Liebe Besucherinnen und Besucher,

seit 2006 beantwortete das Bundespresseamt Ihre Fragen auf dieser Plattform im Auftrag der deutschen Bundeskanzlerin. Im Zuge einer Neustrukturierung entwickelt das Bundespresseamt sein originäres Angebot weiter im Sinne eines Bürgerservices mit Dialogmöglichkeiten. Auf dieser Plattform wurden am Montag, den 30. April 2018, die letzten drei Fragen beantwortet. Neue Beiträge und Kommentare werden nicht mehr veröffentlicht.

Wir danken Ihnen für Ihre rege Teilnahme auf www.direktzurkanzlerin.de.

Ihr Moderationsteam

Abstimmungszeit beendet
Autor Hüseyin Ersan am 24. August 2016
6961 Leser · 9 Kommentare

Die Kanzlerin direkt

Loyalität beweisen

Sehr geehrte Frau Bundeskanzlerin,

wie ich just aus der Presse erfahren habe, rufen Sie alle Deutschtürken ( was sind eigentlich Deutschtürken ) dazu auf ihre Loyalität zu Deutschland noch energischer unter Beweis zu stellen.

Nun meine Frage:
Was ist Ihre Erwartungshaltung, wie kann ich diese Loyalität beweisen ?

Ich bin 45 Jahre alt und lebe seit 44 Jahren in Deutschland, bisher wurde meine Loyalität niemals in Frage gestellt, weder im Fußballverein noch bei der freiwilligen Feuer oder auf meiner Arbeitsstelle, daher muss ich leider zugeben, dass ich auf diesem Gebiet mit einem Höchstmaß an Inkompetenz ausgestattet bin.

Hochachtungsvoll verbleibe ich
mit freundlichen Grüßen
Hüseyin Ersan

Kommentare (9)Schließen

  1. Autor Felizitas Stückemann
    am 24. August 2016
    1.

    Deutschtürken sind alle die Türken, die neben ihrem
    türkischen Pass, den sie behalten haben, auch noch
    einen deutschen Pass haben, sozusagen die doppelte
    Staatsbürgerschaft besitzen. Das sind die Menschen,
    die auf zwei Hochzeizen tanzen, und oft nicht wissen,
    wo sie hingehören. Sobald sie einen Pass abgegeben
    haben, dann haben sie sich enschieden, für das eine
    oder andere Land. Zu welchen Menschen Sie gehören,
    kann ich nicht beurteilen. Aber, Sie verstehen jetzt,
    wie das gemeint ist.

  2. Autor Felizitas Stückemann
    am 24. August 2016
    2.

    Korrektur: auf zwei Hochzeiten tanzen

  3. Autor Rosi Mörch
    am 24. August 2016
    3.

    Deutschtürken sind die Millionen Bürger dieses Landes, die alle Vorteile hier wahrnehmen und dann zu Demonstrationen für Erdogan laufen.
    Wenn man dessen menschenverachtende Politik betrachtet, dann sollten diese Leute, die dafür demonstrieren, einfach in die Türkei zurückgehen, oder aber ihre Loyalität zu Deutschland mal unter beweis stellen.
    Nichts mehr aber auch nichts weniger!!!

  4. Autor Hüseyin Ersan
    am 25. August 2016
    4.

    Sehr geehrte Frau Stückemann,
    vielen Dank für Ihre Erläuterungen bzgl. Deutschtürken.
    Als aller erstes möchte ich hier ganz klar meinen Standpunkt zu doppelter Staatsbürgerschaft darstellen.
    Ich finde ein Mensch kann nur eine Staatsbürgerschaft haben daher lehne ich ganz klar eine doppelte Staatsbürgerschaft von vornherein ab.
    Ich persönlich bin erst seit 4 Jahren deutscher Staatsbürger.
    Eine doppelte Staatsbürgerschaft ist im übrigen nur sehr schwer möglich siehe:

    http://www.bundesauslaenderbeauftragte.de/einbuergerung.html

    und wenn Sie in Ihrem Kommentar Bezug auf jene Menschen genommen haben welche laut Gesetz bei der Geburt ( ab dem Jahre 2000 ) automatisch die deutsche Staatsbürgerschaft erhalten haben, so haben Sie quasi Jugendliche in einem Alter von max. 16 Jahren gemeint. D.h. es handelt sich hierbei noch um minderjährige welche lt. Gesetz sich sowieso entscheiden müssen und nicht beide ( falls es diese überhaupt in nennenswerter Anzahl gibt ) behalten dürfen.

