Liebe Besucherinnen und Besucher,

seit 2006 beantwortete das Bundespresseamt Ihre Fragen auf dieser Plattform im Auftrag der deutschen Bundeskanzlerin. Im Zuge einer Neustrukturierung entwickelt das Bundespresseamt sein originäres Angebot weiter im Sinne eines Bürgerservices mit Dialogmöglichkeiten. Auf dieser Plattform wurden am Montag, den 30. April 2018, die letzten drei Fragen beantwortet. Neue Beiträge und Kommentare werden nicht mehr veröffentlicht.

Wir danken Ihnen für Ihre rege Teilnahme auf www.direktzurkanzlerin.de.

Ihr Moderationsteam

Beantwortet
Autor Donat Müller am 18. Juli 2014
9873 Leser · 14 Kommentare

Die Kanzlerin direkt

Gratulation zum runden Geburtstag und Kompliment

Sehr geehrte Frau Bundeskanzlerin

Zu Ihrem besonderen Geburtstag wünschen wir Ihnen das Beste und voraus gute Gesundheit und gleichzeitig viel politischen und menschlichen Erfolg in dieser anforderungenreichen Zeit.
Es hat uns gefallen, dass Sie die deutsche Fussballnationalmannschaft in Brasilien für eine Zeit besucht haben.
Wir schätzen Ihre Art sehr und grüssen Sie aus Gossau bei St. Gallen, nähe Appenzell, - ca. 30 km südlich von Konstanz -.
Kommen Sie mal in unsere Gegend in die Ferien?

Wie sehen Sie Europa vor dem Hintergrund der wirtschaftlichen und politischen Entwicklung der BRICS-Staaten?

Könnte man künftig die Umstellung Sommer-/Winterzeit
beiseite lassen? Was spricht dagegen bzw. dafür?

Meine Ehefrau, gebürtige Italienerin wirft ein,
die deutsche Zahlenzählweise z. B. 82 zweiundachtzig
auf europäisch mit achtzigzwei umzustellen?

Donat und Gabriella Müller

Antwort
im Auftrag der Bundeskanzlerin am 22. August 2014
Angela Merkel

Sehr geehrte Familie Müller,

vielen Dank für Ihre guten Wünsche und für Ihre Fragen, die wir im Auftrag der Bundeskanzlerin beantworten.

Sie weisen zu Recht darauf hin: Die starke Stellung Europas in der Welt ist alles andere als selbstverständlich. Unser Wohlstand ist immer wieder aufs Neue hart zu erarbeiten. Damit die Europäische Union (EU) noch wettbewerbsfähiger wird, kommt es auch darauf an, die Konsolidierung der öffentlichen Haushalte fortzuführen, in Forschung und Entwicklung zu investieren, den gemeinsamen Binnenmarkt besser zu nutzen und neue Chancen durch Partnerschaften rund um die Welt zu erschließen.

In der EU leben rund 500 Millionen Menschen, das sind nur etwas mehr als sieben Prozent der Weltbevölkerung von sieben Milliarden Menschen. Etwa drei Milliarden Menschen leben hingegen in den BRICS-Staaten Brasilien, Russland, Indien, China und Südafrika, also etwa 40 Prozent der Weltbevölkerung. Immerhin produziert die EU heute noch rund 25 Prozent der weltweiten Wertschöpfung. Die Tendenz ist aber eher abnehmend, genauso wie der Anteil an der Gesamtbevölkerung. Die EU gibt außerdem annähernd die Hälfte der weltweiten Sozialleistungen aus – und das für nur sieben Prozent der Bevölkerung. Wenn das so bleiben soll, muss unser Kontinent sehr kreativ und innovativ bleiben.

Zum Thema Sommer- und Winterzeit:

Auch Deutschland hat 1980 die Sommerzeit eingeführt, um die Zeitzählung an die benachbarten europäischen Staaten anzugleichen. Deutschland sollte keine „Zeitinsel“ in Mitteleuropa bilden. Die meisten anderen EU-Mitgliedstaaten hatten die Sommerzeit bereits in den 1970er Jahren eingeführt. Die Harmonisierung vereinfacht die Koordination der Mitgliedstaaten und unterstützt so den Europäischen Binnenmarkt. Einzelheiten regelt die Sommerzeitverordnung, die die jährliche Zeitumstellung zwingend vorschreibt. Weitere Informationen zum Thema Winter- und Sommerzeit:

• Entwurf eines Gesetzes über die Zeitbestimmung vom 04.04.1977 http://dipbt.bundestag.de/doc/btd/08/002/0800258.pdf

• Antwort der Bundesregierung vom 30.04.2009 (Seiten 14 und 15) http://dipbt.bundestag.de/dip21/btd/16/128/1612817.pdf

• Richtlinie 2000/84/EG des Europäischen Parlaments und des Rates vom 19.01.2001 zur Regelung der Sommerzeit http://eur-lex.europa.eu/LexUriServ/LexUriServ.do?uri=CEL...

