanktionen gegen Russland, wegen der
    Anektierung der Krim, sollten endlich aufhören ! Die
    schaden nur uns selbst, unseren Baueren und unseren
    gemeinsamen Interessen.

  8. Autor Christian Adrion
    am 01. August 2017
    8.

    Deutschland ist immer gut gefahren, wenn es gute Beziehungen zu Russland hatte (das war schon zur Zeiten der napolionischen Schreckensherrschaft so) . Mit Russland als Feind zogen wir immer den kürzeren. Und nicht nur wir, so erging es auch schon Napoleon, den Schweden oder den Türken. Russland wurde bisher mit jedem Aggressor fertig und das ist gut so!

  9. Autor Felizitas Stückemann
    am 08. August 2017
    9.

    Christian Lindner FDP, hat den Zustand der Krim ein
    "dauerhaftes Provisorium " genannt und möchte sich
    für eine bessere Beziehung zu Russland einsetzen.
    Ganz meine Meinung.

  10. Autor Felizitas Stückemann
    am 08. August 2017
    10.

    ZU 9.: Die derzeitige Regierung übte Kritik !

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