    D.h. lt. Ihren Erläuterungen bin ich kein Deutschtürke ( ich habe ja nur eine Staatsbürgerschaft ) sondern ein Deutscher wie Sie ( wenn Sie mir die Vermutung erlauben, dass Sie auch eine deutsche Staatsbürgerin sind).

    Daher ging es wohl nicht um meine Loyalität zu Deutschland, welche unsere Bundeskanzlerin eingefordert hat sondern nur von jenen welche ja lt. Gesetz in einem Alter von derzeit max. 16 Jahren sein können.

  5. Autor Holger Körner
    am 25. August 2016
    5.

    Hallo Herr Ersan,
    ich finde Ihren Beitrag richtig und wichtig! Auch Ihre Frage, wie Sie Ihre Loyalität unter Beweis stellen sollen, ist die richtige.
    Wenn man Ihren Beitreg aufmerksam liest, so erkennt man im Kontext, daß Sie sich persönlich genauso Deutsch verhalten und wohl auch so fühlen, wie ein indogener Bürger - vielleicht sogar noch Deutscher. (ich bin z.Bsp. nicht in der Freiwilligen Feuerwehr) Was Frau Merkel meinen könnte ist, daß die hier geborenen, aufgewachsenen, arbeitenden und vollintegrierten Mitbürger auf diejenigen zugehen, die meinen hier ihren Staat im Staat errichten zukönnen. Denen sagen: "Hey, das hier ist mein Land, meine Heimat! Ich lebe hier gut und in Freiheit und brauche keinen Stress durch die Sharia, importrierte Gewalt, Frauenfeindlichkeit und den ganzen anderen Blödsinn, den Ihr mitgebracht habt. Ich will in meinem Land, Deutschland, in Ruhe und Frieden leben - also: passe Dich an, oder geh!"

  6. Autor Erhard Jakob
    am 29. August 2016
    6.

    Hüseyin,
    .
    in Deutschland leben nicht nur Sie sondern auch noch viele
    andere Türken bzw. Menschen, die aus der Türkei
    zu uns gekommen sind.
    .
    Ich wage es zu bezweifeln, dass sich alle
    so gut integriert haben, wie Sie.
    .
    Besonders diese Leute
    sind gemeint!
    .
    Abschließend noch einen Frage:
    Fühlen Sie sich nach 44 Jahren in Deutschland
    mehr als ein Deutscher, Türke oder
    Deutschtürke?

  7. Autor Hüseyin Ersan
    Kommentar zu Kommentar 6 am 30. August 2016
    7.

    Sehr geehrter Herr Jakob,
    ich finde Ihre Frage habe ich bereits im Kommentar 5 beantwortet.
    Dennoch hat mir Ihre Frage zu denken gegeben und möchte dazu folgendes anmerken:

    1. Ich bin der Meinung, Heimat führt unweigerlich zur Identität
    2. Heimat definiere ich, mit der Verbringung der ersten 20 Jahren meines Lebens ( ich denke das ist jene Zeit welche einen Menschen prägt )
    3. Von meinem Geburtsland kenne ich leider nur die Großstadt Istanbul, und war auch bisher nicht in der Lage andere Städte oder gar irgendwelche Touristengebiete zu besuchen. Im Grunde kennt jeder Türkeiurlauber, welcher keinen Migrationshintergrund hat, die Türkei besser als ich.

    Bisher fühlte ich mich dazugehörig, wenn man das so nennen will auch als deutscher. Natürlich gibt es viele welche der Meinung sind deutsch kann man nur sein wenn man auch deutsche ( d.h. ohne einen Migrationshintergrund ) Eltern hat. Das ist bei mir also nicht der Fall.
    Da bleibt mir also nur die juristische Auffassung, und muss dann allen auch hier vielleicht nochmal ins Gewissen reden: Ja ich bin deutscher, da ich nur diese eine Staatsbürgerschaft habe und juristisch und formal allen gleichgestellt bin welche deutsche sind und keinen Migrationshintergrund haben oder dessen Eltern rein rassige deutsche sind.

  8. Autor Felizitas Stückemann
    am 07. September 2016
    8.

    Zu 5.: Stimmt, was Sie sagen. Dann können Sie auch garnicht gemeint
    sein. Allerdings sind auch nicht nur die unter 16-jährigen gemeint :
    Vielmehr sind die vielen "Landsleute", gemeint, die in der Lage waren,
    von Deutschland aus, Einfluß auf die Wahl des Staatspräsidenten zu
    nehmen, die also hier für dort wählen....Sie verstehen, denke ich.

  9. Um einen Kommentar schreiben zu können, müssen Sie angemeldet sein.