• Sommerzeitverordnung vom 12.07.2001: http://www.gesetze-im-internet.de/sozv/BJNR159100001.html

Die deutsche Sprache und damit die Zählweise sind in den vergangenen Jahrhunderten gewachsen. Veränderungen und Entwicklungen des deutschen Wortschatzes gehören nicht zu den Aufgaben der Bundesregierung.

Mit freundlichen Grüßen

Ihr Presse- und Informationsamt der Bundesregierung

Kommentare (14)Schließen

  1. Autor Erhard Jakob
    am 24. Juli 2014
    1.

    Unserer Bundeskanzlerin habe ich nicht nur im Internet,
    sondern auch in der DRESDNER MORGENPOST und
    in der SÜDDEUTSCHEN ZEITUNG ganz herzlich
    zum runden Geburtstag gratuliert.

  2. Autor Erhard Jakob
    am 26. Juli 2014
    2.

    Auch die schöne *Pfeffer-Kuchen-Stadt* Pulsnitz kann man
    als Erholungsort sehr empfehlen. Umgeben vom Schweden-
    stein, Keulenberg, Hutberg, Eierberg, und Butterberg, liegt
    die Stadt am Anfang der Lausitzer Bergkette.
    .
    Frau Bundeskanzlerin, besuchen
    Sie uns doch auch mal privat.
    .
    .
    Der erwartete positive Effekt der Sommerzeit ist ausgeblieben.
    Der bürokratische Aufwand für die Abschaffung ist sicher
    allerdings genauso groß, wie damals für die Einführung.
    .
    Bei den Zahlen, geht es nicht um die zählweise
    sondern um die sprechweise.
    .
    Wenn heute jemand
    sagen würde:
    .
    *Ich bin achtzigzwei Jahre alt*
    klingt das sehr befremdlich.*
    .
    >Zweiundachtzig Jahre*
    klingt nun mal besser.

  3. Autor Erhard Jakob
    am 26. Juli 2014
    3.

    Nachtrag:
    *ich bin >achtzwei Jahre< alt,
    klingt noch unschöner.

  4. Autor Helmut Krüger
    Kommentar zu Kommentar 2 am 31. Juli 2014
    4.

    Das empfinden ja sehr viele Menschen - ich finde ja, völlig zu recht - als befremdlich, die Sprache nicht behutsam zu verändern, sie mit Neuem anzureichern, sondern ihr oftmals den Hals umzudrehen.

    Damit meine ich nicht die subjektive Aussage Ihrer italienischstämmigen Frau, Herr Müller, sondern bspw. das Gebaren von irgendwelchen Marketingfritzen, aber auch bspw. von politisch Überkorrekten, die dann von Bürgerinnen und Bürgern, Oberschwangauerinnen und Oberschwangauern sprechen, von Patientinnen und Patienten ganz abgesehen. Als irgendwann einmal der Vorschlag kam, dass Herrliche doch mit dem Fraulichen zu ergänzen, machte ich flugs den Vorschlag, das Vorherrschende mit dem Vorfrauschenden zu ergänzen.

    Danach kam dann nichts mehr.

    Wann hören wir auf den Klang unserer Sprache, dem weder mit Säge, noch mit Vorschlaghammer noch mit Schraubenzieher beigekommen werden kann, sondern mit liebevollem Zuhören und Empfinden?

    Wenn wir auf den Klang hören, dann käme es auch zu empfindsamen Veränderungen, so wie überall und bei allen anderen Sprachen auch.

    Es ist nicht unbedingt die technische Ableitung, die den Unterschied markiert zwischen Dreiundachtzig und Hundertundrei. Dreiundhundert klänge nach Dreihundert, wer schnell spricht und deshalb sagen wir Hundertunddrei.

    Den Glückwünschen schließe ich mich übrigens nicht an. Nicht aus Bosheit, sondern aus demokratischer Überzeugung von Gleichen.

