Liebe Besucherinnen und Besucher,

seit 2006 beantwortete das Bundespresseamt Ihre Fragen auf dieser Plattform im Auftrag der deutschen Bundeskanzlerin. Im Zuge einer Neustrukturierung entwickelt das Bundespresseamt sein originäres Angebot weiter im Sinne eines Bürgerservices mit Dialogmöglichkeiten. Auf dieser Plattform wurden am Montag, den 30. April 2018, die letzten drei Fragen beantwortet. Neue Beiträge und Kommentare werden nicht mehr veröffentlicht.

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Ihr Moderationsteam

Abstimmungszeit beendet
Autor W. S. am 26. Mai 2010
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Innenpolitik

Bitte entscheiden Sie "weise"!

Sehr geehrte Frau Bundeskanzlerin,

ich bitte die Bundesregierung, endlich anzufangen, sinnvolle Politik zu betreiben und die tatsächlichen Notwendigkeiten zu sehen, anstatt Lobbyinteressen zu bedienen und der jeweils anderen Partei die Schuld zuzuschieben. Dazu wäre es auch sinnvoll, das Volk in wichtige Entscheidungen miteinzubeziehen, statt wie bisher allein Dinge zu beschließen. Das Volk ist längst erwacht, hat gute Ideen, was man besser machen kann, und will gefragt werden. Es wird Zeit, dass Ihr Euch wieder Eurer eigentlichen Rolle besinnt: Angestellte des Volkes zu sein und den Bürgern zu entsprechen. Auch hier fehlt es an einem ausgeglichenen Geben und Nehmen.

Für die Unterstützung des sich wandelnden Klimas ist es absolut wichtig, erneuerbare Energien zu 100 Prozent zu unterstützen und den Atomlobbyisten einen Riegel vorzuschieben. Alle unnütz verschwendeten Steuergelder, die in den Krieg in Afghanistan, in die Bereicherung der Pharmakonzerne, in die Förderung alter Antriebskonzepte einfliessen, sollten schleunigst für den regionalen Erhalt der Systeme, für erneuerbare Energien, neue Verkehrskonzepte und vor allem in ein neues Finanzsystem investiert werden. Wenn so weitergemacht wird wie bisher, ohne zu erkennen, dass eine sich wandelnde Gesellschaft nicht mit bisherigen Methoden zum Erblühen gebracht werden kann, dann ruinieren Sie bewusst das letzte bisschen Würde der arbeitenden Bevölkerung, das Energiesystem unseres Planeten, die Umwelt und einen Großteil der Errungenschaften wertvoller Menschen, die stets dazu beigetragen haben, dass wir auf einem Planeten leben können, der sich entwickelt. Mit dem Zwang zum Wachstum und zur Leistung und mit Ihren lobbyistischen Eigeninteressen sorgen Sie im Moment für das genaue Gegenteil.

Unser Planet Erde wandelt sich, und wir verändern uns mit ihm. Es findet eine enorme evolutionäre und gesellschaftliche Umwandlung statt, dessen Ausmaß wir gar nicht erfassen können. Es geht dabei um eine wesentliche Sache, die wir wieder in den Griff bekommen müssen: Das Ungleichgewicht von Geben und Nehmen. Reichtum ist nicht nur mit Geld erreicht, denn innerer Reichtum ist das, was denen fehlt, die versuchen, immer mehr an materiellen Gütern und Geld zu bekommen. Dagegen fehlt es denen, die ihren inneren Reichtum kennen, oft an äußerem Wohlstand. Genau da muss es sich wieder ausgleichen. Und Sie, die Politiker, die an den Hebeln des Gesetzes und auf der Plattform der Entscheidungen stehen, haben maßgeblichen Einfluss auf dieses Gleichgewicht. Liebe Mitglieder der deutschen Bundesregierung, verspielen Sie bitte nicht die Zukunft unserer Gesellschaft, indem Sie kurzfristigen Erfolgen und Wachstumschancen nachjagen. Dazu steht viel zu viel auf dem Spiel. Die Zeichen der Zeit stehen auf Umbruch. Bitte beachten Sie diese Zeichen, um zu gewährleisten, dass künftige Generationen nicht sagen müssen: Wieso haben Sie unsere Gesellschaft, unseren Planeten einem Ausverkauf dargeboten? Es hätte doch nur so wenig bedurft, um das Gleichgewicht wiederherzustellen. Und das ist die oberste Priorität, wenn wir wollen, dass unser Planet und unsere Zivilisation den Wandel so überstehen wollen, dass er uns allen eine wahre Transformation und keinen Zusammenbruch beschert. Oder wollen Sie so lange warten, bis die Menschen sich als Kollektiv zusammenschließen und sich schlichtweg weigern, den Staat, den Sie gerade zugrunde richten, weiter mit Steuergeldern zu finanzieren? Oder wollen sie vielleicht so lange warten, bis es keinem Menschen mehr möglich ist, Steuern zu bezahlen? Im Moment steuern Sie mit Ihren Entscheidungen auf einen Zusammenbruch hin. Der Übergang in eine neue Gesellschaft in Wohlstand und gerechter Verteilung aller Ressourcen kann ein sanfter Übergang werden. Dazu bedarf es wichtiger Entscheidungen in Bezug auf die künftige Gesellschaft.

Bitte entscheiden Sie "weise"!

Mit freundlichen Grüßen,
W. Sontowski