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Autor Frank Hackenholt am 23. Juni 2010
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Wirtschaft und Finanzen

Wärmepumpensondertarif

Sehr geehrter Herr Lewe,

mit meinem Anliegen bin ich schon an die Ratsfraktionen der Stadt Münster heran getreten, die mir auch teilweise geantwortet haben. Mich interessiert auch Ihre Meinung zu folgendem Sachverhalt:

Anfang April bekam ich Post von den Stadtwerken Münster mit der Nachricht, dass die Stadtwerke mir den Wärmepumpensondertarif zum 01.07.2010 kündigen. Um mir entgegen zu kommen, würden sie mir den Umbau meiner Hausverteilung mit 100,-€ bei Abschluss eines Zweijahresvertrages mitfinanzieren. Mit dem angebotenen Vertrag würden meine jährlich Stromkosten um 400,-€ steigen. Dass ich für Anpassung meiner Hausverteilung (neuer Schrank, Verkabelung?) an die Anforderungen der Stadtwerke auch hier investieren musste, bleibt unberücksichtigt.
Die Gründe in dem Kündigungsschreiben erscheinen mir als sehr fadenscheinig und ich kann sie nicht nachvollziehen. Hier wird meiner Meinung nach nur versucht, wieder mehr Geld zu verdienen. Dies ist ja nicht die erste Stromtarifkündigung in diesem Jahr. Und der Rechenschaftsbericht der Stadtwerke zeigt deutlich: hohe Gewinne und Rückgang des verkauften Stromes.

Die Stadt Münster und auch ihre Stadtwerke schmücken sich immer mit ihrer Umweltfreundlichkeit. Hört dies beim Geld auf? Die Entscheidung vieler Wärmepumpenbesitzer beruht, wie auch bei mir, auf dem Umweltgedanken. Und damit sich irgendwann diese Heizung rechnet, rechnet man mit einem verminderten Preis für den Strom. Mir ist bewusst, dass die Stadtwerke diese Sondertarif nicht anbieten müssen; aber zu Förderung alternativer Energien wäre das ein "Entgegenkommen" des Stromversorgers ein Zeichen, dass das Thema Umweltschutz und Nachhaltigkeit in der Stadt ernst genommen wird.

Als Münsteraner war ich immer ein Anhänger der Stadtwerke, da sie der Stadt gehören. Geld, was verdient wird, bleibt auch in der Stadt. Aufgrund der Kündigung sehe ich mich aber jetzt gezwungen, den Stromanbieter zu wechseln. Aber 400,-€ höhere Stromkosten und das Geschäftsgebaren der Stadtwerke sind für mich Grund genug, zu wechseln.
Mit dem Stopp der Wärmepumpenförderung durch den Bund werden wohl in Münster keine neuen Wärmepumpen installiert. Was das für Installationsbetriebe und andere "wärmepumpennahen" Firmen, die in diese Technik investiert haben, bedeutet, wird sich zeigen.

Für mich ist das Geschäftsmodell der Stadtwerke Münster nicht mehr nachvollziehbar. Die Stadtwerke scheinen mit aller Macht ihre Kunden abzustoßen. Dies macht mich insofern betroffen, als dass die Stadtwerke in gewisser Weise auch zum Teil mir gehören.

Ich weiß nicht, inwiefern Sie an den Entscheidungen der Stadtwerke beteiligt sind. Aber das und vielleicht mehr Informationen können Sie mir geben.

Mit freundlichen Grüßen

Frank Hackenholt

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