  5. Autor Erhard Jakob
    am 03. August 2014
    5.

    Helmut,
    .
    die meisten Menschen verbinden wohl
    eher den Begriff *herrlich* nicht mit
    *fraulich* sondern mit >dämlich<.
    .
    Schon eher wird noch der Begriff
    *männlich* in Beziehung zu
    >fraulich< gebracht.
    .
    Z.B. - er hat ein sehr männliches
    Auftreten und sie ein sehr
    frauliches.

  6. Autor Erhard Jakob
    am 11. August 2014
    6.

    Natürlich gibt es auch Menschen, welche
    ein sehr herrliches bzw. sehr
    dämliches Auftreten
    haben.

  7. Autor Erhard Jakob
    am 14. August 2014
    7.

    Frau Dr. Angela Merkel CDU hat aus meiner Sicht
    ein sehr frauliches Auftreten - und das ist gut so!

  8. Autor Erhard Jakob
    am 14. August 2014
    8.

    Angela ist ein Zugpferd für die CDU.
    Wenn sie 2017 noch mal kandidiert,
    hat die SPD sicher schlechte
    Karten.
    .
    Schaumama.

  9. Autor Erhard Jakob
    am 16. August 2014
    9.

    Arnold,
    .
    nicht das *Direkt-Team* sondern die Nutzer dieser Seite
    >also du, ich und alle anderen< haben den Beitrag
    bis zu Stufe 2 hoch gestellt.
    .
    Er ist also in die *Topp-Drei* gekommen. Ich bin
    zwar auch erstaunt. Aber es ist nun mal so.
    .
    Es geht ja hier auch gar nicht darum, dass die Kanzlerin
    die Fragen höchst persönlich beantwortet. Wenn die
    Fragen von ihrem Team bzw. in ihrem Namen
    beantwortet werden, ist das auch
    schon was.
    .
    Arnold
    .,
    in einem möchte ich dir allerdings Recht geben. *Heuchel-
    beiträge* haben es leichter eingestellt zu werden
    als kritische Beiträge bzw. Fragen.
    .
    Apropos *Abstimmungsverhalten*.

    Ich bin sehr gespannt, wie sich die Bürger von Sachsen
    bei der Abstimmung (LT-Wahl) am 31.8.14 verhalten?

  10. Autor Helmut Krüger
    am 16. August 2014
    10.

    Völlig unabhingig irgendeiner politischen Richtung wundere ich mich immer wieder, wieviel persönliche Bekannte das jeweilige Führungspersonal zu Regierungszeiten hat und wieviel persönliche Bekannte dann über Nacht verschwinden, wenn das Amt nicht mehr bekleidet wird.

    Aus ren menschlicher Sicht habe ich noch nie jemanden gratuliert, der außerhalb meines persönlichen Freudeskreises incl. Familie war. Umgekehrt ist es gewiss genau so. Anders würde mir das komisch vorkommen. Sollte ich dem mir Unbekannten zurückschreiben, wenn der Geburtstag hat?

    IAuch so herum, so denke ich, stimmt es: Das Gewicht der Gratulation eines Siegmar Gabriel, eines Gregor Gysi oder auch eines Bernd Lucke dürfte für Angela Merkel wesentlich höher sein als gegenüber einem Namen, mit dem sie gewiss nichts anzufangen weiß.

  11. Autor Helmut Krüger
    am 16. August 2014
    11.

    Freundes- und Bekanntenkreis sollte es heißen. Sorry. Da sind dann alle persönlich Bekannten mit drin, die per Funk und Fernsehen allerdings nicht.

  12. Autor Erhard Jakob
    am 16. August 2014
    12.

    Arnold,
    .
    der Beitrag wurde doch nicht vom *Direkt.de-Team"
    so hoch eingestuft. Sondern von uns Nutzern
    - also von dir und mir und
    all den Anderen.
    .
    Das Forum hat doch mit der Einstufung
    gar nichts zu tun..
    .
    Ob die Fragen von der Kanzlerin persönlich oder von ihrem Team
    >im Namen der Kanzlerin< beantwortet werden,
    ist doch zweitrangig.
    .
    Wichtig ist doch, dass nicht nur *Heuchelbeiträge*
    sondern alle, welche nicht gegen irgend
    welche Gesetz verstossen,
    eingestellt werden.

  13. Autor Erhard Jakob
    am 17. August 2014
    13.

    Arnold,
    .
    ich habe auch nichts dagegen, wenn jemanden zum Geburtstag
    gratuliert wird. Ich habe ihr sogar in der *Süddeutschen Zeitung*
    und der *DRESDNER MORGENPOST* zum Geburtstag gratuliert.
    .
    Kannst ja mal nachschauen.

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