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Abstimmungszeit beendet
Autor Günther Hauk am 02. Dezember 2015
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Die Kanzlerin direkt

Es ist jetzt ein Krieg des Westens

Sehr geehrte Frau Bundeskanzlerin,

Sie haben aufgrund der Anschläge in Paris und auf Bitte Frankreichs ein „Zeichen der Solidarität“ beschlossen und wollen sich mit bis zu 1200 Soldaten weiter im Syrien-Konflikt engagieren. Ihre Pressesprecherin ließ verlauten, dass dies kurz gesagt im Rahmen des seit 2001 von G.W. Bush begonnenen „Krieg gegen den Terror“ steht. Es ist mittlerweile offensichtlich, dass dieser „Krieg gegen den Terror“ mit über einer Millionen Toten im Irak desaströs gescheitert ist! In den Reaktionen der Franzosen sehe ich einen reinen Akt der Verzweiflung, mehr nicht.

Glauben Sie nicht, dass der Militäreinsatz der „Allianz gegen den IS“ in den Augen der ganzen arabisch-muslimischen Welt erneut als Zeichen der Unterdrückung gewertet werden wird, solange er in der Hauptsache militärisch vom Westen ausgeführt wird?
Diese Gewalt führt daher zu mehr Gewalt. Der IS hat eine Ideologie, beginnt in den Köpfen frustrierter Menschen, auch in Deutschland und wird noch mehr Terroristen produzieren, auch bei uns. Die einzigen Länder, die den Konflikt lösen können, sind dort schon alle aktiv (Türkei, Russland, Iran, Saudi-Arabien, Irak). Nur diese Länder können Syrien langfristig befrieden.

Warum konnten Sie Präsident Hollande nicht davon überzeugen, dass es wichtiger und sinnvoller ist, den diplomatischen Druck auf die Konfliktparteien Türkei und Russland und auf die verfeindeten Länder Iran und Saudi-Arabien zu erhöhen? Warum müssen sich Frankreich, Deutschland und allen voran die USA wieder federführend militärisch beteiligen?

Mit freundlichen Grüßen,
Günther Hauk