Liebe Besucherinnen und Besucher,

seit 2006 beantwortete das Bundespresseamt Ihre Fragen auf dieser Plattform im Auftrag der deutschen Bundeskanzlerin. Im Zuge einer Neustrukturierung entwickelt das Bundespresseamt sein originäres Angebot weiter im Sinne eines Bürgerservices mit Dialogmöglichkeiten. Auf dieser Plattform wurden am Montag, den 30. April 2018, die letzten drei Fragen beantwortet. Neue Beiträge und Kommentare werden nicht mehr veröffentlicht.

Wir danken Ihnen für Ihre rege Teilnahme auf www.direktzurkanzlerin.de.

Ihr Moderationsteam

Abstimmungszeit beendet
Autor Andrew Kay am 21. Februar 2018
5670 Leser · 5 Kommentare

Die Kanzlerin direkt

CDU im Glück, aber Kevin besser allein zu Hause lassen

Sehr geehrte Frau Kanzlerin

bei der SPD scheint einem sehr von sich selbst überzeugten Kevin Kühnert die Aufmerksamseit etwas in den Kopf gestiegen zu sein. Das Bedürfnis gleich zu Beginn seiner Amtszeit, eine eigene Duftmarke setzen und die Partei ordentlich aufmischen zu wollen, weckt Interesse bei jungen Menschen (darunter 14- und 15-jährigen SPD-Mitglieder), bringt sie hinter sich. Die Wahrnehmung seines unbestrittenen Rechts (als Juso-Vorsitzender sogar seine Pflicht) Missstände in der Regierung und in der SPD laut und deutlich anzuprangern haben ihm, auch vom Vorstand, viel berechtigtes Lob geerntet. Der Unterschied zu früheren Zeiten jedoch ist, dass der souveräne Vorsitzende von damals am Ende seiner Dankesrede seinem jüngeren Genossen recht unmissverständlich kommuniziert hätte, erstens, dass seine Botschaft im vollen Umfang bei ihm angekommen sei und zu entsprechenden Maßnahmen führe; und zweitens, der Genosse möge dann wieder Platz nehmen. Der Parteivorsitzender wäre früher nicht auf die Idee gekommen, dass ein Juso-Vorsitzender den pubertären Versuch starten könnte, eine den Vorstandsbeschlüssen 100-Prozent entgegengesetzte, eigene Kampagne durchzuführen. Binnen Stunden wären eine formelle Missbilligung und notfalls ein Parteiausschluß die Folgen gewesen.

Teilen Sie meine Meinung?

Es steht dem Juso-Vorsitzenden überhaupt nicht zu, 9,4 Millionen SPD-Zweitstimmen-Wähler effektiv beiseite zu schieben, und die für Millionen Bürger dringend benötigten – wenn auch bescheidenen – Verbesserungen wie sie in der Koalitionsvereinbarung verankert sind, leichtsinnig in die Tonne zu treten.
"Die SPD könnte ganz schnell verschwinden"! Das sind Aussichten! Ein wahrer SPD-Anhänger!
Daher 'Ja' zur Groko und dann von der Basis Kraft tanken!

Kommentare (5)Schließen

  1. Autor Erhard Jakob
    am 21. Februar 2018
    1.

    Andre,
    ich teile Ihre Meinung nur zum Teil!
    .
    Dass die Jungen in vielen Sachen eine andere Meinung
    haben als die Alten, ist normal gut und richtig!
    Das bringt etwas Licht für die
    >Betriebsblinden<!
    .
    Ich bin ebenfalls für die *Gro-Ko*! Nicht wegen der
    jeweiligen Parteien. Weil sie sich etwa ein
    besseres Ergebnis erhoffen.
    .
    Sondern, wegen der Bürger bzw. die Wähler!
    Man kann sie doch nicht solange an die
    Wahlurnen rufen, bis es den
    Gewählten passt!
    .
    Zumal die nächste Wahl sicher auch kein
    großartige anderes Ergebnis
    bringen wird.
    .
    Und dann würde die ganze Sch...
    von vorne losgehen.

  2. Autor ines schreiber
    am 21. Februar 2018
    2.

    Die CDU hat die gleichen Kämpfe Vorsicht es ist nur nicht so öffentlich...
    Der Koalitionsvertrag steht in erster Linie für die Europäische Union nicht für Deutschland... von daher denke ich keine groko
    Auch die anderen Punkte bringt der Bevölkerung von Deutschland so gut wie nichts... wieder nur Flickwerk... nicht eine Sache die ordentlich reformiert wird...
    Die CDU CSU und die SPD werden es auf keine Neuwahl ankommen lassen , eher gibt es eine Minderheitsregierung... allein die CSU kann keinen weiteren Verlust in der Bundesrepublik vertragen , schließlich wird in Bayern gewählt....
    Und was hat Frau Merkel gesagt... es werden auch jüngere nachrücken ... und wen ruft sie als erstes... und sie wird auch schon bejubelt als ob sie gewählt wäre... vielleicht braucht man keine Wahlen mehr wenn Frau Merkel das alles so regelt...

