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Abstimmungszeit beendet
Autor Brigitte S. am 31. Juli 2008
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Innenpolitik

chronische Unterbesetzung der Polizei

Sehr geehrte Frau Bundeskanzlerin,

ich wohne auf dem Lande, in einer Gegend, die man beileibe nicht als sozialen Brennpunkt bezeichnen kann. Man kennt sich, trefft sich auf Strassenfesten, engagiert sich im Verein.

Des Abends aber, wenn es langsam dunkel wird und insbeondere in lauen Sommernächten, verwandeln sich die Strassen und Parkplätze unseres Ortes in einen Treffpunkt diverser Gruppen von Jugendlichen, die dann stundenlang, an Wochenenden und in den Ferien auch wochentags oft bis ins Morgengrauen lautstark abfeiern. Dabei werden offenbar beachtliche Mengen Alkohols konsumiert (was die leeren Flaschen anderntags vermuten lassen), es wird gegröhlt, und natürlich läßt man die Motoren aufjaulen und die Reifen quietschen, es werden kleinere Autorennen veranstaltet und einiges mehr.

Das stellt natürlich für die Bewohner, die dann wieder früh zur Arbeit müssen, eine ziemliche Belastung dar, ganz zu schweigen von dem Einfluss, das dieses Verhalten auf die Jugendlichen selbst hat.

Auf meine Anfrage bei der örtlichen Polizeistelle erklärte man mir, dass man das Problem wohl schon lange kenne, aber leider nicht in der Lage ist, angemessen darauf zu reagieren, weil nachts für eine Gruppe von mehreren Gemeinden und einer Stadt mit insgesamt ca. 77 000 Einwohnern auf einer Fläche von schätzungsweise 40 Quadratkilometern grade mal drei (3!!) Streifen zur Verfügung stehen. Dass die sich natürlich erstmal um Straftaten zu kümmern haben, bevor sie sich den Ordnungswidrigkeiten zuwenden, ist schon auch klar.

Ich weiss wohl, dass für die Polizei die Länder zuständig sind, und ich werde mein Anliegen auch an unsere Landesregierung richten. Ich denke aber doch, dass die Bundespolitik hier durchaus Einfluss nehmen kann.

Wie will der Bund dem chronischen Mangel an Ressourcen bei der Polizei, besonders in ländlicheren Gebieten, also begegnen?

Mit freundlichen Grüßen
B. Sautter