  3. Autor Andrew Kay
    am 21. Februar 2018
    3.

    Was Kevin Kühnert vorschlägt ist ein gemeinsamer Sprung in die Leere, eine Expedition in unerforschte Gewässer, ohne zu wissen wo gelandet wird oder wohin die Seereise führt – weil fast alles besser sei; behauptet er, als „so wie heute“ weiterzumachen. Dies klingt für junge Ohren verlockend, wie Aufbruch, wie Abenteuer – umsomehr, wenn der Bote der Hoffnung ein charismatischer, unverbrauchter und eloquenter Hoffnungsträger ist, und kein freundlicher Onkel; oder bebrillte, heiser polternde Patentante. Kevin Kühnerts These ist wie ein halber Satz ist: Mit einem kräftigen „Nein zur Groko“ fängt er an, spricht aber nicht aus, was dann geschieht nachdem die Trümmer der SPD womöglich an den Meeresboden angekommen sind.
    Vielleicht folgendes: Bei einem Groko-Nein werden zur besten Sendezeit der Bundespräsident und die Bundeskanzerlerin, betreten dreinschauend, Reden zur Lage der Nation halten. In den Tagen danach könnte Christian Lindner ein letztes Mal versuchen, jemanden für sein gelb-lila Notregierungskonzept zu interessieren. Gelingt dies haben wir nach Verhandlungen vielleicht Ende Juni Jamaika wieder, wie schon 7 Monate davor. Wenn nicht wird es im September nach einer Reihe von parlamentarischen Mißtrauensabstimmungen Neuwahlen 2018 geben. Denkbares Ergebnis in % Mandaten: CDU mit AKK/CSU mit Söder: Zugewinn+4% = 35%; SPD -12% Verluste = 9% ; Afd: Zugewinn + 10% = 23% ; FDP: 11%, Grüne:11% und Linke:10% kaum verändert.
    Eine von Kevin Kühnert vorgesehene Erneuerung der SPD wäre in der kurzen Zeit noch nicht möglich. Einige der von der SPD verhandelten sozialen Erleichterungen (s. Groko-Vereinbarung) wären verloren.

    Letzte wären bei einem Groko-Ja gerettet und Neuwahlen wären voraussichtlich erst 2021 – genügend Zeit für eine Wiederentdeckung und ein in der Gesellschaft solidarisches Vorleben der SPD-Werte (Seit' an Seit') + ergänzend zur Mitverantwortung in der Regierung gezielte Mobilisierung der Jusos und Gewerkschaften zwecks Durchsetzung weiterer SPD-Themen. Aus dieser gestärkte Basis ginge eine neue, demokratisch gewählte SPD-Führung hervor.

  4. Autor Klaus Fink
    am 22. Februar 2018
    4.

    Warum darf man sich eigentlich in einer Demokratie innerhalb einer Partei nicht dafür einsetzen, dass ein begonnener und offenkundiger Selbstmord auf Raten beendet wird ?

    Die letzte Bundestagswahl war doch schließlich Warnung genug !

    Die Pulverisierung einer einstmals großen und verdienstvollen Partei auf das Maß einer erst 2013 gegründeten Partei (AfD) müsste Anlass genug sein, sich komplett neu auszurichten, programmatisch und personell. Und dies kann nur in der Rolle als Oppositionspartei gelingen !

    Es gehört keine Prophetie dazu vorauszusagen, dass ein weiteres Kleben am Rock der "Hosenanzug-Domina" für diese einst stolze Partei fatal enden wird.
    So gesehen, kann man das vehemente Eintreten gegen GroKo dieses intelligenten und einsatzfreudigen Jung-Politikers durchaus nachvollziehen.

    Aber ich bin mir sicher, dass eine Zustimmung zur GroKo erreicht werden wird, schon um die Macht der Partei und von Funktionsträgern abzusichern. Aber mittel- und langfristig wird es der Partei ganz sicher nicht gut tun.

    Warum eigentlich Steigbügelhalter von Frau Merkel sein ? Diese müsste sich nach den vielen gravierenden Fehlentscheidungen am besten zukünftig selbst um Mehrheiten im Bundestag kümmern. Und nicht völlig beratungsresistent und nach Feudalherrenart weiter regieren wollen !

  5. Um einen Kommentar schreiben zu können, müssen Sie angemeldet sein.